Pflegebonusgesetz, (K)ein Zeichen der Wertschätzung

[jens-paul1]

Wir alle haben unter der Corona-Pandemie gelitten bzw. leiden noch immer darunter, die Beschäftigten in den Krankenhäusern sind besonders betroffen, unter den Kliniken kann es Unterschiede geben. Um dem Umstand Rechnung zu tragen, haben Beschäftigte in der Vergangenheit Bonuszahlungen erhalten, die Kliniken sollten das unter den Beschäftigten verteilen (Ärzt:innen waren durch den Gesetzgeber ausdrücklich als Empfänger:innen ausgeschlossen). Ende Juni wurde das Pflegebonusgesetz verabschiedet, Beschäftigte der Pflege sollen als Zeichen der Wertschätzung und gewissem Ausgleich der Arbeitsbelastungen durch die Corona-Pandemie in 2021 eine Bonuszahlung erhalten. Das wird von der Regierung vollmunndig verkündet. 

 

Jetzt denken die meisten wahrscheinlich, dass das eine gute Sache ist, Mitarbeitende der Pflege auf den Stationen, in den Operationssälen, den Notaufnahmen, wo in der Regel der Erstkontakt stattfindet, von der geplanten Zahlung profitieren. Die Wirklichkeit ist aber eine andere. In den Genuss der Zahlung des Bonus`kommen lediglich die Pflegekräfte der sog. bettenführenden Stationen. Keine OP-Pflegekraft, keine Anästhesiepflegekraft, keine Pflegekraft im Herzkatheterlabor, der Dialyse oder der (Zentralen) Notaufnahmen bekommen einen einzigen Cent. Obwohl diese Kräfte alle examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger:innen sind, genauso die Patient:innen versorgen wie auf bettenführenden Stationen, bleiben sie außen vor.

 

Wenn dann die Rede ist von Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten in unseren Kliniken, die Erwartung einer guten bis sehr guten Patient:ientinnenversorgung und möglichst geringen Wartezeiten, dann könnte dieses Pflegebonusgesetz kontraproduktive Wirkung haben.

 

Ob Beschäftigte anderer Branchen nicht vielleicht auch eine Sonderzahlung erhalten sollten, das muss man hier nicht diskutieren. Mir geht es darum was für ein Zeichen an das Personal gesendet wird, aber auch an die Bevölkerung, der suggeriert wird, dass alle Pflegekräfte der Krankenhäuser eine Prämienzahlung erhalten. Zwingene Voraussetzung ist ohnehin, dass Kliniken in 2021 mindestens 10 Covid-Patient:innen hatten, die mindestens 48 beatmet gewesen sind.

 

Arbeitet jemand aus dem GSF im Krankenhaus? Wie ist die Wahrnehmung/Meinung derjenigen, die keinen Bezug zum Krankenhaus haben? 

[MyS11]

Meine Frau ist im KH in der Verwaltung bei der Bundeswehr. Es gab diversen Coronabonus.

 

Ob zurecht, zuviel, zuwenig, zu selten diskutiere ich hier besser nicht.

 

 Diese Bonus Kacke geht mir generell gegen den Strich. Pflaster auf schlechte Entlohnung und Arbeitsbedingungen sind kurzfristig nicht mehr (und nicht weniger) als ne nette Geste. Dauerhaft muss sich was tun und die Verteilung der Kuchenstücke von unten nach oben geringer werden.

 

Ich weiß wer dann meckert, aber da in D ja immer irgendwer „ungerecht“ brüllt, ist das ja nix neues.

 

ich mach gerade wieder Homeschooling parallel zu einem 100% Job weil es keine Vertretungslehrer gibt. Nicht Corona, die Lehrkraft fällt wg Bandscheibe aus. Und was bei Corona gut war geht dann ab sofort eben immer.

[vespetta]

im KKH stinkt einiges, da ist die bonus mogelpackung das kleinste problem.

 

frau und tochter arbeiten jeweils als krankenschwester, einmal stuttgart, einmal weiter südlich.

 

und was ich da mitbekomme, zb stationen werden geschlossen obwohl gut belegt, patienten heim geschickt, usw usw usw,

 

kurz um, krankenhäuser sind profit center, und da gehts mal nur um kohle.

die patienten, und mitarbeiter, sind das anhängende übel