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18 Nachrüsung von Fahrtrichtungsanzeigern am Oldie


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18 Nachrüsung von Fahrtrichtungsanzeigern am Oldie

Autor: Jayar , 19. 09.2004-09-19

Wer eine italienische Vespa ohne Fahrtrichtungsanzeiger ab Baujahr 1962 kauft, muß Blinker nachrüsten (oder eine Ausnahmegenehmigung erhalten).

Da ist nicht einfach, weil eine technisch und ästhetisch einwandfreie Lösung zu suchen ist, die auch den TÜV zufrieden stellt.

Anzahl der Blinker: bis zu einem best. Baujahr, sicher bis nach 1967, ist eine 2.Fachblinkanlage möglich, danach sind es 4 Blinker (Umstellungs-Jahr ist nicht recherchiert.)

18.1 Blinker

Wenig in die Optik greifen die verbreiteten Hella- Lenkerendblinker ein. Einziger Nachteil: sie drehen nachgerüstet mit! Da sich aber Schaltrohr und Gasrohr nur um etwa 30 Grad drehen, kann man seinen Prüfingenieur überzeugen.. oder nicht. Dann bleiben immer noch die Backen hinten als Alternative, mit warzenartigen Hella Blinkern. Die Verkabelung ist aber deutlich umfangreicher, weil man statt einem Kabel insgesamt 3 Kabel in den Korpus einziehen muss.

Ich habe mich deshalb für die Lenkerendblinker entschieden.

18.2 Schalter

Der Blinkerschalter und dessen Befestigung ist ebenfalls schwierig, weil der gegossenen Lenker keine Motorradlösung zulässt, die es zuhauf gibt. Hier gibt es nur 2 Möglichkeiten:

a) Nachrüst-Blinkerschalter der Rally links am Schaltschaft anbringen oder

b) Den Lichtschalter so umbauen, dass man einen Lichtschalter zweckentfremdet und modifiziert. Da die Schalter oft als Kurzschließer arbeiten, erfordert das aber besonderes Geschick und Kenntnisse, welche Grundschalter am besten geeignet sind.

18.3 Kabelverlegung im Lenker

Wenn die Gas- und Schaltrohre vollkommen geschlossen sind, (Oldies vor Sprint, mit völlig rundem Lenker) ist es ein echtes Problem! Schließlich will man ja die Kabel nicht außen am Lenker aufkleben, sondern innen verdeckt führen!

Deshalb muss man, grundsätzlich ähnlich wie für den Kupplungszug, ein Fenster in das jeweilige Drehrohr fräsen, und im Lenkkopf innen eine zusätzliche Bohrung für die Kabelführung zu dem Drehrohr Bohren, ohne alles kaputtzumachen.

Ich komme bei meiner VBB 2T am Besten von vorne durch den Scheinwerferausschnitt mit der Fräse ran.

Deshalb habe mittels Kleinfräser und versch. Bohrern freihändig schräg ein 10 mm Loch in die Drehrohrführung gearbeitet, soweit in der Ecke wie möglich. Danach wird die Position des Fensters im Drehrohr durch diese Bohrung angerissen, und man kann es mit Proxxon rausschneiden und die Kanten schön verrunden. Das Loch muss nicht nur die Litzen fassen, sondern auch die Stecker an deren Enden. Im Lampenkopf kann man eine fliegende Verdrahtung legen, aber eine gut isolierte, und alle Kabel sollen in Bougierohr oder Schrumpfschlauch verpackt werden.

Eine extra Erdung der Drehrohre zum Lampenkopf kann im Sinne der Betriebssicherheit auch nicht schaden. Alle Kabel sollten versch. Farben haben!

Die Stromzufuhr vom Heck kann bei ausgebautem Haupt-Kabelbaum meist in die existierenden Bougierohre eingezogen werden, mit Hilfe von Blumendraht.

18.4 Spannungsquelle

Die Vespen mit Batterie machen es leicht: Man kann dort direkt hinter der Sicherung die Spannung abgreifen und ein Blinkrelais zusätzlich einbauen.

Hier ist dann Schluss für den Bastler mit geringen Kenntnissen der Elektrotechnik.

Ohne Batterie ist es viel schwieriger, weil die Energieerzeigung genau abgezirkelt ist und für die Blinker keine mehr zur Verfügung steht.

Einfach und unsicher: Man kann nat. eine Batterie einbauen und sie immer extern laden.

Bei der VBB (ohne Batterie) ist die vorhandenene Schaltung sehr einfach:

1. Stromkreis für die Unterbrecherzündung>>> nicht benutzbar

2. Wechselstromkreis für das Fahrlicht (25W) und , in Serie dazu, die Schnarre

3. Wechselstromkreis (10 W) für das Bremslicht (10 W) Standlicht und Rücklicht ( 2 mal 5 W= 10 W) Dieser Stromkreis kann entweder das Bremslicht oder das Standlicht/Rücklicht betreiben. Beim Bremsen werden die anderen Lampen dunkler (was für ein Patent)

Da wir heute nur mit Licht fahren dürfen, bleibt 1 und 2 wie es ist.

Schaltung 2 muss aber gründlich verändert werden, damit man etwas überschüssige Elektrizität in einer Batterie speichern kann, die dann das Bordnetz beim Blinken entlastet.

Diese Maßnahme ist nur etwas für erfahrene Elektrobastler! Sie ist vermutlich bei jeder Vespa etwas anders; daher sollte immer ein Schaltplan vorliegen!

1) Gleichrichtung des Stromes aus der 10 W Spule mit einem Brückengleichrichter; so werden beide Halbwellen genutzt, denn es geht hier um jede kleine Steigerung des Wirkungsgrades des Generators. Wir haben nix zu verschenken! Den Gleichrichter (60 V / 2A mind.) oder die 4 Dioden kann man direkt am Generator einbauen (warm) oder in einer Schaltbox in der Nähe der Zündspule (feucht), oder in der linken Backe (viel Kabelage).

2) Gleichstrom-Minus wird an die Karosseriemasse gelegt. Plus wird über eine weitere Diode „b“ (mind. 60V/2 A) an das Batterieplus geführt, von Batterieplus wird über eine Sicherung (4A) der Blinkgeber gespeist, von dort geht es zum Blinkerschalter nach vorne, und vom Schalter zu den Blinklampen. Das Bremslicht wird auch zwischen Sicherung und Blinkgeber abgezwackt. Dazu ist es nötig, den Bremslichtschalter „Öffner“ gegen einen „Schließer“ zu wechseln (wie für deutsche Sprint), sonst hat die Batterie eine Kurzschluss.

3) Die Batterie muss nicht groß sein, 12V 3 Ah reichen immer, aber große Batterien leben länger.

4) Vor der o. g. Diode „b“ wird die +Spannung für das Rücklicht und die Tachobeleuchtung entnommen. Die Diode „b“ bewirkt, dass man ohne Zündschloss auskommt, weil die Batterie nicht durch das permanent brennende Rücklicht geleert wird. Denn das brennt nur, wenn der Motor läuft;

5) Der Kabelbaum muss ziemlich modifiziert werden, am besten systematisch aufzeichnen, wo was neu verlegt werden muss, was abgeklemmt wird (Rücklicht ein/aus wird überbrückt). Es gibt eine Menge Lösungen. Wenn z. B. ein Zündschalter eingebaut wird, kann man die Litze für die Standlichtbirne benutzen für die Zuführung zum Blinkerschalter.....

Und woher die Energie für die Batterie? Wenn sie nicht so lädt, die Standlichtbirne weglassen (5 W) oder verkleinern auf 2 W oder weiße LED einbauen ; Rücklicht auf LED umbauen (- 4 W); Tachobirne weglassen oder LED (-1 W); Blinker auf LED umbauen (nach der TÜV- Abnahme) (-8 W); Bremslicht auf LED (-8W, die Auffälligkeit ist aber abhängig vom Typ des Rücklichtes).

Nimmt man viele/ alle Einsparungen wahr, kann man statt eine Bleibatterie sicher auch einen NICD Akku nehmen oder einen großen Kondensator (1 Farad) wie für Autoendstufen. Oder man kann die 25W Spule ebenfalls gleichrichten und parallel zur 10 W Spule schalten: dann hätte man noch etwas mehr Energie für den Scheinwerfer, was sicher bei den altersschwachen Generatoren interessant ist.

18.5 6 Volt oder 12 Volt?

Grundsätzlich empfehle ich, überall 12 Volt Birnen gleicher Wattzahl einzusetzen. Der Strom durch die dünnen Drähte viertelt sich, damit kommt mehr Energie beim Verbraucher an. Am Generator ist NICHTS dafür zu ändern, denn der liefert die Watt-Leistung und nicht eine feste Spannung; sie passt sich automatisch an.

Bei Batterieeinbau wird die überschüssige Leistung (ein großes Wort) abgepuffert und die Spannung stabilisiert sich dadurch.

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