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Sabotiert SPD & IGM-Vorstand die Basis?  

74 Benutzer abgestimmt

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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

**FLAME RELATED CONTENTS REMOVED***

So und jetzt weiter im Text.

@saunanudel: Ich glaube nicht, dass ein Boykott von GM-Autos, sprich Opel oder Vauxhall, der richtige Weg wäre. Wenn ich den vorher genannten Vergleich mit Karstadt heranziehe, glaube ich eher an die Wirksamkeit des Gegenteils. Opel (und Ford auch) haben nicht mehr den Stellenwert innerhalb des unteren Mittelstands wie vor 15 Jahren. Was fehlt sind die Käufer von heute. Japaner, KIA und Skoda bieten mehr Auto für das gleiche Geld. Jahrelange Schlamperei und Nachlässigkeit bei Design, Entwicklung und Positionierung haben die Marke Opel dahin gebracht, wo sie heute ist. Ganz unten. Das Anspruchsdenken der Menschen, die einen Passat oder einen A4 für ihre Familie als Minimum ansehen, lässt keinen Platz mehr für die guten, alten Marken, denen der Stil abhanden gekommen ist. Seit Ende des Records und Abschaffung des Sierras hapert es mit der Akzeptanz. Nicht mal die Türken wollen noch einen Ford Transit... :-D

Bearbeitet von MaNiAc LRSC
Geschrieben

@Lacknase: Die Arbeiter braucht's net mit ins Ausland abzuschieben - die bekommen ja weiterhin ihr Geld - und können nebenbei ihr Fachwissen "unter der Hand" an die Popel-Vertragswerkstätten weitergeben damit dieser blöde Spruch:"Der Fehlerspeicher ist leer - also funktioniert ihr Wagen einwandfrei" RÖTZEL,PUFF,FEHLZÜND...endlich auch abgeschafft wird.

Das Problem bei Innovation, Variation und Outsourcing ist vermutlich, dass es ja irgendjemand zwischenfinanzieren muß - und warum sollte er hier neue Obstbäume pflanzen, wo er die Früchte anderswo doch nur einsammeln muß.

Kleine Annekdote: Mein ehem. Ausbilder (Schiffsautomation) hat sich selbständig gemacht und vertreibt Produkte, die in meiner alten Firma zum Ladenhüter wurden - nicht weil sie keiner braucht, sondern weil sie nie weiterentwickelt und somit zu teuer sind. Sie wurden komplett überarbeitet, modernisiert und Geräte, an denen vorher 2 Leute mehrere Stunden "schufteten" sind heute von einem in kürzester Zeit in großen Stückzahlen (modulares Baukastenprinzip) verfügbar. Die Marktsituation ist durch boomenden Containerschiffbau als äußerst gut zu bezeichnen - zumal kein Koreaner, Chinese und Taiwanese so etwas liefert. Vorletzte Woche war dann große Messe in Hamburg - und siehe da - ein ehemaliges Konkurrenzunternehmen, welches preislich nie mit "uns" mithalten konnte läßt jetzt einfach in Kroatien fertigen - bezuschusst durch die EU, da Kroatien Aufbaugelder wg. des Bürgerkriegs erhält - und bietet so halbwegs vergleichbare Ware zum halben Preis an...

Nur kann man das dem Unternehmen ankreiden? Der SPD? Den Bonzen? Den 16 Jahren Helmut Kohl? Oder ist das einfach die Kehrseite der Marktwirtschaft?

Geschrieben (bearbeitet)

Du hast recht mit Deiner Problembeschreibung. Und der folgende Erfahrungsbericht ist sicher ein glänzendes Gegenbeispiel. Nur bezweifle ich, daß es bei GM so lief. "Opel" als "Qualitätsmarke" wurde ja nun gerade durch $ENTSCHEIDER-Voten kleingemacht, sofern GM den Verkauf der Autos in USA und China z.B. verbot. Die Gründe dürften klar sein. Wo ist denn dann noch der Weltmarkt? Das ist nicht "freie" Marktwirtschaft. Und die Arbeiter im deutschen Werk sollen nun die angeblich "auf den Weltmarkt bezogenen Überkapazitäten" bezahlen. Das begreife ich eben darum nicht, wie man das als "potentiell" Betroffener im Opelwerk auch nur ansatzweise akzeptieren soll, ohne frontallobotomiert zu sein.

Bearbeitet von Lacknase
Geschrieben (bearbeitet)

Danke, hübscher Herr Moderator! :love:

mongoman: Ja. Willkommen in der freien Marktwirtschaft! Herr L. hat aber auch Recht, nur meine ich, dass man zunächst auf den heimischen Markt schauen sollte, bevor man Autos weltweit vertreibt. GM ist in den USA sicherlich viel fester im automobilen Bewusstsein verankert als Opel bei uns. Wie kam es dazu? Sind das wirklich nur Entscheidungen des Mutterkonzerns, die Marke klein zu halten? Oder ist in unserer verwöhnten Gesellschaft einfach kein Platz mehr für die altbackenen Marken?

Bearbeitet von Brittania74
Geschrieben

*** flame related contents temporary not available ***

Um mal die Aufmerksamkeit von der Globalisierung und dem "was die Welt im innersten Zusammen hält" auf konkrete Dinge zu lenken.

Hat jemand schon mal einen lächerlicheren Abstimungszettel gesehen ???

Kommt mir so ein bißchen vor wie damals in der Schule. Diese Wische -Willst du mit mir gehen ? Ja° Nein° Vielleicht°Später°

Geschrieben (bearbeitet)

zugegeben, meine abstimmung ist auch etwas manipulativ.

die antwortkategorien erscheinen leicht gekoppelt...

aber der abstimmungszettel des betriebsrats ist ein absoluter witz. undemokratischer geht es nicht:

"Soll der Betriebsrat die Verhandlungen mit der Geschäftsleitung weiter führen und die Arbeit wieder aufgenommen werden?"

Ja / Nein

davon abgesehen durften sich einzelne aus der belegschaft nicht zu wort melden, sondern nur bestimmte betriebsräte.

die option "verhandlungen aufnehmen und weiter streiken" ist damit ausgeschlossen.

jetzt wird eben ersteinmal "verhandelt". dennoch kann jeder zeit wieder gestreikt werden. und das wird bei den forderungen der gm-konzernleitung auch der fall sein.

Bearbeitet von tv200
Geschrieben

und wie gesagt, nicht nur bei opel..

"..Der Vorstand des Automobilkonzerns VW will der IG Metall in den Tarifverhandlungen mit einer massiven Ausgliederung von Arbeitsplätzen drohen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Nach internen Planungen könnten 1000 bis 5000 Stellen in die VW-Tochter AutoVision GmbH verlagert werden. Die Zeitarbeitsfirma ist nicht an den Haustarifvertrag von VW gebunden und zahlt 15 Prozent weniger Gehalt als Volkswagen."

(quelle: zdf-online)

Geschrieben

@Sukram meinste den Stimmzettel der Ausgegeben wird an den Toren eines jeden Opelwerks wo auch die neue Partei MLPD Werbung bei den Mitarbeitern macht?

Meine Idee eines Boycotts war in übrigens nur ein Gednakengang da ich Streiks inzwischen nicht mehr als Produktiv erachte. Dummerweise wurden seit Anfang der Rezession oftmals Streiks ausgeführt auf Grunde von Lohnerhöhung. Dies hatte zur Folge das die Gewerkschafften in der offentlichen Meinung an popularität eingebüsst haben. Viele Leute die zB im Büro arbeiten (und nicht durch Tarifrecht abgesichert sind) mussten auf Lohnerhöhungen verzichten und haben somit auch kein Verständnis für die forderungen der Gewerkschafften und die Protestaktionen die zum Ausdruck kamen. Ein gewalltiger Fehler war zB der Streik bei VW der extrem kritisch aufgenomen wurde. In folge dessen werden Streiks nacxh und nach dazu führen das die Regierung (ob Rosa oder Schwartz) die Rechte der Gewerkschafften einschränken. Spätestens die CDU wird die Tarifautonomie ausser kraft setzen denke ich. Es fehlt in Deutschland ware Solidarität. Das Wort Solidarität wird nur benutzt wenn wenn Arbeitnehmebenachteiligende Änderungen in der Sozialversicherungen ausgeführt werden. Wünschenswert wäre ware soziale Marktwirtschafft, nur diese ist nicht mehr auszuführen dank Europäischa und Globalisierung.

Was Deutschland braucht ist meiner Meinung nach der nächste Schritt in der entwicklung Europas. Welchen Sinn hat es ein gemeinsame Währung zu haben wenn, die einzelnen Steuergesetze, Sozialgesetze, Arbeitsgesétze sich unterscheiden? Es ist denkbar unfair das viele Länder innerhalb Europa auf grunde dieser Aspekte über Deutschland vorteile haben. Es muss eine Europäische Innenpolitik her. Ausserdem rege ich mich lieber über Politiker in Brüssel auf als Berlin :-D

Die globalisierung vermark man nicht aufzuhalten aber wenn ärmere Länder gezwungen wären (durch ein wirklich einheitliches Europa) die selben soziale/ steuerliche basis für Arbeit und Wirtschafft zu schaffen haben die Arbeitnehmer von Deutchland usw eine chance.

Geschrieben

@Manni Netter Link!!!! Inübrigens ist mir Keynesianism wohl bekannt! Leider ist seit den 70ern die Wirtschafftspolitik nach Keynes und co ins schwanken gekommen. Die Gegenmacroeconomictheorien von Friedman genannt "monetarism" sind immernoch vorherschend. Ich würde mich darüber freuen wenn eine Regierung die methoden nach Keynes wieder aufnehmen würde.

P:S. Milton Keynes ist eine langweilige Stadt :-D

Geschrieben (bearbeitet)
Ich würde mich darüber freuen wenn eine Regierung die methoden nach Keynes wieder aufnehmen würde.

P:S. Milton Keynes ist eine langweilige Stadt :-D

<{POST_SNAPBACK}>

Ich würde mich freuen, wenn der Hannoveraner Medienaffe nebst Augsburger Puppenkabinett dieses heilige Machwerk der Volkswirtschaft nicht bloß grinsend in Empfang nehmen, sonder einfach mal einen Blick drauf werfen würde...

@manni: feiner Link

@Topic: Die Affektiertheit des obigen Stimmzettels wurde ja nun schön häufiger kritisiert - zum Vergleich mit Opel: könnte es bei der Formulierung des Opel-Stimmzettels ev. auch daran gelegen haben, dass - so SPIEGEL - Gewerkschaften und Betriebsrat Probleme hatten, einen als Infoveranstaltung getarnten Streik rechtlich aufrecht zu halten ohne GM die Chance auf rechtmässige Massenentlassungen zu geben (sofern nicht schon geschehen)?

@Brittania: Ich sagte ja bereits eingangs - OPEL hat in der Marketingstrategie irgendwie vergessen darauf zu setzen, dass man seit 2001 hübschere und haltbare Autos zu einem vergleichsweise akzeptablen Preis produziert. Spots wie für den aktuellen Tigra hätten viel früher kommen müssen und Preisunterschiede zum Golf bei annähernd vergleichbarer Qualität hätten deutlicher herausgearbeitet werden müssen. Das ist nix großes, sondern Marketing erstets Semester...

Bearbeitet von Mongom@n
Geschrieben

und so kann man aktiv werden:

Solidaritätserklärungen an die Bochumer KollegInnen zu ihrem Arbeitskampf ab dem 14.10.2004

Wir bitten um Soli-Erklärungen an die Bochumer OPEL-Belegschaft bitte immer an die Leitung des Vertrauenskörpers und den Betriebsrat:

Fax 0234 - 989 2680 (Werk I)

Fax 0234 - 989 3499 (Werk II)

und zwecks Verbreiterung der Solidarität an Labournet:

Fax 0234 - 3254143 (e-mail: [email protected])

>dauert 1-2 minuten und tut denen vor ort ganz gut.

:-D

Geschrieben

sauber recherchiert hat ja mal wieder dir FR. sehr schön, dass dort der umstand, dass die arbeitskosten GM schweden 40 % unter opel dtl. liegen unter den tisch fällt. stattdessen werden die arbeitskosten der industriearbeiter (erfasst von eurostat) herangezogen.

sehr gut finde ich es auch, dass die EU als transmissionsriemen genutzt werden soll, um die wirtschaftlichen rahmenbedingungen der MOE beitrittskandidaten nach den wünschen etablierter eu mitgliedsstaaten zu beeinflussen. wäre ja auch noch schöner wenn der ostblock seine eigenen wirtschaftspolitischen entscheidungen treffen dürfte! da muss natürlich erstmal der DGB gefragt werden, ob das seinen mitgliedern respektive, und das ist ja auch wichtiger, den funktionären genehm ist.

auch das kaufkraft argument, löhne hoch -> konjunktur läuft, entspringt einer sehr mechanistischen sichtweise. mit dem argument, dass höhere löhne auch höhere kosten nach sich ziehen (womit zudem noch ein wettbewerbsnachteil einhergeht) stösst man hier ja wahrscheinlich auf genauso taube ohren, wie mit dem hinweis, dass mehr lohn nicht gleich bedeutend mit mehr konsum ist. durchschnittlich gehen 2/3 einer lohnsteigerung für steuern und sozialabgaben, sparen und den kauf ausländischer güter drauf. bei 100 ? einkommenzuwachs (durch arbeitgeberbeiträge zur sozialversicherung sind es für diesen sogar 120 ?) erhöhen nur 35 ? den inlandskonsum.

man sollte vielleicht mal ernsthaft darüber nachdenken, warum & wieso die staátsquote bei 50 % liegt. und ob hier nicht das eigentliche problem liegt. wenn wie derzeit jeder zweite ? durch die hände des staates geht, dann kann ICH darin weder neoliberalismus noch marktwirtschaft, sondern vielmehr staatswirtschaft sehen.

steve

Geschrieben

Schlüssige Argumentation Steve. Köntest du darin irgendwie einfügen , warum die skaninavischen Staaten, bei noch höherem Steueraufkommen und funktionierendem Sozialstaat, keine Flaute haben ???

Geschrieben (bearbeitet)

@sukram: war als "Vielschreiber" zu lahm. Lasse das dennoch mal "folgen".

@steve: Es ist schon witzig, wie da bisweilen gegengerechnet wird. Staatsquote sagt ja erstmal - je nach "Auffassung" der Vorrechnenden - nur: Gesamtausgaben öffentlicher Körperschaften und der Sozialversicherung(!) in Prozent des BIP. WAS da im Leistungskatalog drin ist, und ob man das an sich will, wird selten diskutiert. (Private Sozialversicherung kostet übrigens bislang mehr als die staatliche :-D ) Ebensowenig die schwächelnde Konjunktur. (1996 war unser absolutes Hoch, wenn ich richtig sehe: 50,3%.) Und sind Ausgaben von Bundesländern und Kommunen für Schulen, Hochschulen, Kindergärten, Weiterbildungseinrichtungen, Sozialeinrichtungen und deren Personal, Verkehrsinfrastruktur etc. "per se" wirklich "verschwendetes Geld"? Wie sieht es im Vergleich mit Nachrichtendiensten, Grenzschutz, BKA-Ausbau, Polizeibeamten und Feuerwehr aus? Suchtberatung? Ordnungsamt? Familienhilfe? Öffentliche Vermittlungsaufgaben? Deutsch für Aussiedler? Pflegeversicherung? Strafvollzugskosten? Zivilgerichtsbarkeit? BlaBlaBla. Was willst Du denn streichen? Und inwiefern wird "es" dann besser? Das ist dasselbe Argument wie beim Outsourcing: taucht in der Betriebskostenrechnung alles nicht auf, wenn man es streicht oder auslagert, kostet aber effektiv DANN das dreifache. Die SQ "an sich" sagt also doch eher wenig. Ich halte auch darum die Polemisierung unseres Finanzministers und seiner Lobbyisten (Metzger und Co.) für unseriös, extrem unsozial und solidaritätsgefährdend.

Und in Sachen Opel ein ganz besonderes Schmankerl: Schweden hatte 2003 eine (weiterhin steigende) Staatsquote von 59%. [cf. OECD (Hrsg.): Main Economic Indicators. Paris Mai 2004, Annex Table 26] Wo geht GM hin? (OK. Die Energiekosten ...)

Jetzt mag einer sagen, wir sind halt noch nicht weit genug. Aber, was was bringen soll und kann, wie gut die Leute planen können, die bei uns "reformieren", wurde doch schon "getestet". Die ganzen "Deregulierungen" haben gewiß nicht Arbeitsplätze und Wohlstand geschaffen:

Privatisierung der Post, Privatisierung der Telekom -> Entlassungen (Ich warte darauf, daß irgendwann die Trinkwasserversorgung auch noch "marktwirtschaftlich" geregelt wird ... na denn *PROST* ... im wahrsten Sinne ...)

Ladenschlußgesetz alleine sollte 50.000 Stellen "schaffen" -> weder mehr Umsatz, noch mehr Beschäftigung

Senkung der (Unternehmens)Steuern -> Kommunalkassen leer

Vermögens- und Kapitalsteuer gestrichen -> statt Investitionen Entlassungen im Zuge "gewinnmaximierender Standort(auflösungs)politik"

Steuerquote auf 23,1% gesenkt (zweitniedrigste der EU vor Osterweiterung) -> wo sind die Investitionen im Privatsektor hin? Die Nettolöhne sind von 1991 bis 2000 um 2,2% gesunken, derweil die mittelständischen Unternehmensnettogewinne im selben Zeitraum im Durchschnitt um immernoch 24,7% anstiegen. Steigende Arbeitslosigkeit, sinkendes Bruttoinlandsprodukt, trotz "Kürzungen" bei den öffentlichen Investitionen um 10,7%. Komisch, oder?

500.000 Ich-AGs bis 2005 -> Momentan sind es keine 90.000

PSAs sollen bis 2005 500.000 Leiharbeitskräfte anstellen -> es waren bis zum 1. Quartal 2004 gerade mal 9.100

Riesterrente so schwach nachgefragt, daß zwischenzeitlich gesetzliche "Verankerung" diskutiert wurde. -> Warum schafft man dann die gesetzliche erst ab? Wie "verbessert" die Privatvorsorge die Finanzierungslage der Sicherungssysteme, insbesondere das Rentensystem? "Riester" kostet mit allen "Verlockungsprämien" und Abschreibung erstmal ein vielfaches mehr als die "alte" staatliche Rente. Man muß sogar jetzt schon nachkalkulieren, selbst wenn die angenommene Beteiligungsquote käme; und dabei sollte das bis 2030 alles "decken" können. Wozu der ganze Humbug? Könnte es daran liegen, daß, wenn nur 10% des Umsatzes der staatlichen Rentenversicherung umgelenkt werden können, Umsatzzuwächse von ca. 15 Milliarden EUR in der Versicherungswirtschaft verbucht werden?

Alles Seifenblasen. Sorry.

Bearbeitet von Lacknase
Geschrieben

@sukram:

das kann ich nicht! ich weiss nichtmal, wie die gegenwärtige wirtschaftliche situation in schweden genau aussieht. ich mache mir gerne die mühe, was über die staatsquote, unterschiedlich ausgeprägte sozialsysteme und daraus resultierende konsequenzen zu schreiben. ich hoffe allerdings, du meinst es auch ernst mit mir!? :love: nicht, dass ich mir die mühe umsonst mache...

das mit der staatswirtschaft war, zugegebenermassen, ein unnötiger provokationsversuch, der aus meinem unmut entstand, dass hier BWL und VWL fröhlich zu einer grütze mit lieber nicht beschriebenen konesequenzen vermengt wurde.

das verhältnis zwischen wirtschaftlicher effizienz, sozialstaatlichen verteilungszielen und politischer stabilität ist gestaltbar und optimierbar. zudem gibt es verschiedene ausprägungen von marktwirtschaften, die charkteristische stärken und schwächen haben.

ausprägungen:

1) die stärke der wohlfahrtsstaatlich regulierten marktwirtschaft nach nordeuropäischer art liegt in der gewährleistung eines hohen niveaus sozialer sicherheit und distributiver gerechtigkeit, ihre hauptschwäche ist die tendenzielle überlastung der privatwirtschaft.

2) der marktgesteuerte kapitalismus US-amerikanischer art erzielt pluspunkte beim beschäftigungswachstum, doch liegt ein beträchtlicher teil der öffentlichen infrastuktur und der sozialen sicherung im argen. auch werden innenpolitische friedens- und rechtwahrungsfunktionen schlechter als in den meisten übrigen demokratien erfüllt.

3) ein beachtliches niveau der verteilungsgerechtigkeit und arbeitsproduktivität kennzeichnet die sozialstaatlich regulierte Marktwirtschaft nach deutschem muster. die achillesferse ist jedoch die niedrige und weithin stagnierende oder schrumpfende erwerbsquote. da ein erheblicher teil der sozialleistungen aus versicherungsbeiträgen auf lohn und gehalt finanziert wird, verteuert sich der faktor arbeit besonders stark. das hemmt die beschäftigung, sofern alles übrige gleich bleibt. dadurch gerät allerdings der sozialstaat in eine besonders prekäre lage: relativ zu seinen wachsenden aufgaben bleiben die einnahmen zurück. werden die defizite nicht durch weitere abgabenerhöhungen oder den abbau anderer vergünstigungen gedeckt - was politisch unpopulär ist und im falle der beitragserhöhung den faktor arbeit weiter verteuert - nimmt der verschuldtete steuerstaat weiter zu. zugunsten der gegenwart und zu lasten der zukunft. wobei sich hier in anbetracht des verabschiedeten haushaltes die frage aufdrängt, ob es nicht willkommen in der zukunft heissen müsste.

kritik/probleme:

am meisten überzeugt die kritik, die am spannungsverhältnis von ausgebautem sozialstaat und ehrgeizigen beschäftigungspolitischen zielen ansetzt. dem beschäftigungswachstum in der wirtschaft abträglich ist namentlich die verteuerung des faktors arbeit durch hohe sozialabgaben, wie sie für die deutsche sozialpolitik und andere am sozialversicherungsmodell orientierten länder charakteristisch ist. die entstehende beschäftigungslücke kann im prinzip durch arbeitszeitumverteilung auf mehr hände als zuvor oder zusätzliche arbeitsplätze im öffentlichen sektor überbrückt werden. allerdings stößt dieses modell, das vor allem die nordischen länder seit mitte der 70er jahre praktizierten, auf schranken politischer und wirtschaftlicher machbarkeit.

ein wichtiger bestimmungsfaktor ist zudem die veränderung des altersaufbaus der gesellschaft: mit zunehmendem anteil der älteren bevölkerung wächst die staatsquote, besonders in den ländern, in denen die sozialpolitik für relativ hohe renten gesorgt und umfangreiche frühverrentungsangebote bereitgestellt hat.

Geschrieben (bearbeitet)

@lacknase: an den ganzen bösen sachen bin aber nicht ich schuld, oder? zudem sind das zuviele, um sich dazu zu äussern.

:-D steve

Bearbeitet von steve
Geschrieben
@lacknase: an den ganzen bösen sachen bin aber nicht ich schuld, oder? [...]

:-D steve

<{POST_SNAPBACK}>

Gott (whoever) bewahre! Ich unterstelle viel, aber nicht das ... :-D;-):-D

  • 3 Wochen später...
Geschrieben
@Lacknase: Die Arbeiter braucht's net mit ins Ausland abzuschieben - die bekommen ja weiterhin ihr Geld - und können nebenbei ihr Fachwissen "unter der Hand" an die Popel-Vertragswerkstätten weitergeben damit dieser blöde Spruch:"Der Fehlerspeicher ist leer - also funktioniert ihr Wagen einwandfrei" RÖTZEL,PUFF,FEHLZÜND...endlich auch abgeschafft wird.

Das Problem bei Innovation, Variation und Outsourcing ist vermutlich, dass es ja irgendjemand zwischenfinanzieren muß - und warum sollte er hier neue Obstbäume pflanzen, wo er die Früchte anderswo doch nur einsammeln muß.

Kleine Annekdote: Mein ehem. Ausbilder (Schiffsautomation) hat sich selbständig gemacht und vertreibt Produkte, die in meiner alten Firma zum Ladenhüter wurden - nicht weil sie keiner braucht, sondern weil sie nie weiterentwickelt und somit zu teuer sind.  Sie wurden komplett  überarbeitet, modernisiert und Geräte, an denen vorher 2 Leute mehrere Stunden "schufteten" sind heute von einem in kürzester Zeit in großen Stückzahlen (modulares Baukastenprinzip) verfügbar. Die Marktsituation ist durch boomenden Containerschiffbau als äußerst gut zu bezeichnen - zumal kein Koreaner, Chinese und Taiwanese so etwas liefert. Vorletzte Woche war dann große Messe in Hamburg - und siehe da - ein ehemaliges Konkurrenzunternehmen, welches preislich nie mit "uns" mithalten konnte läßt jetzt einfach in Kroatien fertigen - bezuschusst durch die EU, da Kroatien Aufbaugelder wg. des Bürgerkriegs erhält - und bietet so halbwegs vergleichbare Ware zum halben Preis an...

Nur kann man das dem Unternehmen ankreiden? Der SPD? Den Bonzen? Den 16 Jahren Helmut Kohl? Oder ist das einfach die Kehrseite der Marktwirtschaft?

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schon mal was von patentierung gehört ?

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