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Geschrieben

Würde mich auch interessieren, welches Maß der Zylinder zum Kolben hat? Wäre nicht das erste mal, dass es eben nicht passt, was ich zumindest hier in letzter Zeit öfter erlebt habe. Jetzt habe auch ich mir ein Innenmessgerät bestellt, um dem entgegen wirken zu können.

Erspart mir sicher einigen Ärger sowie Kosten und alle, welche eben entsprechend angepasst wurden, laufen jetzt absolut sicher.

Wenn auch nochmals ne Demontage ansteht, so würde ich das unbedingt empfehlen...

 

 

Geschrieben

Wie sieht es eigentlich mit Thermoelementen aus, also so gasgefüllte Kupferrohrleitungen? Bei CPUs funktionieren die ja toll, hat man so was auch schon bei größeren Wärmequellen probiert? Is ja quasi ein Wärmetauscher.

Geschrieben (bearbeitet)

Heat pipes? Funktioniert super, aber bei ein paar kW Wärmeleistung werden das fette Dinger..

Kriegt man anderweitig ne bessere Wärmeleitung vom Fuß zum Motorblock hin? Wärmeleitpaste statt Dirko? Den Block kühlen, z.B. mit mehr Öl oder ner kleinen Pumpe und Ölkühler und damit die Hitze vom Fuß "wegziehen"? 

Bearbeitet von JOB
  • Thanks 1
Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb JOB:

Heat pipes? Funktioniert super, aber bei ein paar kW Wärmeleistung werden das fette Dinger..

Kriegt man anderweitig ne bessere Wärmeleitung vom Fuß zum Motorblock hin? Wärmeleitpaste statt Dirko? Den Block kühlen, z.B. mit mehr Öl oder ner kleinen Pumpe und Ölkühler und damit die Hitze vom Fuß "wegziehen"? 

 

Ursachenbehebung ? :whistling:

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Lambretta-Lutz:

Temperaturen sind 3-4km ok, dann geht wieder hoch wie sau. 130-160°C am Fuss und am Kopf wieder teilweise über 200°C, so dass sogar an einige Messpunkten das Lot der Tempfühler geschmolzen ist, das ist einfach nicht haltbar...!

Die Temperaturen sind nur Zahlen. Es gibt luftgekühlte 2T Zylinder, die liegen im Betrieb immer über 200°C an den Rippen und halten ewig. Wichtig ist, dass der Motor gesund läuft, und danach hört es sich für mich noch nicht an.

 

Auf der anderen Seite waren alle luftgekühlten 500er Zylinder mit mindestens Kochtopfgroßen Kühlrippen gesegnet und hatten vielleicht die Hälfte der Leistung von diesem Motor hier, bei welchem dem 400er Zylinder bauraumbedingt unter eine 200er Hutze passen musste. Das sind natürlich nicht gerade ideale Voraussetzungen. Kann sein, dass es wirklich nicht einfach wird. Aber das steht nach meinem Dafürhalten bisher noch nicht fest.

 

vor 9 Stunden schrieb Lambretta-Lutz:

Bei der Hitze ist die Leistungsausbeute auch überschaubar. Mit kalten Motor geht es gut los aber dann mit heißen Motor...Mein Popometer sagt mir, da kommen so gerade 50PS am Hinterrad an, mit Glück auf dem Dyno vielleicht 55PS... aber 60PS oder gar 70PS - vergiss es! Das würde sich anders anfühlen...

liest sich, als würde der Motor nach Hilfe rufen (klopfen) wenn er so viel Leistung verliert.

 

 

vor 9 Stunden schrieb Lambretta-Lutz:

Was kann man nun noch machen? 

Ein RIESIGES Endrohr verbauen wäre jetzt mein nächster Schritt. Das wird laut(er), aber kann die Temperatur deutlich senken. Entscheidend ist die engste Stelle am Auspuff. Weiterhin eine Abgastemperaturanzeige mit einem schnellen Temperaturfühler (Ansprechzeit kleiner als 1s, ca. 15.-18cm vom Auslass entfernt). Sinkt die Abgastemperatur plötzlich und steigt dann gleichzeitig die Kopftemperatur, hat es begonnen zu klingeln. Scheint bei dir nach 3-4km der Fall zu sein. Sobald (falls) ein Durchmesser gefunden wurde, bei dem es nicht mehr zu Klopfen beginnt, kannst du wieder vorsichtig kleiner werden.

 

Wenn es dadurch nicht ganz reicht aber besser wird, dann die anderen Stellhebel konsequent ausreizen (Verdichtung deutlich runter etc.) und mal in Kombination testen.

 

vor 9 Stunden schrieb Lambretta-Lutz:

Wassermantel drumschweißen?

Ein Umbau auf (Teil)Wasserkühlung (bis über den Auslass) sollte auch ohne Schweissen mit ner Drehbank, 1-2 O-Ringen und einem (angefertigten) Wasserdeckel möglich sein. Oldschool eben.

  • Thanks 1
Geschrieben

bin da bei gerhard, endrohrdurchmesser und evtl innenkühlung durch anfetten wären meine ansätze zur eingrenzung. am zylinderfuß finde ich thermische probleme aber eher ungewöhnlich, zumindest am zweitakter. verschleppte verbrennung kannst du ausschließen, richtig?

Geschrieben
Am 6.8.2023 um 18:21 schrieb Lambretta-Lutz:

Hi...Bilder sprechen für sich...

Geschwindigkeit auf einer nur 1km langen Testgeraden...
154kmhbei9100Uminnach1km.thumb.jpeg.7c3222ff8172bcb644cd93569baa65a3.jpeg

Temperaturen am Fuss...
FussTemperaturen.thumb.jpeg.6538669dbe650f6f3a00c37d4a030772.jpeg

 

Temperaturen am Kopf
KopfTemperaturen.thumb.jpeg.2f4be109ec5d130db3c75fe8f2822d40.jpeg

 

Und zum Vergleich die Temperaturen vor den letzten Änderungen. 
TemperaturenvordenModifikationen.thumb.jpeg.1f9f4c0d1ffbd7fe81f2711ee62b1f97.jpeg

Hey Lutz, kannst du hier zu mal noch Details geben wo du die Fühler und das Messgerät her hast und wo du die Fühler angebracht hast? Das Messgerät muss dann mitgeführt werden oder loggt es die irgendwie?

Will das bei mir auch mal testen dagt und AFR eigentlich top sind aber der Motor insgesamt trotzdem etwas zu heiß wird.

Geschrieben
Am 11.8.2023 um 08:59 schrieb Evorox:

 

KR Luftnummer adaptieren ? Hab ich bei mir auch auf der Vape gemacht, hab das teil mittlerweile überall verbaut, der Unterschied ist mehr als deutlich...

das Lüfterrad von Casa ist ja ähnlich mit nur 12 Flügel ... aber warum nicht versuchen... packe ich mal auf die Liste der Optionen....

 

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Erdgeschoss:

Hey Lutz, kannst du hier zu mal noch Details geben wo du die Fühler und das Messgerät her hast und wo du die Fühler angebracht hast? Das Messgerät muss dann mitgeführt werden oder loggt es die irgendwie?

Will das bei mir auch mal testen dagt und AFR eigentlich top sind aber der Motor insgesamt trotzdem etwas zu heiß wird.

ich muss nochmals schauen, wo ich es her habe...

ich aber nicht zu loggen. da kommen Taschen mit die habe ich einfach ins Beinschild gehängt... Bei ü150 sollte man eh nicht ständig auf Anzeigen schauen... ;)

 

Geschrieben
Am 12.8.2023 um 02:46 schrieb JungSiegfried:

bin da bei gerhard, endrohrdurchmesser und evtl innenkühlung durch anfetten wären meine ansätze zur eingrenzung. am zylinderfuß finde ich thermische probleme aber eher ungewöhnlich, zumindest am zweitakter. verschleppte verbrennung kannst du ausschließen, richtig?

ich habe auch verschiedene Endrohrdurchmesser versucht, bis zu 35mm außer dass es immer lauter wird, keine signifikante Änderung... der Motor überhitzt ja sofort... 

Da Thema verschleppte Verbrennung ist in der Tat gerade ein Thema was über PMs näher diskutiert wird...

 

  • Like 1
Geschrieben
Am 11.8.2023 um 19:08 schrieb gertax:

Die Temperaturen sind nur Zahlen. Es gibt luftgekühlte 2T Zylinder, die liegen im Betrieb immer über 200°C an den Rippen und halten ewig. Wichtig ist, dass der Motor gesund läuft, und danach hört es sich für mich noch nicht an.

 

Auf der anderen Seite waren alle luftgekühlten 500er Zylinder mit mindestens Kochtopfgroßen Kühlrippen gesegnet und hatten vielleicht die Hälfte der Leistung von diesem Motor hier, bei welchem dem 400er Zylinder bauraumbedingt unter eine 200er Hutze passen musste. Das sind natürlich nicht gerade ideale Voraussetzungen. Kann sein, dass es wirklich nicht einfach wird. Aber das steht nach meinem Dafürhalten bisher noch nicht fest.

 

liest sich, als würde der Motor nach Hilfe rufen (klopfen) wenn er so viel Leistung verliert.

 

 

Ein RIESIGES Endrohr verbauen wäre jetzt mein nächster Schritt. Das wird laut(er), aber kann die Temperatur deutlich senken. Entscheidend ist die engste Stelle am Auspuff. Weiterhin eine Abgastemperaturanzeige mit einem schnellen Temperaturfühler (Ansprechzeit kleiner als 1s, ca. 15.-18cm vom Auslass entfernt). Sinkt die Abgastemperatur plötzlich und steigt dann gleichzeitig die Kopftemperatur, hat es begonnen zu klingeln. Scheint bei dir nach 3-4km der Fall zu sein. Sobald (falls) ein Durchmesser gefunden wurde, bei dem es nicht mehr zu Klopfen beginnt, kannst du wieder vorsichtig kleiner werden.

 

Wenn es dadurch nicht ganz reicht aber besser wird, dann die anderen Stellhebel konsequent ausreizen (Verdichtung deutlich runter etc.) und mal in Kombination testen.

 

Ein Umbau auf (Teil)Wasserkühlung (bis über den Auslass) sollte auch ohne Schweissen mit ner Drehbank, 1-2 O-Ringen und einem (angefertigten) Wasserdeckel möglich sein. Oldschool eben.


Danke für deine Kommentare.

Also der Motor klopft oder klingelt nicht, 
Verschiedene ESD mit Durchmesser bis 35mm habe ich durchprobiert, gab keine signifikante Temperaturveränderung 
EGT geht schnell hoch, und im Teillast auch über 430°C  und bei WOT über 650°C...

Da muss ich zuerst dran, um diese Werte zu erreichen...

Das mit der Teilwasserkühlung ist selbstverständlich immer noch eine Option, war aber nicht Kind des Gedanken... sollte ja ein 407 luftgekühlt bleiben...

Geschrieben
Am 11.8.2023 um 15:17 schrieb JOB:

Heat pipes? Funktioniert super, aber bei ein paar kW Wärmeleistung werden das fette Dinger..

Kriegt man anderweitig ne bessere Wärmeleitung vom Fuß zum Motorblock hin? Wärmeleitpaste statt Dirko? Den Block kühlen, z.B. mit mehr Öl oder ner kleinen Pumpe und Ölkühler und damit die Hitze vom Fuß "wegziehen"? 

Ich habe tatsächlich über keramische Wärmeschutzpaste nachgedacht und diese jetzt auch hier...

Einen Weg, wie ich die als Flächendichtung nutzen kann, ohne das diese rausquescht, wenn es verbaut wird ist auch gefunden... 


Ist also schon als weitere Option auf die Liste gesetzt...

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 32 Minuten schrieb FalkR:

Ohne Wasser wird das nichts.

Ist es nicht so dass der 407er bei der PX vom Jürgen Posch im Prinzip gut mit der Gebläsekühlung funktioniert? Der Hauptunterschied bei der Lambretta wäre ja das nicht ideale seitliche und eben nicht symmetrische Anströmen des Zylinders. Ich würde den Zylinder um 90 Grad drehen mit dem Auslass Richtung Frischluft :-). Man benötigt dann aber einen Spezialkolben.

Bearbeitet von Phantomias
Geschrieben

Die Anströmung des Zylinders/Zylinderkopfes, das grundsätzliche Volumen des "Kühlkanals" als auch die Größe/Form des Lüfterrads sehe ich bei Lambretta als direktes Ausschlusskriterium für eine Luftkühlung in diesen Leistungsregionen, wenn man die Leistung ernsthaft und länger abrufen möchte.

 

Viel anders/besser wird das bei der PX nicht sein, wenn sich der Lastzyklus durch den Fahrer ändert.

Wenn man natürlich im Schnitt nur so 20-30 Pferde zum normalen Fahren nutzt und nur dynamisch mehr Leistung zum Beschleunigen nutzt, wird das halten.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Phantomias:

Ist es nicht so dass der 407er bei der PX vom Jürgen Posch im Prinzip gut mit der Gebläsekühlung funktioniert? Der Hauptunterschied bei der Lambretta wäre ja das nicht ideale seitliche und eben nicht symmetrische Anströmen des Zylinders. Ich würde den Zylinder um 90 Grad drehen mit dem Auslass Richtung Frischluft :-). Man benötigt dann aber einen Spezialkolben.

Wer den Lutz kennt, quetscht wohl kaum einer mit dem Gaser auf Anschlag die Lamy so aus,

kenn die Fahrweise vom Jürgen nicht so genau wie die vom Lutz.

 

Ob man hier nun Vergleiche ziehen kann, eher subjektiv;-)

 

Gruß

Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb Lambretta-Lutz:


Danke für deine Kommentare.

Also der Motor klopft oder klingelt nicht, 
Verschiedene ESD mit Durchmesser bis 35mm habe ich durchprobiert, gab keine signifikante Temperaturveränderung 
EGT geht schnell hoch, und im Teillast auch über 430°C  und bei WOT über 650°C...

Da muss ich zuerst dran, um diese Werte zu erreichen...

Das mit der Teilwasserkühlung ist selbstverständlich immer noch eine Option, war aber nicht Kind des Gedanken... sollte ja ein 407 luftgekühlt bleiben...

 

Die Abgastemperaturen sind nicht außergewöhnlich. Verstehe nicht, wo du dran willst und um welche Werte zu erreichen?

Ist 35mm ein großer Durchmesser bei 400cm³? Welchen effektiven Querschnitt hat der Auslass an der Laufbahn? Der beschriebene Effekt zeigt sich nur, wenn der Endrohrdurchmesser auch jeweils die engste Stelle im gesamten Auspuff war. Wenn da z.B. irgendwo ein Rohrbogen mit 28mm Innendurchmesser ist, dann spielt das, was danach kommt, keine Rolle.

 

 

Wenn man auf einem luftgekühlten Motor plötzlich die doppelte oder dreifache Leistung abfordert, muss man auch ungefähr die doppelte oder dreifache Wärmeleistung abführen. Feste Größen hierbei sind:

 

die vorgegebene abzuführende Wärmemenge (Q) (sagen wir dreimal so groß wie vorher)

die selbe oder eine nur unwesentlich andere Menge an Kühlluft zur Verfügung (m)

das selbe Kühlmedium (Luft) mit der selben spezifischen Wärmekapazität (cp)

eine sich einstellende variable Temperaturdifferenz zur kühlenden Umgebungsluft (dt)

 

Wenn sich die Kühlleistung nun zu Q= m*cp*dt berechnet und man das nach dt umstellt, wird klar, dass bei dreifacher Wärmemenge auch das dt zur Umgebung dreimal so groß sein wird.

 

Ergo, dein Motor wird immer super heiss sein, sofern du die Leistung abrufst. Wenn Falk also zum Bespiel sagt, dass das ohne Wasserkühlung nicht wesentlich kälter werden wird, dann stimmt das. Das ist Physik.

 

Die Frage ist, ob der Motor deswegen nun nicht haltbar sein kann, nur weil er super heiss wird. Das steht für mich noch nicht fest und ich meine, man könnte es ja versuchen. Den Fokus würde ich dabei allerdings auf die Haltbarkeit legen und nicht auf die Temperaturen, denn die werden bleiben. Zur Haltbarkeit gehören für mich neben der Thematik, was die hohen Temperaturen mit dem Laufspiel, dem Zylinder und dem Kolben machen, auch, was mit Kurbelwelle (schon blau?), Lagersitzen (werden die Lager lose? Hast du mal die Temperatur am KGH gemessen?) und dem Rest vom Motor (der wird auch heiss(er) werden) passiert.

 

 

 

  • Like 5
Geschrieben (bearbeitet)

Mal zur Diskussion..

Bei der Vespa wird die Kühlluft zunächst erst von oben direkt zunächst über den Fuss und dann zum Auslass gedrückt, der Auslass "hängt" dann noch im Fahrtwind.
Die Stufe vor dem Kopf in der Hutze beschleunigt dann noch den Luftstrom und erhöht die Kühlleistung auf den Kopf.

image.thumb.png.c6fdcd2ec225caef2af82d45f1faa81f.png

Jetzt mal zur Lambretta. Die Rahmenbedingungen sind grundsätzlich anders.

Die über den Krümmer bereits aufgewärmte Luft wird zunächst seitlich auf den Zylinder und dort hauptsächlich auf den Kopf geführt.
image.thumb.png.ed098707b7ae40ef5269bdcde218679a.png

Die andere Seite den Zylinders kann sich mit der heißen Abluft zufrieden geben.
image.thumb.png.650d84d96198c242ef7cf7896dd518da.png


Auf den Fuss direkt kommt gar keine Kühlluft, daher habe ich da nun in der Hutze ein Leitblech eingebaut, das ja schon messbar hilft.

Der Auslass ist hinter dem Belly des Auspuffes, wird also auch nur mit aufgeheizter Luft umstömt...

Mit dem Up and Overauspuff werde ich zumindest die Situation um den Auslass entlasten und die Kühlluft stömte nicht zunächst über den heißen Auspuff...

Die Option die ich dann hätte ist, komplet das LüRa durch eine Direktkühlung zu ersetzen, und einen überdimensionalen Kopf zu bauen.

...ähnlich wie der Direkt-Kühl-Kopf von MBR, den ich auch erfolgreich jahrelang auf meinem ESC Racer gefahren bin

image.thumb.png.60c073180794be6d801e558f564b8626.png

Bearbeitet von Lambretta-Lutz
Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann mir nicht helfen, aber die Lambretta Lüfterradschaufeln sehen irgendwie "verkehrt" aus, passen also nicht zur Drehrichtung des Motors. Ist ein Pumpenexperte hier ;-)?

 

So sollte ein Lüfterrad von den Schaufeln her aussehen: zuerst fast tangential, dann eine Biegung. Drehrichtung stimmt hier!

lufterrad-piaggio_23275700.jpg

Bearbeitet von Phantomias
Geschrieben (bearbeitet)

Die Annahmen bzgl. der vorgewärmten Ansaugluft durch den Krümmer sowie der Strahlungswärme des Auspuff ggü. dem Zylinderhaubenaustritt, betreffen aber wenn überhaupt den Fall, dass das Fahrzeug steht.

Luft ist bekanntlich ein guter Isolator und alles unterhalb des Lambretta Trittblechs hängt doch komplett im Fahrtwind. Heißt, die Abwärme über den Auspuff sehe ich nicht als maßgeblichen Einfluss auf die eigentliche Eintritts- und Austrittstemperatur. Das positive Spülgefälle des Gebläses lässt es erst recht nicht zu, dass sich die Abluft der Abgasanlage in den Austritt der Zylinderhaube verirrt.

Das was mMn das größte Problem darstellt, ist, dass der mickrige Schaufelraddurchmesser, die Eintrittsfläche in die Lüfterradabdeckung und das generelle Kühlkanalvolumen bei sowelchen Motorleistungen schlicht und ergreifend unterdimensioniert ist. Das mag, ich sag jetzt mal bis 40 PS, dauerhaft so gerade funktionieren bei Normatmosphäre, wird aber bei t_umg >30°C sicher auch schon grenzwertig wenn die Leistung mal länger abgerufen wird.

 

Bau dir doch mal einen Thermo-Igel aus der Zylinderhaube. Meinetwegen 3 Sensoren gleichmäßig verteilt über den Querschnitt auf Höhe Mitte Zylinder mit der Fühlerspitze mittig zwischen Kühlrippen und Haube platziert.

Ich sag, da hat es t_umg mit wenn überhaupt 2-3K Delta.

Und wenn du dir jetzt noch ein Messgerät für den Volumenstrom dort einbaust, kannst du schön sehen bei bei welchen Motordrehzahlen du welchen Kühlmittelvolumenstrom/welche Kühlmitteltemperaturen hast.

Nachfolgend vergleichst du dann einfach mal die Leistungscharakteristik des Motors mit den Kühlleistungen des Kühlsystems über der Drehzahl.

Bearbeitet von FalkR
  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Bei Pumpen und Verdichtern werden in der Regel rückwärtsgekrümmte oder radialendende Schaufelenden eingesetzt.

Bei Lüftern/Ventilatoren normalerweise vorwärtsgekrümmte Schaufeln. Hat den Vorteil dass man bereits eine hohe Beschleunigung der Strömung bei niedrigen Drehzahlen und geringere Ablösegefährdungen am Radaustritt hat als z.B. eine radialendende Schaufel (größere Querschnittszunahme über der Schaufelkontur).

Dazu kommt, dass vorwärtsgekrümmte Schaufelenden eher bei kleineren Außendurchmesser gewählt werden.

 

Finde ich dann bei Lambretta grundsätzlich erstmal schlüssig.

Bearbeitet von FalkR
  • Like 1
Geschrieben

Noch als Denkanstoß zum Lüfterrad:

Ich kenne Radiallüfter mit einer Abdeckscheibe außen im äußeren Teil des Rades - und nur innen zur Ansaugung offen. Das wird hier zwar auch durch die Haube realisiert, aber eben mit ordentlich Spalt zwischen Haube und Lüfterrad.

 

Ansonsten sehe ich das ähnlich wie schon einige Vorredner: Bei 60+ PS ist das eigentlich kein Wunder.

Ne 40kW-Gasheizung reicht für ein ordentliches Haus. Und deren thermischer Wirkungsgrad ist nicht sooo viel besser wie der eines Zweitaktmotors. :whistling:

  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

So update aus dem letzten Monat...

Nach nochmals etlichen Versuchen, um verschiedene Theorien aus den PMs (Danke dafür) umzusetzen, ist am Ende leider nix (mehr) rausgekommen...

Nur eine Theorie konnte nicht mehr umgesetzt werden, da war dann der 2. Kolben kaputt...


Da ein neuer Kolben nicht zur Verfügung stand und ich ehlich gesagt die "Faxen dicke hatte", habe ich letzte Woche den BFA306 geholt und montiert...

Was soll ich sagen, schaut selber....
 image.thumb.png.76a60b5e6474ccec3f05c39ef62984da.png

Montage war dabei ziemlich einfach:

  • 407runter...
  • BFA rauf...
  • Eingangsmessung der SZ
  • Dann am Fuss 1,5mm abgedreht, Steg gelassen, damit der Fuss in der zu großen PackerPlate zentriert ist
  • Kolben angepasst, damit er im UT mit dem nur 125mm Pleul passt
  • Welle hat ja 64mm und 18mm KoBo, passt also
  • WF ist nun wieder im hohen 40ziger Bereich, 49,5% - Motor läuft jedoch von den Vibrationen völlig unauffällig
  • Steuerzeiten dann 127,5/183,3 gemessen, also VA 27,9
  • Kopf hat nur 18,6ml Volumen, daher die QS zunächst bei 1,7mm gelassen machte dann 11.8:1 (ohne O-Ring Dichtung)
  • Den Auspuffkugelflansch vom 407 habe ich einfach nur an das Lochbild des 306 Auslasses angepasst und den dicken 407 Up& Over montiert.
  • Zündung statisch auf 18°C mit dem normalen VAPE LüRa
  • Vergaser 100% wie 407 gelassen & Luftfilter mit Knie
  • Ansauger zurückgebaut auf die Vier-Klappen Version der ersten Stunde, jedoch mit Stützmembrane und um 6mm angehoben, damit die Zungen nicht mehr an die Kurbelwelle anschlagen

Vor zwei Tagen dann die ersten 20km gefahren und einmal durchbeschleunigt... da standen gleich fast 55PS an...
 

doch nun die Temperaturen... lächerlich im Vergleich zum 407 vorher...

  • Kopf nicht über 130°C gemessen 
  • Fuss nicht einmal über 70°C gemessen - normal so um 60+°C
  • Kühlrippen am Auslass knapp über 150°C
  • Kurbelgehäuse kann man noch kurz anfassen
  • Ausaugstutzen - kalt!

In den letzen Tagen habe dann mich überzeugen lassen, nur was mit der QS zu machen. 

  • heute bin ich dann auf eine im Durchschnitt 1,45mm QS gegangen somit auf 12.2:1
  • keine weitere Anpassungen ausser den Luftfilter/Knie demontiert...

Und das Ding ging ab... wenn der Kick bei 6000 einsetzt, schiebt das Ding an, dass dann ab 7000 das Vorderrad schwer zu kontrolieren bleibt... ;)

Ich bin mir sicher, die 70PS fallen bald mit ein paar kleinen Anpassungen an Zündung und Vergasereinstellung - den Zylinder fasse ich zunächst nicht an... ggf. nochmals die Kopf..

 

Nochmals, der Zylinder ist wirklich nur gesteckt, 0,0 angepasst!
(abgesehen von den notwendigen 1,5mm abdrehen, damit er zu dem kürzeren 125mm Pleul der Welle passt)
 

Nach 3-4 Tagen Schrauben, habe ich einen Lammy-Motor, wie ich mir mit dem 407 die letzten 2 Jahre gewünscht hätte; und dabei habe noch nicht mal das Potential des 306 angekratzt.

Der 407 ist erstmal "zu den Akten gelegt", jedoch möchte ich irgendwann, wenn ein neuer Kolben da ist noch eine Theorie  in die Umsetzung bringen...

 
 

Bearbeitet von Lambretta-Lutz
  • Like 16
  • Thanks 3
Geschrieben

Hi,

heute Zündung und Vergaser angegangen...

Die Overrev wieder montiert, mit dem High Flow LüRa von Casa.  
Zündkurve auf #2 eingestellt, bei 18° Referenzkurve. Also relativ hohe VZ im Vorreso-Bereich
Bedüsung angepasst. ND50, HD178, DQ265, K57 1.Clip

Dann raus zum Testen...

 

Das der Motor noch bisser am Gas hing, war sofort zu spüren... musste mehrfach das Gas beim Beschleunigen rausnehmen, weil ich nun doch kein begnateter Wheelyfahrer bin...


Dann den 3. Gang und einmal durchbeschleunigt... Hand an Kupplung - zack! Motor aus...!!!! Völlig unangekündig! Ein Glück, dass ich die Kupplung eh gerade gezogen hatte.

...trotzdem Verdichtung weg... Heim geschoben und das Schlimmste befürchtet.

Zylinder gezogen, Klemmer war zwischen Auslass und Nebenauslasskanal rechts, und der eine Ring war fest, daher war keine Kompression mehr da.

Alles wieder fit gemacht, Zylinder ist i.O., puh Glück gehabt...

Kolben auch wieder fit gemacht und nun mit zwei "Wahl"-Ringnuten versehen und mit ein paar Pupillen in Höhe der Auslass/ Nebenauslasskanlstegen

Andere zzp Kurve gewählt...

Zudem noch ne 0,1mm Fussdichtung montiert, da war wohl doch was zuviel Schwitzen am Fuss... war das ggf. Nebenluft im Spiel...:sly:
 
Der Zylinder ist nun minimal höher, QS nicht angepasst somit jetzt 1.5mm im Durchschnitt... Verdichtung damit knapp 12:1, SZ127,9 /182,4

Dann wieder auf die Bahn...
Motor hatte wieder gleichen Biss... dann im Dritten ein paar Mal durchbeschleunigt..

Das war die letzte Messung:
image.thumb.png.508826275d57e4c81f66707d0746338b.png
 

 

Für heute mache ich erstmal Schluss..., war schon wieder aufregend genug...
 

  • Like 22
  • Thanks 3
Geschrieben (bearbeitet)

Sehr geiles Gebastel. Hut ab!

 

Welches Getriebe fährst Du nun mit welcher Übersetzung?

Ist es beim DRT mit 20/46 geblieben?

Bearbeitet von joerch
  • 2 Wochen später...
Geschrieben
Am 24.9.2023 um 08:22 schrieb joerch:

Sehr geiles Gebastel. Hut ab!

 

Welches Getriebe fährst Du nun mit welcher Übersetzung?

Ist es beim DRT mit 20/46 geblieben?

Ja, habe nur TOP END angepasst. Jedoch wäre ein 5 Gang Getriebe nun zu überlegen...

 

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    • Leider fehlt mir die Möglchkeit das Kolbenspiel zu messen. Ist aber nicht auffällig weit bzw. eng.
    • Na dann sind ja jetzt auch diese Kleinigkeiten beseitigt.    Frohes Fest gewünscht 🎄🎅
    • Ach schice, dann bin ich leider raus… sorry!
    • Eigentlich traurig dass hier noch was dazu schreiben muss, aber wenn ich hier von @albiscab unbekannter Weise als Kopierer betitelt werde dann lass ich das nicht auch nicht auf mich sitzen!   kopiert wurde da garnix! also man kann ja alles hier nachlesen, mich hat bereits seit jeher das grobrastige Sicherungsblech von Innocenti gestört. In meinem Augen auch mit ein Grund für die oftmals abgebrochenen Hinterachsgewinde, da sie einfach zu fest angezogen werden müssen damit sich die Mutter sichern lässt. Wesshalb ich 2017 oder so halt ein Sicherungsblech mit feinerer Rasterung, durch die ungleich angeordnerten Bohrungen, gezeichnet und hier vorgestellt habe.   Ein originales Sicherungsblech kann alle 30° Stellung der Hinterradmutter festgemacht werden mit meinem Blech werden die 30° aufgeteilt in 7,5° 15° und 22,5°. Was dann mit ein bissl Luft an den Borungen sogut wie jede Position fixiert.   vom Po kam dann eh der Einwand dass es so ein ähnliches Blech auch von Salemspeed gibt hab dann googlen müssen und gefunden. das Salemspeedblech hat ebenfals ungleich angeordnete Bohrungen, die Bohrungen sind aber etwas anders angeordnet, es fehlt die 15° Versatz-position. Sicher auch so viel besser als das Original von Innocenti, aber wie gesagt kopiert wurde da garnix. Und ob das bereits jemand in den letzten 60 Jahren Lambrettaschrauberei so, oder so ähnlich, vor uns gemacht hat, weiß ich nicht. würd aber mal behaupten warscheinlich schon . hab für mich einige Bleche lasern lassen und das Thema war erstmal durch. Großteil der Community, so hatte ich zumindest den Eindruck, hat den Gag dahinter ja sowieso nicht für so wichtig empfunden... wie auch immer, heuer stand wieder eine Motorrevision an und ich hab halt das Kurze Youtubevideo und meine DXF hochgeladen, zum durchkörnen oder lasern.   Meine dxf ist ja weiterhin online und kann von jedem genutzt werden wofür auch immer, aber nicht mich als Kopierer bezeichnen...    
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