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Das betrifft jeden von uns (hoffentlich nie)


Humma Kavula

Empfohlene Beiträge

Moin, 

mal was Ernstes:

 

https://www.rettet-die-retter.de/hilfe/

 

Wenn die Helfer selbst Hilfe brauchen. Die Jungs und Mädels im Rettungsdienst geben jeden Tag alles und werden immer wieder übel ausgebremst. 

Von mir erstmal einen herzlichen Dank, dass es Euch gibt:inlove:

Anschauen, gruseln, weiter leiten. 

Vielleicht ändert sich mal was

Bearbeitet von Humma Kavula
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Moin zurück,

 

puh, manchmal muss man die Dinge so hart darstellen, wie sie sind. Dennoch finde ich diese Art der Werbung für eine Stiftung schwierig. :???: Die Authentizität des dargestellten Falles lässt sich meiner Meinung nach nicht wirklich überprüfen. Ich finde es zu dramatisch dargstellt, auch wenn es möglicherweise der Realität entspricht.

Wie auch immer: Da ist hundertprozentig einiges im Argen beim Rettungsdienst. Vor allem in den Großstädten im Osten (und zukünftig sicher auch bei den Freiwilligen Feuerwehren wegen Nachwuchsmangel). Das ist sicher in Teilen bereits "übel zugerichtet". In NRW wird der RD von den Feuerwehren mit übernommen. Jedes Mitglied der Berufsfeuerwehr ist auch Rettungsdienstler. Bei uns im ländlichen Bereich im tiefsten Westen ist die Einhaltung der Hilfsfristen kein wirkliches Thema. Ich bin selbst seit ein paar Jahren Teil der BOS-Familie bei der Freiwilligen Feuerwehr und kann zumindest in Ansätzen mitreden.

 

Mein Aufruf wäre eher:

1) Frischt Eure Kenntnisse in "Lebensrettenden Sofortmaßnahmen" auf! Viele haben mit dem Führerschein den letzten Kurs gemacht. Bei Herzstillstand/Atemstillstand: Drücken, drücken, drücken... beatmen ist erstmal zweitrangig. (Takt: AC/DC Highway to hell. :devil:)

2) Für einige Regionen gibt es inzwischen eine sehr gute APP namens Corhelper. Da ist man als potentieller Ersthelfer mit entsprechender Qualifikation auf die Feuerwehr/RD-Leitstelle der jeweiligen Region aufgeschaltet und wird bei Bedarf über Handy alarmiert. Gerade bei Herz-Kreislauf-Themen (Herzinfarkt/Schlaganfall) ist Zeit IMMER kritisch.

3) Blutspenden rettet leben. Müsste ich auch mal wieder machen... :whistling:

4) Organspendeausweis ausfüllen und mitführen. (Ergänzt, danke @Humma Kavula)

5) DKMS-Registrierung durchführen (Auch: @Humma Kavula)

 

Damit wäre schon viel gewonnen. :cheers:

 

Beste Grüße,

Jan

 

Bearbeitet von Roggi
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Wenn so ein Thema nicht drastisch dargestellt wird, interessiert es keine Sau :-(

Beim Blut spenden bin ich ganz bei Dir, ich gehe Sonntag wieder. Genauso bin ich Organspender und bei der DKMS registriert... 

Ist eigentlich ganz einfach:

Shit happens, und wenn die kacke richtig dampft, will ich auch Hilfe haben. Das ist aber keine Einbahnstraße! 

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Bin in der Sache vollkommen Deiner Meinung! Mir geht lediglich diese Art der Werbung etwas gegen den Strich. :cheers: Ich vermute, das stumpft einfach ab.

 

Das Hauptproblem, um den Kreis zu schließen, ist: Viele Menschen erwarten im Notfall inzwischen Vollkasko sind aber nicht bereit, auch nur irgendwas dazu selbst beizutragen. Das fängt bei der Rettungsgasse an, geht über ein blutverschmiertes T-Shirt weiter und hört bei der Bezahlung von hart geforderten Rettungskräften auf. :???:

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Mein Kumpel und Arbeitskollege ist bei der freiwilligen Feuerwehr. Was der mir manchmal an Erlebnissen erzählt wenn z.B. eine Straße nach einem Unfall gesperrt werden muß - das ist teils echt unglaublich. Es gibt tatsächlich Zeitgenossen welche die Feuerwehrleute aufs übelste beschimpfen, weil sie nun wegen der Rettungsaktion einen Umweg fahren müssen. Daß diese Freiwilligen ihre Freizeit opfern um anderen zu helfen ist vielen Leuten offenbar nicht klar.

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Ich halte die Darstellung nicht für übertrieben hart. Kann mir vorstellen, dass die Beteiligten aus Leitstellen und auf den Wagen durchaus noch emotionaler kommunizieren. Ich bin mir zwar sicher, dass die Situation schon aus rechtlichen Gründen nachgestellt ist, aber:

 

Da ist einiges im Argen. Das gesamte System ist seit Langem hoffnungslos überlastet!  Insbesondere gemessen an den doch beachtlichen Kosten unseres Gesundheitssystems ist die Versorgung besonders in ländlichen Gebieten katastrophal! Dazu die Kaputtkapitalisierung der Krankenhäuser. Leben retten soll Geld abwerfen? Wat?!? Wozu haben wir ein Solidarsystem? Dazu die nach wie vor gelinde gesagt beschissene Vergütung! Die Mannschaft auf den RTWs macht mitunter den Großteil der lebenssrettenden Arbeit. Was natürlich den stationären Anteil nicht schmälern soll, aber der hat immer mindestens drei Patienten gleichzeitig: den Menschen, das leere Kollegium und die Uhr.

 

Die Organspendebereitschaft sollte zentral erfasst sein und nicht nur auf einer Karte, die das  Unfallopfer in der Tasche hat. Aber ich fange jetzt nicht mit der digitalen Patientenakte an. Oder der Gesundheitskarte. Krieg ich nen Hals.

 

Die Arbeit der Institutionen wie der Björn-Steiger-Stiftung (deren Schuld es übrigens NICHT ist, dass man mit Defis richtig geil Asche machen kann) ist leider unverzichtbar. Und wird es leider auf lange Sicht bleiben.

 

Take my Money!

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vor 2 Stunden schrieb Polinski:

Die Organspendebereitschaft sollte zentral erfasst sein und nicht nur auf einer Karte, die das  Unfallopfer in der Tasche hat.

 

Das ist in D immer wieder Thema.

Es stand schon mehrfach im Raum, die Organspendebereitschaft bei Beantragung des Personalausweises abzufragen und dann zu registrieren.

Damit erfasst man aber auch nur - je nach Region - 80/90% der Bürger. Zusätzlich beim Aufenthaltstitel abzufragen ist aber wahrscheinlich auch nicht so einfach. Dann dürften es (geschätzt) vermutlich 95-98% sein.

 

Edit:

Ich glaube bislang ist das immer an Datenschutz-Themen gescheitert...

Bearbeitet von AAAB507
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"..hat mir nicht geschadet..", "..die sollen mal lieber was über Verantwortung lernen..", "..wir sind ja früher immer in den Harz gefahren.."

 

Opa, bist Du's? Du lebst? Also ich hab im Pflichtdienst viel über verantwortungslosen Umgang mit Alkohol gelernt und kann ganz prima Hemden auf DIN A4 falten. So ein Pflichtdienst hat aber schon was Integratives. Ich habe erkannt, dass selbst der größte Zivilversager noch nützlich sein kann, indem er zum Beispiel den Schuhputz kontrolliert oder morgens als Wecker dient.

 

Wenn wieder junge Leute ausbaden sollen, was Alte verbockt haben, dann hättet ihr mehr junge Leute machen müssen..

 

Schwierig finde ich die Verknüpfung zwischen "Lenas Schicksal" und einer Zahlung an die Steiger-Stiftung auch. Jetzt, wo sie die Verwaltungskosten in eine Dienstleistungs-GmbH ausgelagert haben, schaffen sie ja die Quote für die Gemeinnützigkeit. Für ein fundiertes Urteil fehlt's mir aber klar an Hintergrundwissen und trotzdem frage ich mich, warum auch in gemeinnützigen Organisationen in den leitenden Funktionen so fürstliche Vergütungen für angemessen gehalten werden. Schlecht verdient wird ja nur da, wo die eigentliche Arbeit stattfindet. Ganz anders ist es da, wo die systemischen Fehler gemacht werden..

 

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Ich muss sagen, ich finde es auch immer etwas grenzwertig, wenn gemeinnützige Organisationen mit Schock-Fotos oder -Videos kommen, damit die Spender das Portemonnaie aufmachen. Abgesehen davon zahle ich Steuern und Krankenversicherungsbeiträge. Ich halte es eigentlich für Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, dass das mit der Rettung läuft.

Wie wahrscheinlich ist denn das Szenario aus dem Video? Passiert so etwas tatsächlich? Oder ist das ein eher hypothetischer Fall von Pech im Unglück?

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Ich hab schon im Dienst ne halbe Stunde auf einem Unfallopfer rumgedrückt, bis ein RTW kam. Ohne Notarzt. Heli war down wg. Wartung. 

Ja. Sowas kommt vor. 

Meine letzten Worte sollten nicht sein "... Aber ich zahle doch Steuern und Beiträge..." 

Daher einfach mal seinen Abgeordneten fragen, warum der Rettungsdienst kaputt gespart wird und warum Krankenhäuser wirtschaftlich sein müssen?! 

Bearbeitet von Humma Kavula
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vor 2 Stunden schrieb kuchenfreund:

Ich muss sagen, ich finde es auch immer etwas grenzwertig, wenn gemeinnützige Organisationen mit Schock-Fotos oder -Videos kommen, damit die Spender das Portemonnaie aufmachen. Abgesehen davon zahle ich Steuern und Krankenversicherungsbeiträge. Ich halte es eigentlich für Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, dass das mit der Rettung läuft.

Wie wahrscheinlich ist denn das Szenario aus dem Video? Passiert so etwas tatsächlich? Oder ist das ein eher hypothetischer Fall von Pech im Unglück?


Es geht, soweit ich die Internetseite der Stiftung verstehe, nicht darum, dass du mit deiner Spende die Sannis zahlst, sondern darum, Einfluss auf die Politik zu nehmen, um genau das zu erreichen, was du auch willst. Dass der Staat seinen Aufgaben nachkommt.


Wir sind uns also einig :cheers:

Bearbeitet von milan
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Ehrlich gesagt traue ich "dem Staat" nicht wirklich zu daß er seinen Aufgaben nachkommt. Es gibt soviele Bereiche in welchen dringender Handlungsbedarf besteht, jedoch nicht oder viel zu wenig passiert. Dabei ist es eigentlich egal ob es um das Gesundheitswesen, Renten, Schulsystem oder was auch immer geht. Stattdessen sind andere Themen offenbar wichtiger. Keiner behauptet daß es einfach ist, aber manchmal drängt sich der Verdacht auf, daß nicht einmal ein ernsthafter Versuch unternommen wird.

 

Was hingegen hervorragend klappt ist die Erhebung von Steuern. Diese sind auch erforderlich, keine Frage. Aber zumindest ich habe den Eindruck, daß sie nicht so eingesetzt werden wie dies wünschenswert wäre.

 

 

Bearbeitet von *Wolfgang*
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vor 12 Stunden schrieb *Wolfgang*:

Was hingegen hervorragend klappt ist die Erhebung von Steuern.

Keine Sorge, auch da rennen wir grad auf ein Chaos zu. 

Auskunft Finanzamt: "Nu sind wir erstmal alle mit der rückwirkenden Neuberechnung der Zinsen beschäftigt und wenn wir dann die ganzen Coronahilfen fertig haben, kümmern wir uns um die Energiepauschalen für Aushilfen, die vorher noch nie eine Steuererklärung abgegeben haben, verschicken die Erinnerungen an die Grundsteuererklärungen und dann, ja dann sind wieder eure Steuererklärungen dran."

War alles vorhersehbar, großteils auch vermeidbar. Tja, für fast alle Jobs musst Du Dich qualifizieren. Aber in die höchsten Posten der Verwaltung wirst Du gewählt. Deshalb reagiert man dort ja auch so schmallippig auf die Einführung eines Bürgerrats. 

Bearbeitet von Steuermann
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Um die Frage "Kommt sowas wirklich vor?" zu beantworten:

Ich bin seit 25 Jahren im Rettungsdienst (über dieses merkwürdige "Pflichtjahr" dabei gelandet und geblieben) und seit 23 Jahren bei der Feuerwehr, die wie hier schon richtig stand den Rettungsdienst mit macht. So schlimm, wie es momentan ist, war es noch nie. Fall aus dem letzten Jahr: junger Mann fährt voll auf Droge einen Berg mit dem Fahrrad runter, überholt ein Auto, gerät in den Graben auf der Gegenseite, der schlagartig durch eine Grundstückszufahrt unterbrochen wird. Nach Flug im hohen Bogen liegt er mit diversen Knochenbrüchen im Graben. Alarmiert ist ein Rettungswagen und ein Notarzt (den ich zur Einsatzstelle fahre). Entfernung für uns 28km, das Navi sagt 26 Minuten, wir schaffen die Strecke in 12 Minuten. Der Rettungswagen steht näher und hat dem Patienten bereits aus dem Graben geholt, es ist sofort klar, der Patient braucht ein Krankenhaus der Maximalversorgung, da gibt es für uns 3 mit dem Rettungswagen in annehmbarer Zeit erreichbare: Universitätsklinikum Bonn, Universitätsklinikum Köln und Kliniken der Stadt Köln in Merheim. Bonn ist das nächste, also rufe ich da an... Gespräch verläuft ungefähr so: "Hi, hier ist Marc von der Feuerwehr, könnt ihr einen Patienten, mitte 20, Zustand nach Verkehrsunfall, bewusstlos, Schädel-Hirn-Trauma nicht auszuschließen versorgen?" Antwort: "Unsere Schockräume sind alle belegt, versuch es bitte wo anders..."

Ok, nächstes ist Merheim, also da angerufen und mein Sprüchlein von oben wieder ausgesagt. Antwort: "Wir haben einen Schockraum, aber keinerlei OP- oder Intensivstationskapazität. Versuch es wo anders, wenn du gar nichts findest, meld dich noch mal..."

Also in der Uni Köln angerufen, vorher - in schlechter Vorahnung - bei der Leitstelle einen Hubschrauber bestellt, da die Zeit immer länger wurde. Hubschrauber gibt es für uns 2x Köln, einmal Koblenz, Siegen und Nürburgring, wenn gar nix anderes geht S.A.R. Nörvenich (der allerdings 1h Vorlauf braucht, dafür bei jedem Wetter fliegt). Köln und Siegen sind unterwegs, also kommt Koblenz. Wir haben den Patienten mittlerweile stabil und eingeladen, fahren also zu einem Platz wo der Hubschrauber landen kann. Das letzte Telefonat ergibt das es dort auch kein Bett für unseren Patienten gibt. Der Hubschrauber landet nach etwa 15 Minuten neben unserem neuen Standort, ich übergebe dem Helikopter Notfallsanitäter die Situation, er hängt sich an sein Telefon... Ende vom Lied: der Patient wird vom Helikopter ins Universitätsklinikum Wiesbaden geflogen, da ist als erstes sowohl Schockraum wie auch OP- und Intensivkapazität vorhanden.

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Krass! Wurden denn diese benötigten Kapazitäten in den letzten Jahren abgebaut oder hat die Anzahl der Fälle, für die diese Kapazitäten benötigt werden, zugenommen?

 

Kenne mich in dem Thema so gar nicht aus, deshalb meine evtl etwas naive Frage.

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Viele Ressourcen werden von (siehe Dumme-Menschen-Topic) egoistischen, uninformierten, schlecht sozialisierten und/oder ähnlich gesitteten Individuen vereinnahmt, deren kognitiver Zenit schon beim RTL schauen überschritten wird.

Da wird wegen einem Husten oder weil man sich ausgesperrt hat oder der Zucker alle ist die 112 gerufen und weil man erkältet ist, geht man eben in die Notaufnahme und blockiert dort Kapazitäten.

 

Das war vor einer Weile (geschätzt 20 Jahren) sicher noch nicht so, ist aber halt eines der Symptome, die die krankende Gesellschaft zeigt seit Facebook, Twitter, Erfindung von Hatern und Trollen undundund...

 

Aber, ja, es wurden mit der Agenda 2010 auf jeden Fall auch grade am Sozial- und Gesundheitssystem viele benötigte Kapazitäten abgebaut. Das Aussetzen der Wehrpflicht bzw. des Zivildienstes* haben ihr Übriges getan. Es wird leider immer viel zu kurz gedacht...

 

*anders, als dem @Steuermann ihm seine Erfahrungen im Pflichtdienst waren, gab es auch andere Fälle. So hat mich der Zivildienst dazu bewogen, noch 'ne zweite Ausbildung zu machen und im sozialen Bereich zu bleiben. Man hatte auch damals schon die freie Wahl, ob man seine Pflichtzeit einfach nur absitzen wollte oder sinnvoll einsetzen.

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ich hatte ja im April einen schweren Unfall mit der 300er.....

SUV über rot.....Peng..... ich Filmriß.....und 2 Stunden später auf der Intensivstation der BGU wieder zu mir gekommen....wie optimal das an der Unfallstelle gelaufen ist....habe ich erst Wochen später erfahren...

2 Autofahrer die hinter mir fuhren, haben optimal reagiert....Polizei und Rettung gerufen, die wohl beide in Rekordzeit da waren....

in der Zwischenzeit haben die die Unfallstelle abgesichert und mit einem zufällig des Weges kommenden Arzt erste Hile geleistet.... schriftliche Zeugenaussage von beiden zum Unfallhergang...

keine Gaffer vor Ort....

mitm Rettungswagen direkt an der Unfallstelle auf die A661....2 Ausfahrten weiter zur BGU...

dort Schockraum und CT....weiter auf die Intensiv....voll verkabelt aufgewacht....

das ganze in knapp 2 H.....

 

also mal ein weitgehend positives Beispiel, wie es laufen kann...

und der Unfallverursacher hat an der Unfallstelle seine Schuld zugegeben....und gefragt, in welches Krankenhaus ich komme....weil er sich entschuldigen wollte...(hat er inzwischen getan)

(ortsfremd...dooof gemachte Kreuzung.....1 Sekunde net aufgepaßt....Peng)

 

Rita

 

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vor einer Stunde schrieb Spiderdust:

Man hatte auch damals schon die freie Wahl, ob man seine Pflichtzeit einfach nur absitzen wollte oder sinnvoll einsetzen.

Auch wenn ich Dir nur ungern widerspreche, aber hierzu ein ganz klares Nein. Bei meinem damals hieß es nur tauglich, ABC-Abwehr, Schnauze halten. Hab versucht, wenigstens zu den Sanis zu kommen, bin ich auch: Poststelle, täglich die selbe Briefmarke zählen, einmal monatlich ein Fax für den Stabsapotheker abholen, ansonsten Fußball und Saufen. Schade um die Lebenszeit, schade ums Steuergeld, mehr nicht. 

Von Pflichtdienst halt ich mal so gar nix. Wie wär's erstmal nicht die Mittel für diejenigen zu kürzen, die es freiwillig machen wollen? Beides gleichzeitig zu fordern kriegt mal wieder nur die Politik zusammen. 

 

Deine oben genannten Ursachen kriegste mit befristeter Zwangsarbeit für die Melkkühe unserer Gesellschaft, die ohnehin schon alle Altlasten werden ausbaden dürfen, jedenfalls auch nicht abgeräumt. 

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vor 4 Stunden schrieb Sloth:

Krass! Wurden denn diese benötigten Kapazitäten in den letzten Jahren abgebaut oder hat die Anzahl der Fälle, für die diese Kapazitäten benötigt werden, zugenommen?

 

Kenne mich in dem Thema so gar nicht aus, deshalb meine evtl etwas naive Frage.

Im Jahr 2000 hatten wir mit 2 Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug etwa 3500 Einsätze. Letztes Jahr mit 3 Rettungswagen und einem Notarzt über 10.000... und nein, das sind in den aller seltensten Fällen so Unfälle wie oben beschrieben oder von Rita geschildert. Anderes Beispiel, erst ein paar Wochen her: wir werden mit dem Rettungswagen zu einem Einfamilienhaus gerufen, anfahrt laut Leitstelle ohne Blaulicht... die Haustür steht offen, im Flur kommt uns ein Herr um die 70 entgegen, fragt wo wir denn blieben, er habe schließlich Bauchschmerzen. Auf meine Frage wo genau und seit wann bepöbelt er mich, was mich das anginge, ich solle ihn ins Krankenhaus bringen. Naha, ganz so einfach ist es nicht, ich muss ja wenigstens wissen, in welchem Bereich des Bauches er Schmerzen hat, damit ich ihn zum richtigen Arzt bringen kann... "ich habe schob seit Montag Bauchschmerzen, ich kann nicht mehr, bringen sie mich zu irgendeinem Arzt!" "Und was sagt ihr Hausarzt dazu? Heute ist Samstag, da haben sie ja schon 5 Tage Bauchschmerzen..." "Bei dem war ich nicht." "Ok, die Bettenabfrage sagt mir Krankenhaus A (30 Minuten entfernt) oder B (45 Minuten entfernt), in welches wollen Sie?" "In Krankenhaus C, das ist um die Ecke." "Aber weder die richtige Fachabteilung noch freie Betten. Das bringt nichts wenn wir sie da hin fahren." "Verschwindet, ich fahre mit dem Taxi!"

Er ist dann wirklich in Krankenhaus C aufgetaucht, wo man ihm wegen fehlender Fachabteilung nicht helfen konnte und hat ihn zu Krankenhaus A geschickt... und solche Geschichten passieren täglich. Von 10 Einsätzen sind bei Rettungswagen vielleicht 2-3 sinnvoll und gerechtfertigt, beim Notarzt 4-5. Der Rest ist Quatsch, böswillig Alarmiert, Dummheit, Ignoranz oder in gutem Glauben. Z.B. geht kaum jemand hin und fragt den Obdachlosen, ob es ihm gut geht. Es wird angerufen, da liegt einer am Altglascontainer... ja, fahren wir hin, wecken die Person und fragen ob alles ok ist.

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Am 25.7.2023 um 21:17 schrieb NOUGAT-Chriss:

Deshalb. Pflichtdienst, 1 Jahr für alle - mir hat das damals nicht geschadet, eher im Gegenteil. 
 

und das System könnte vernünftig entlastet werden

da gehe ich nicht mit, leute zu etwas zwingen halte ich für schlecht. ich war 15 Monate bei den johanitern im zivildienst. ich fühlte mich da sehr ausgenutzt und erniedrigt. die damen waren fleißig am studieren und die, die sich gegen die waffe entschieden haben wurden mmn als billige arbeitskräfte, bzw. ohne echte arbeitsrechte verheizt. und das ganze zum billigpreis. nach meiner ausbildung, wo ich eh schon recht klam war, kam der zivi, wieder keine kohle, geil. und viele haben fingierte Atteste bescheinigt bekommen um da nicht antreten zu müssen, für mich fragwürdig. lieber diese leute anständig bezahlen, die sich dafür berufen fühlen, anstatt anderweitig die steuergelder zu verbraten.....meine meinung, die normalen leute wissen doch jetzt schon bei dem einkommen und miete nicht mehr wie sie über die runden kommen sollen, da braucht keiner mehr noch diese verplichtung. arbeitsunwillige mal außen vor, aber ob das sinn macht?

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vor 7 Stunden schrieb Mad Marc:

Im Jahr 2000 hatten wir mit 2 Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug etwa 3500 Einsätze. Letztes Jahr mit 3 Rettungswagen und einem Notarzt über 10.000... und nein, das sind in den aller seltensten Fällen so Unfälle wie oben beschrieben oder von Rita geschildert. Anderes Beispiel, erst ein paar Wochen her: wir werden mit dem Rettungswagen zu einem Einfamilienhaus gerufen, anfahrt laut Leitstelle ohne Blaulicht... die Haustür steht offen, im Flur kommt uns ein Herr um die 70 entgegen, fragt wo wir denn blieben, er habe schließlich Bauchschmerzen. Auf meine Frage wo genau und seit wann bepöbelt er mich, was mich das anginge, ich solle ihn ins Krankenhaus bringen. Naha, ganz so einfach ist es nicht, ich muss ja wenigstens wissen, in welchem Bereich des Bauches er Schmerzen hat, damit ich ihn zum richtigen Arzt bringen kann... "ich habe schob seit Montag Bauchschmerzen, ich kann nicht mehr, bringen sie mich zu irgendeinem Arzt!" "Und was sagt ihr Hausarzt dazu? Heute ist Samstag, da haben sie ja schon 5 Tage Bauchschmerzen..." "Bei dem war ich nicht." "Ok, die Bettenabfrage sagt mir Krankenhaus A (30 Minuten entfernt) oder B (45 Minuten entfernt), in welches wollen Sie?" "In Krankenhaus C, das ist um die Ecke." "Aber weder die richtige Fachabteilung noch freie Betten. Das bringt nichts wenn wir sie da hin fahren." "Verschwindet, ich fahre mit dem Taxi!"

Er ist dann wirklich in Krankenhaus C aufgetaucht, wo man ihm wegen fehlender Fachabteilung nicht helfen konnte und hat ihn zu Krankenhaus A geschickt... und solche Geschichten passieren täglich. Von 10 Einsätzen sind bei Rettungswagen vielleicht 2-3 sinnvoll und gerechtfertigt, beim Notarzt 4-5. Der Rest ist Quatsch, böswillig Alarmiert, Dummheit, Ignoranz oder in gutem Glauben. Z.B. geht kaum jemand hin und fragt den Obdachlosen, ob es ihm gut geht. Es wird angerufen, da liegt einer am Altglascontainer... ja, fahren wir hin, wecken die Person und fragen ob alles ok ist.

Genau so sieht es überall aus ....leider. Mir macht der Job allerdings immer noch Spaß.✌️

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Wenn im Winter die Tochter mit ner akuten Blasenentzündung vor Schmerzen in der Notaufnahme zusammenklappt und dies nach stundenlanger Warterei, weil die ganze Notaufnahme voller MIgrantenBatschakken sitzt, die mit Schnupfen oder sonstigen Wehwechen dort kostenlos behandelt werden möchten, dann stimmt sowieso was nicht mehr. (Und das wurde uns vom Personal hinter vorgehaltener Hand auch bestätigt.....und zwar auch auf den von mir benutzten Ausdruck bezogen)

 

Und keine der etablierten Parteien hat in den letzten Jahrzehnten hier das Ruder rumreißen können. Es wird nur noch kaputter hier. Wir Deutschen glauben zwar, der Nabel der Welt zu sein, sind es aber schon lange nicht mehr. Wir sind im vollen Sturzflug nach unten. 

Bearbeitet von weissbierjojo
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Liebe beruflich Betroffene,

 

dann macht es wie die Lokführer: schafft Euch eine starke Gewerkschaft und den nötigen internen Zusammenhalt und setzt das um,

was der von vielen Seiten so gehaßte Herr Weselsky für seine Mitglieder und -innen erfolgreich tut.

 

Aber Gewerkchaften sind ja natürlich: oldschool, 80s-Style, verknöchert, scheiße, korrupt und voll von arbeitsscheuem Gesindel ...

DIESES Bild ist scheinbar normal geworden.

Aber nu denn: von anderer Seite kommt garantiert keine Hilfe.

 

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