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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Vespa Fangemeinde, 

vor einigen Jahren habe ich mir in Spanien eine Motovespa 125N, Largeframe gekauft. Sie entspricht weitgehend der VNA1T. Technisch habe ich sie auf Vordermann gebracht. Es war ein 150ccm Zylinder mit einem Dellorto UA19 S1  Vergaser verbaut, der aber mit dem Hub der Kurbelwelle nicht zusammengepasst hat. Also Originalzylinder besorgt, überholt und einen UA 16 S1 Vergaser angebaut. Den Motor habe ich nicht ausgebaut und zerlegt. Die Kurbelwelle und Hauptlager sind aber einwandfrei ohne spürbares Spiel. 

Und jetzt zu meinem Problem. Sowohl mit dem 150er als auch mit dem überholten 125er Zylinder will die Vespa kaum anspringen. Vielleicht manchmal nach dem 50sten Kick, aber nur mit Glück. Benzinhahn funktioniert, Sprit läuft bis in die Schwimmerkammer. Fülle ich etwas Sprit in den Vergaser, steigen meine Chancen. Paradox ist, wenn sie einmal angesprungen ist, dann läuft sie ordentlich. Mache ich sie aus und starte sie kurze Zeit später noch einmal, dann ist sie auf den ersten Kick da. Den Kaltstartschieber habe ich extra auf "dicht schließen" gebogen, in der Hoffnung, dass mehr Unterdruck erzeugt wird, da ich den Eindruck habe, sie bekommt einfach keinen Sprit. 

 

Mir ist nach wie vor die Funktionsweise des Vergasers nicht wirklich klar. Die "liegende" Hauptdüse sollte doch eigentlich immer in Kontakt mit Benzin sein. Aber anscheinend ist es normal, dass der Raum zwischen Düse und Schwimmerkammer mit Luft gefüllt ist. Das nächste ist die Luftschraube, also die Hohlschraube mit Bohrung, die eingedreht wird und mit einer Mutter gesichert wird. Handelt es sich um eine eingeschraubte, feste Luftdüse oder wird die Luftmenge durch zusätzliches Herausdrehen eingestellt?

Vielleicht kann mir ein Fachmann helfen. Ich würde die Vespa gerne zulassen und einfach sorglos damit fahren. 

Grüße
Erwin
 

Bearbeitet von Centurion
Geschrieben
On 1/22/2025 at 9:53 PM, Centurion said:

Sowohl mit dem 150er als auch mit dem überholten 125er Zylinder will die Vespa kaum anspringen. Vielleicht manchmal nach dem 50sten Kick, aber nur mit Glück. Benzinhahn funktioniert, Sprit läuft bis in die Schwimmerkammer.

Fülle ich etwas Sprit in den Vergaser, steigen meine Chancen.

 

Problem besteht also nur bei Kaltstart des Motors, das kann mehrere Ursachen haben, dazu zwei Fragen:

  1. wie oft "tupfst" Du derzeit beim Kaltstart?
  2. wenn der Motor nach 10 mal kicken nicht anspringt, erstmal aufhören und die Kerze rausschrauben.  Ist die Zündkerze dann nass oder trocken?

 

 

Geschrieben

Hallo, 
vielen Dank für die Hinweise. Ja, das Problem besteht nur bei Kaltstart. Wenn die Vespa gelaufen ist und dann ca. 15 min. steht, tritt das Problem aber wieder auf. 
Irgendwann nach vielen Versuchen und oftmaliger Betätigung des Kaltstartschiebers (Hebel unter dem Sattel) ist die Kerze tatsächlich nass. Was meinst du mit "tupfen", den Gasgriff mehrmals betätigen?
Grüße

Geschrieben
On 1/25/2025 at 10:17 AM, Centurion said:

Was meinst du mit "tupfen", den Gasgriff mehrmals betätigen?

Nein, die Schwimmerkammer primen mit dem Tupfer.

 

Mit Tupfer meine ich die Nr. 24 der Explosionszeichnung:

https://wiki.germanscooterforum.de/index.php/Vergaser_DellOrto_UA_16-19_S

Vespa-Vergaser_DellOrto_UA_16-19_S.thumb.jpg.77cad14eed9e695c377176575e622d4e.jpg

 

On 1/25/2025 at 10:17 AM, Centurion said:

Ja, das Problem besteht nur bei Kaltstart.

Wenn die Vespa gelaufen ist und dann ca. 15 min. steht, tritt das Problem aber wieder auf. 
Irgendwann nach vielen Versuchen und oftmaliger Betätigung des Kaltstartschiebers (Hebel unter dem Sattel) ist die Kerze tatsächlich nass.

Ok das klingt danach, dass Dein Motor vor dem Start bereits abgesoffen ist.

Vermutlich dichten weder das Schwimmernadelventil, noch dein Benzinhahn die Spritzufuhr ab und der Zylinder läuft mit Sprit voll.

https://www.scooterhelp.com/manuals/motovespa.150f.manual/13.jpg

 

Um das zu überprüfen, zuerst mal die Schwimmernadel (Nr. 6) und deren Sitz im Schwimmerkammerdeckel kontrollieren ob die Schwimmernadel noch abdichtet,

auch den Schwimmer selber kontrollieren, ob der einen Riss hat und evtl. mit Sprit geflutet ist.

 

Danach den Benzinschlauch vom Vergaser abschrauben und das Ende in ein Marmeladenglas oder ähnliches halten und 10 min warten.

Wenn das Glas langsam voll läuft, ist auch Dein Benzinhahn nicht mehr dicht, da wäre dann eine neue Dichtung fällig.

 

 

Geschrieben

Ich habe eben extra nochmal nachgeschaut weil ich mir nicht vorstellen könnte, dass ich den oben erwähnten Tupfer an meiner Spanierin übersehen hab. Aber ich hab mich richtig erinnert und es gibt logischerweise keinen weil da ja eh der Luftfilter drüber hängt.

 

Die Tupfer waren doch nur in den wideframes wo man durch die Klappe an den Vergaser kommt, oder?

 

Auch wenn so ein Ding wirklich hilfreich wäre würde das in den oldie Modellen heißen dass man jedesmal die Backe abmachen müsste...

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo, 
ja, bei den frühen Largeframe Motovespas gibt es keinen Tupfer. Es ist ein ein Dellorto UA16S1 verbaut und kein UA16S. Nadelventil und Benzinhahn habe ich bereits auf Dichtheit geprüft. Schwimmer ist auch nicht vollgelaufen. Ich habe sowohl den vom 19er als auch dem vom 16er Vergaser ausprobiert und keinen Unterschied festgestellt. Ebenso habe ich den Schwimmerkammerdeckel gewechselt. Auch kein Unterschied. Mir graut bei dem Gedanken, es könnten vielleicht alte, leicht undichte Kurbelwellendichtringe sein, die für einen reduzierten Ansaugunterdruck im Vergaser sorgen...
Grüße
 

Bearbeitet von Centurion
Geschrieben

Ich muss aus meiner kurzen winterlichen Erfahrung mit dem Direktsauger sagen, dass das Startverhalten gerade bei kalten Temperaturen echt bescheiden ist und diese Luftklappenkonstruktion auch nicht wirklich hilft...

 

Falls du Sorgen um den Dichtring hast wäre Abdrücken ein möglicher erster Diagnoseweg

Geschrieben

Hallo, 
wenn das Startverhalten nur im Winter schlecht wäre, hätte ich kein Problem. Ich fahre nicht im Winter. Aber auch im Sommer will sie einfach nicht. Die Startklappenkonstruktion ist wirklich sehr bescheiden. Das Luftfilterblech verbiegt sich mit der Zeit, die Lagerführung verschleißt etwas und schon steht die Klappe im geschlossenen Zustand 1cm über dem Ansaugrohr. Da sorgt sie dann für keinen erhöhten Saugdruck mehr. Ich habe es mit viel probieren dann geschafft, die Klappe halbwegs bündig zum Ansaugrohr hinzubiegen, ohne das Luftfiltergehäuse aufzuschneiden. 
Ich kann mir nicht helfen, aber ich werde den Eindruck nicht los, diese liegende Vergaserkonstruktion ist die Ursache für das schlechte Startverhalten. Wenn die Düse im Sprit stehen würde (so wie es sich eigentlich für einen Vergaser gehört), dann würde im Stand Benzin in den Vergaser und das Kurbelgehäuse laufen. Geht also nicht. Anderes herum ist der Benzinpegel so niedrig, dass beim Start nur Luft durch die Benzindüse gesaugt wird. 
Ich werde es jetzt mal mit Abdrücken versuchen. Sollte der Zylinder dazu abgebaut werden? 

Grüße

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