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Einführung von Studiengebühren richtig ?  

135 Benutzer abgestimmt

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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)
Herr Goppel rät zur Sparsamkeit, um die 100 Euro pro Monat aufzubringen, oder halt mal 2 Nachhilfestunden zu geben.

Bei 50 Euro Stundenlohn werde ich wohl besser hauptberuflicher Nachhilfelehrer.

<{POST_SNAPBACK}>

Das erinnert mich an die Rede des Prasidenten während meiner OE.

"Und seien sie nicht so blöd und fangen an für 50 Mark die Stunde nebenbei zu jobben, sie bekommen ja Bafög und wenn nicht, dann können sie sich ja immer an Ihre Eltern wenden, die müssen Ihnen das bezahlen!"

:uargh:

edit sagt: grammatik is nix fürn frühen morgen

Bearbeitet von jpd
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Top-Benutzer in diesem Thema

Geschrieben
Herr Goppel rät zur Sparsamkeit, um die 100 Euro pro Monat aufzubringen, oder halt mal 2 Nachhilfestunden zu geben.

Bei 50 Euro Stundenlohn werde ich wohl besser hauptberuflicher Nachhilfelehrer.

<{POST_SNAPBACK}>

Der feine Herr Politiker rät zur Sparsamkeit, Wasser und Brot macht ja auch satt... :-D

Es wird in nächster Zeit an allen Hochschulen Deutschlands  incl. TU´s und FH´s

Aktionen gegen Studiengebühren geben. Demonstrationen, Kundgebungen, Dauervorlesungen, Hausbesuche von Politikern, etc..

Informationen hierzu findet ihr auf der Netzseite eures AstAs (Allgemeiner Studierenden

Ausschuss eurer Hochschule, -einfach googlen!)

und auf :

Aktionsbündnis gegen Studiengebühren

:-D

<{POST_SNAPBACK}>

Aber selbst das wird mal wieder nicht viel bringen, hat man ja bei Hartz IV schon sehen können.

Ansonsten bin ich auch gegen die Studiengebühren, außer die Regelstudienzeit wird weit überschritten.

Mal sehen was sich unsere feinen Herren noch einfallen lassen, vielleicht darf man in Zukunft ja auch für weiterführende Schulen Gebühren zahlen, zum Beispiel: Hauptschule 200? pro Schuljahr, Realschule 500?, Gymnasium 800? oder so ähnlich.

Geschrieben (bearbeitet)

ich geb auch nachhilfe nabenbei über ein nachhilfeinstitut! zu 21? die doppelstunde steuerfrei! und das ich leicht verdientes geld jemandem 1,5 stunden nur beim rechnen über die schulter zu gucken! also 21? fürs nix machen! und das bringst du locker 2 mal die woche hin! also muss ich insgesammt 4 nachhilfestunden geben damit ich mir das studieren leisten kann! das sind grad mal 6 stunden nix tun... und 8. klass mathematik trau ich jedem zu! sonst braucht man mit dem studieren garnicht anzufangen!

letztendlich kommt es drauf an wie es geregelt wird! jetzt ist große panikmache! wartet doch erstmal ab bevor ihr euch in die hose macht!

beim ALG II haben sich auch alle eingeschissen und jetzt ist es einen monat in kraft und ich hab noch nirgendwo was gehört dass sich einer drüber beschwert hat!!! denkt mal drüber nach! abwarten und tee trinken!

aber ist es "sozial" wenn jemand keine kinder hat und nicht auf einer hochschule war, dass er durch die steuern die hochschulen, die er höchstens mal im vorbeifahren gesehen hat mitfinanzieren soll??

Bearbeitet von BouncinBurns
Geschrieben (bearbeitet)
[...]aber ist es "sozial" wenn jemand keine kinder hat und nicht auf einer hochschule war, dass er durch die steuern die hochschulen, die er höchstens mal im vorbeifahren gesehen hat mitfinanzieren soll??

Ja. Er profitiert in seinem Alltag von den "Entwicklungen" ebenso wie von dem Personal, die/das dort getätigt/ausgebildet werden/wird.

Bearbeitet von Lacknase
Geschrieben
aber ist es "sozial" wenn jemand keine kinder hat und nicht auf einer hochschule war, dass er durch die steuern die hochschulen, die er höchstens mal im vorbeifahren gesehen hat mitfinanzieren soll??

<{POST_SNAPBACK}>

ja ist es, weil er von den akademikern profitiert.

er kann sich seine zähne natürlich auch bei seinem automechaniker richten lassen...

bei uns in austria ist die studiengebühr relativ gering ( 363? pro semester ), nur stellt das die reinen studenten in meinem bekanntenkreis vor gröbere probleme.

was ich ehrlich gesagt auch nicht verstehe ist das rumgenöle wegen den langzeitstudenten.

die langzeitstundenten die ich kenne ( wo wahrscheinlich nix mehr draus wird ) gehn sowieso net auf die uni. also hat auch die uni keinen aufwand mit denen.

ich kann mich aber noch erinnern wie brav wir damals gegen die studiengebühren demonstrieren gegangen sind, war direkt bewegend als alle universitäten sich auf dem wiener ring eingefunden haben.

was hats gebracht ?

leider nix.

bildung ist ein grundrecht, zumindest sollte eines sein, manche schütteln die paar kröten aus dem ärmel, andere wissen nicht wie sies zahlen sollen.

Aber der Staat ( und das is bei euch germanen nix anderes ) gibt sein geld lieber für andere dinge aus als für bildung :puke:

Geschrieben
er kann sich seine zähne natürlich auch bei seinem automechaniker richten lassen...

aber wer arzt werden will wird das auch mit studiengebüren! genauso ist es mit allen anderen die wirklich studieren WOLLEN!

bei uns ab der fh sind letzes semster so viele leute dazu gekommen die nur studieren weil sie keinen ausbildungsplatz bekommen haben! und alle studieren sie jetzt bwl... ist auch nciht das gelbe vom ei wenn ich lieber gearbeitet hätte und das jetzt nur mache das ich weg von der straße bin! die chencen auf nen job werden ja auch nciht besser weil auf ne begrenzte zahl von stellen ja immer mehr bewerber kommen!

deswegen profitierst du ja auch dadurch, dass weniger studieren weil du mehr chancen auf nen job hast später!

wenn ich als geselle mich weiterbilden will( techniker oder meister), dann muss ich auch dafür bezahlen! nur statt dass ich ne lehre gemacht habe bin ich aufs gymnasium!

Geschrieben (bearbeitet)

Du glaubst doch hoffentlich nicht, daß man das nicht besser leistungsbezogen regeln könnte, daß sich da Hinz und Kunz für BWL einschreiben, oder? Und wieso sollten wir die "Studieneignung" ans (Eltern)Gehalt koppeln? Mal von der politischen Gerechtigkeit und der Bildung als Chance für die "Armen", an gesellschaftlichen Prozessen teilzunehmen, die sonst nur Zahlemann-Lobbyisten zugänglich sind, mal ganz zu schweigen. Wollen wir unseren gesellschaftlichen "Funktionsbedarf" wirklich "erwirtschaften"? Das hielte ich sogar für kontraproduktiv. Und eins muß auch immer klar sein: wer spart, hat weniger. (Ganz wertungsfrei gedacht.)

EDITH wollte das ausgearbeitet haben:

Argumente gegen die Einführung von Studiengebühren

I. "Wirtschaftliche" Argumente

1. Die Befürworter von Studiengebühren begründen deren angeblich positiven Wirkungen mit fein ziselierten ökonomischen Argumenten. Man redet von einer nachfrageorientierten Steuerung des Studienangebots oder einer studienqualitätssteigernden Wettbewerbsorientierung der Hochschulen. Eine ganz elementare Grundannahme der ökonomischen Theorie wird allerdings tunlichst übergangen: Studiengebühren erhöhen den "Preis" für ein Studium und senken damit die Nachfrage nach einer wissenschaftlichen Ausbildung.

Es wird heute so getan, als würde ein Studium die Studierenden nichts kosten. Kaum jemand spricht noch von den privaten 1Kosten für den Lebensunterhalt, die (inklusive außerordentlicher Ausgaben) monatlich durchschnittlich 784 Euro ausmachen (Vgl. Dohmen/Hoi, Bildungsausgaben in Deutschland, 2004, www.fibs-koeln.de), also pro Jahr mit rund 9.400 Euro anzusetzen sind. Das Statistische Bundesamt weist für das Jahr 2003 als staatliche Durchschnittskosten für einen Studienplatz einen deutlich kleineren Betrag, nämlich 7.170 Euro aus. Nach Dohmen/Hoi haben staatliche Haushalte im Jahr 2000 für die Finanzierung des Bildungsprozesses an den Hochschulen rund 10,9 Milliarden Euro aufgebracht. Rechnet man die staatlichen Transferleistungen etwa für BaföG oder für steuerliche Entlastungen der Eltern (z.B. Kindergeld, Ausbildungsfreibeträge etc. etc.) mit rund 3,5 Milliarden Euro noch dazu, so entstanden dem Staat für die Hochschulbildung Ausgaben in Höhe von 14,4 Milliarden Euro. Für die privaten Haushalte errechneten Dohmen/Hoi für den Lebensunterhalt und Lernmittel Ausgaben in Höhe von rund 14 Milliarden Euro. Das heißt Staat und private Haushalte tragen jeweils etwa die Hälfte der für die Hochschulausbildung aufgewandten direkten Ausgaben. Pro Absolvent investiert die öffentliche Hand bei durchschnittlich 5 Studienjahren 78.250 Euro. (Der höhere Betrag gegenüber den Jahresdurchschnittskosten erklärt sich u.a. aus den Kosten für die Studienabbrecher.) Rechnet man einmal den Lebensunterhalt eines Studierenden mit rund 47.000 EUR [Anm.: Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln errechnet für Universitätsabsolventen, die zum Jahresende 2003 die Hochschule verlassen haben als Ausgaben für den Lebensunterhalt im Laufe eines Studiums zwischen 64.300 Euro für einen Philosophen in Westdeutschland (im Osten 51.300 Euro) und 47.800 EUR für einen Juristen (38.600 EUR im Osten)] und die Opportunitätskosten für entgangene Erwerbseinnahmen nur mit einem Betrag der weit unter dem durchschnittlichen Angestelltenbruttogehalt liegt, nämlich 2000 EUR pro Monat dagegen auf, dann kommt man zusätzlich auf noch einmal 120.000 EUR für die Erlangung eines Abschlusses. Die direkten und indirekten Kosten die ein Akademiker für seinen Abschluss aufbringen muss, sind also mehr als doppelt so hoch wie die staatlichen Investitionen. Wer also Studiengebühren mit dem Argument fordert, "was nichts kostet, ist auch nichts wert", der sollte erst einmal nachdenken, bevor er dem Stammtischredner nachplappert.

2. Daß der "Preis" für ein Studium durchaus die Nachfrage beeinflusst, mag man daran ablesen, daß seit der Verbesserung der Vergabedingungen und der Erhöhung der BAFöG-Sätze im Jahre 1999 der Anteil der Studierenden pro Jahrgang von 31,3% auf erfreuliche 37,1% angestiegen ist. In Österreich hingegen ist mit Einführung einer Studiengebühr die Zahl der Studierenden um 20%, was aber viel dramatischer ist, die Zahl der Studienanfänger um 15% gesunken. Auch wenn die Zahl mittlerweile wieder etwas angestiegen ist, so ist der Knick in der Verlaufsentwicklung ein deutliches Zeichen dafür, daß die Erhöhung der Kosten zugleich die Barrieren für ein Studium erhöht. Im internationalen Bildungsvergleich spielen bei den Schulen wie bei den Hochschulen in der letzten Dekade die skandinavischen Länder eine Vorbildrolle. Dort besteht nicht nur Studiengebührenfreiheit, sondern noch mehr: Die Studierenden erhalten eine elternunabhängige Studienbeihilfe. Das Ergebnis ist: In Finnland und Schweden studieren rd. 70% (Norwegen 60%) eines Altersjahrgangs, also doppelt so viele wie in Deutschland.

Selbst wenn internationale Vergleichszahlen, wegen der Besonderheit der Dualen Berufsausbildung in Deutschland nicht völlig kompatibel sind, so beweist das skandinavische Beispiel ungeachtet der Tatsache, daß dort erheblich mehr für Bildung geworben wird als bei uns, nachdrücklich, daß eine "Preissenkung" bzw. gar eine "Subvention" für ein Studium die Nachfrage erheblich steigen lässt. Daß eine Studienbeihilfe auch für Deutschland nicht ein völlig abwegiger Gedanke ist, beweist das Duale System ? auch ein tertiärer Ausbildungsbereich. Dort gilt eine Ausbildungsvergütung für Auszubildende ? auch wenn gegenwärtig an deren Höhe gekratzt wird ? als selbstverständlich.

3. Es mag aus der Sicht manches Hochschulbediensteten verständlich sein, wenn er sich angesichts seiner persönlichen Belastung einen Rückgang der Studiennachfrage wünscht und deshalb (oft, ohne dies offen zuzugeben) für die Gebühr eintritt. In Deutschland täte aber gerade eine Erhöhung der Nachfrage nach wissenschaftlicher Ausbildung Not. Man kann es in nahezu jeder Statistik unter allen nur erdenklichen Betrachtungsweisen, sei es vom Institut der Deutschen Wirtschaft oder der OECD (um nur die gewiss nicht bildungsideologisch verdächtigen Quellen zu nennen) nachlesen:

Deutschland braucht mehr und nicht etwa weniger Studierende.

Nach einer jüngeren OECD-Statistik "Education at a Glance 2003" liegt Deutschland beim Anteil der Bevölkerung im Alter zwischen 25 bis 34 Jahren, die einen tertiären Abschluss erreicht haben mit 22% gerade mal an 21. Stelle der dreißig erfassten Länder; der Durchschnitt liegt bei 28%. Was aber noch dramatischer für die Zukunft ist, das ist die Tatsache, daß der Anteil der 45 bis 54-jährigen mit einer wissenschaftlichen Qualifikation deutlich höher liegt. Angesichts des auch demographisch bedingten Rückgangs bei den neu in den Arbeitsmarkt tretenden wissenschaftlich qualifizierten Fachkräften, kann also ? wenn nichts getan wird ? noch nicht einmal mehr der Ersatzbedarf befriedigt werden.

Es ist eine Selbsttäuschung, wenn man die Dramatik unseres Defizits im tertiären Bildungsbereich mit den Hinweisen herunterspielt, daß man die Niveaus der Hochschulabschlüsse kaum miteinander vergleichen kann oder daß einige der berufsqualifizierenden Abschlüsse der dualen Berufsausbildung in anderen Ländern von Hochschuleinrichtungen vergeben werden. Wer internationalen Datenvergleichen misstraut, dem sollten die relativ sicheren Verlaufsstatistiken im eigenen Land die Augen öffnen: Danach ist der Anteil der Studierenden an allen Auszubildenden nach einer jüngeren Tabelle der Kultusministerkonferenz weit unter das Niveau der frühen neunziger Jahre zurück gefallen. Das heißt: "Wir haben bei der Qualifikation im tertiären Bildungsbereich nicht etwa aufgeholt, sondern wir sind weiter zurückgefallen" (so der Alt-Bundespräsident Johannes Rau in seinem letzten Buch "Den ganzen Menschen bilden ? wider den Nützlichkeitszwang"). Statt also alles zu tun, um mehr Nachfrage nach wissenschaftlicher Qualifikation zu schaffen, werden mit der Studiengebühr die "Preise" erhöht und damit die Angebotsbedingungen für ein Studium verschlechtert.

II. "Soziale" Argumente

1. Studiengebühren verfestigen die soziale Ungleichheit bei der Wahrnehmung der Bildungschancen. Die Pisa-Studie hat belegt, daß das deutsche Schulsystem zu den sozial selektivsten in der Welt gehört. Natürlich erfolgt die soziale Auslese, wenn nicht schon im Kindergarten auch schon in der vierten Klasse. Sie geht allerdings auch noch nach dem Abitur weiter. Aus der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes ergibt sich, daß von 100 Kindern hoher sozialer Herkunft 84 der Übergang in die gymnasiale Oberstufe und 72 die Aufnahme eines Studiums gelingt. Von 100 Kindern unterer sozialer Herkunft gelingt nur 33 der Übergang in eine weiterführende Schule und nur noch 8 überwinden die Schwelle zu einem Studium.

Solche Zahlen sind nicht nur Ausdruck krasser sozialer Ungerechtigkeit bei der Möglichkeit zur Wahrnehmung von Bildungschancen, sondern darin drückt sich vor allem eine für die Erhaltung des gesellschaftlichen Wohlstandes nicht hinnehmbare Verschleuderung von volkswirtschaftlichem Leistungspotentials aus, wie sich das kaum ein anderes industrialisiertes Land leistet. Es bliebe also viel Raum für eine Reformagenda, bei der "soziale Gerechtigkeit" sich künftig vor allem auf gerechte Bildungschancen beziehen soll. (Und ich meine hier LEISTUNGSBEZOGEN.)

Von konservativer Seite wird entgegengehalten, daß Hochschulpolitik nicht auch noch Sozialpolitik sein könne. Wer so argumentiert, muss sich aber den Vorwurf gefallen lassen, daß er für ungleiche Bildungschancen nach Lage der Primärverteilung des Sozialproduktes, also nach der bestehenden Verteilung von arm und reich in der Gesellschaft eintritt. Der soziale Status quo soll also auch für die künftigen Generationen verteidigt werden. Für Konservative ist und bleibt Elite eben da, wo oben ist. Fast alle Befürworter der Studiengebühr beteuern, daß die Einführung natürlich sozial verträglich sein müsse. Einmal abgesehen davon, daß man sich darüber, was "verträglich" - will sagen, zumutbar - ist, je nach politischem Standort endlos streiten kann. (Bei Goppel sieht man, wo das hinführt.) Um überhaupt eine Debatte darüber führen zu können, müssten erst einmal Vorschläge auf den Tisch gelegt werden, wie man sich eine "sozial verträgliche" Regelung und vor allem deren Finanzierung vorstellt. Zwischen den elaborierten und differenzierten Begründungen für die Einführung einer Studiengebühr und der sehr im Allgemeinen bleibenden Beteuerung, sie müsse natürlich "sozial verträglich" sein, klafft eine erhebliche Glaubwürdigkeitslücke.

Wer "sozial verträgliche" Studiengebühren fordert, ohne präzise zu benennen, ab welchem Einkommen auf die Gebühr verzichtet wird oder wie und mit welchem Stipendiensystem die Finanzierung einer Gebühr unterstützt wird, kann nicht in Anspruch nehmen, daß er glaubwürdig ist "Sozial verträglich" ist im übrigen nicht gleichbedeutend mit "sozial förderlich". Wollte man die eklatante soziale Ungleichheit bei der Wahrnehmungsmöglichkeit von Bildungschancen abbauen, müsste man eher über eine bessere Förderung von Studierenden aus einkommensschwächeren Schichten nachdenken, als darüber, was an Belastungen sozial gerade noch verträglich ist.

Exkurs: Die Befürworter der Studiengebühr verweisen gerne darauf, daß in Ländern mit Studiengebühren keine höhere soziale Auslese als bei uns stattfände. Daran ist so viel richtig als daß es kaum ein vergleichbares Land mit höheren sozialen Bildungsbarrieren als in Deutschland gibt. In dem immer wieder als vorbildlich genannten Australien, hat sich zwar die Bildungsbeteiligung seit 1989 um insgesamt 30% erhöht und damit auch die absolute Zahl der Studierenden niederer sozialer Herkunft, die schichtenspezifische Verteilung blieb aber - bei keineswegs vorbildlichen Raten - unverändert (Sturm/Wohlfahrth). Die Erhöhung der Zahl der Studierenden in Australien, dürfte eher in der deutlichen Steigerung des Studienplatzangebotes um jährlich 4% ihre Ursache haben. Im durch seine Eliteuniversitäten gelobten Land der USA kommen etwa in Harvard oder Yale ¾ der Studierenden von den oberen zwanzig Prozent der Einkommensbezieher, von der unteren Hälfte nicht einmal 10%. Daß es an amerikanischen Hochschulen überhaupt Studierende aus unteren sozialen Schichten gibt, liegt meist an strengen administrativen Regelungen bis hin zur Festlegung von Quoten.

2. Studiengebühren bedeuten eine weitere Benachteiligung von Familien mit Kindern gegenüber Familien ohne Kinder. Selbst für Bezieher mittlerer Einkommen bedeutet das Studium eines oder gar mehrerer Kinder ein hohes finanzielles Opfer. Wer das verdrängt, geht an der sozialen Realität vorbei. Bei mehreren Kindern führt das selbst für eine Studienratsfamilie ? die übrigens noch keinen BAföG-Anspruch hat ? schon heute zu erheblichen Einschränkungen.

Folgt man den Grundgedanken des sog. Pflegeversicherungs-Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahre 2001, wonach der Staat Kindererziehende eher zu entlasten als zusätzlich zu belasten hat, ist die zusätzliche Belastung durch Studiengebühren nicht nur familienpolitisch bedenklich sondern faktisch eine weitere Benachteiligung von Familien mit Kindern gegenüber Familien ohne Kinder. Daß bei den Beziehern unterer aber auch höherer Einkommen ? auch unter Berücksichtigung von Kindergeld und steuerlichen Ausbildungsfreibeträgen - ein ganz natürliches Interesse besteht, daß die Kinder möglichst früh "auf ihren eigenen Beinen" stehen können, versteht sich von selbst. Eltern für die ein Studium einen selbstverständlichen Statuserhalt bedeutet, sind allerdings eher bereit dieses "Opfer" für ihre Kinder zu bringen, als Eltern aus bildungsferneren Milieus. Diese allgemeine Beobachtung hat Rolf Becker 2001 in einer empirischen Studie "Soziale Ungleichheit beim Hochschulzugang" nachdrücklich bestätigt.

Den familienpolitischen Einwand gegen Studiengebühren meinen manche Befürworter mit dem Hinweis entkräften, zu können, daß schließlich auch für den Kindergarten Gebühren zu zahlen seien, warum dann nicht auch für einen Studienplatz. Ein schlechtes Beispiel mit einer seltsamen Logik: Ist nicht schon die Geburtenrate, auch auf Grund der Benachteiligung von Familien in Deutschland, niedrig genug, soll jetzt auch noch die Rate der Studierenden gesenkt werden?

3. Studiengebühren erhöhen die Abhängigkeit von Studierenden von ihren Eltern und schränken ihre Selbständigkeit als junge Erwachsene weiter ein. Anders als in den skandinavischen Ländern aber auch etwa bei unseren Nachbarn in den Niederlanden, wo der Staat jedem Studierenden eine Ausbildungsvergütung gewährt, sind die Eltern bei uns in der Regel bis zum siebenundzwanzigsten Lebensjahr ihrer Kinder für diese unterhaltspflichtig. Es fragt sich ohnehin, ob das vom Einkommen der Eltern abhängige Studienförderungs- und Steuerrecht noch der Lebenswirklichkeit junger Erwachsener gerecht wird und nicht schon längst auf eine Ausbildungsreformagenda gehörte. Anstatt die Selbständigkeit junger Erwachsener bei Entscheidungen über die eigene Ausbildung zu stärken, bewirkt die Gebühr das Gegenteil ? sie erhöht noch die Abhängigkeit vom elterlichen "Wechsel".

4. Studiengebühren zwingen noch mehr Studierende zu noch längerer Erwerbsarbeit neben dem Studium und wirken dadurch studienzeitverlängernd.

Die Befürworter der Studiengebühr behaupten, ihre Einführung wäre ein Anreiz zu einem intensiveren Studium und damit zu kürzeren Studienzeiten. Wer für seinen Studienplatz bezahlen muss, setzte sich eher auf seinen Hosenboden, meint der Stammtisch. Die Wirklichkeit spricht allerdings eine ganz andere Sprache: Schon heute müssen etwa zwei Drittel aller Studierenden neben ihrem Studium einer Erwerbsarbeit nachgehen, um ihren Lebensunterhalt zu fristen und nach Befragungen ist diese Zeit, die dafür verloren geht, einer der Hauptgründe, warum sich die Studiendauer verlängert. Studiengebühren sind ein zusätzlicher Griff in leere Taschen und zwingen deshalb kaum zu intensiverem Studieren, sondern eher zu noch intensiverer Erwerbsarbeit neben dem Studium (immer brav steuerfrei!).

III. Rechtspolitisches Argument

Studiengebühren schränken das Grundrecht auf Bildung ein. Es wird zwar nur ganz selten offen ausgesprochen, aber jeder, der Ohren hat, zu hören, kann heraushören, daß in der Einführung von Studiengebühren auch ein Mittel gesehen wird, die "Überlast" von den Hochschulen zu nehmen. Dieses Argument rutscht allenfalls vor heimischer Kulisse heraus, wie etwa dem spätestens jetzt für seine deutliche hochschulpolitische Sprache bekannten Wissenschaftsminister Goppel auf einer Podiumsdiskussion am 12. Februar 2004 in der Universität Bayreuth. Vor allem in Kombination mit einem Auswahlrecht der Hochschulen wird die Abkehr von der Massenuniversität aber immer unverhohlener gefordert. So wird etwa der Vorsitzende der Hochschulrektorenkonferenz Peter Gaehtgens im SPIEGEL 7/2004 wie folgt zitiert: "In der Vergangenheit wurde die Zahl der Studenten auf zwei Millionen hochgetrieben, das neue Auswahlverfahren geht erstmals in die andere Richtung: mehr Qualität."

Studiengebühren und Auswahlrecht der Hochschulen als Zugangsbarrieren schränken das Grundrecht auf Bildung ein. Jedenfalls wird damit die bisherige Linie der Verfassungsrechtsprechung aus dem grundlegenden Numerus-Clausus-Urteil des Jahres 1973 in Frage gestellt: Danach hat der Staat die wissenschaftliche Lehre sicherzustellen und zu fördern und in Verbindung mit dem Recht auf freie Berufswahl und dem Sozialstaatsprinzip das Recht auf freien Zugang zu einer Hochschulausbildung zur gewährleisten.

Ob und in welcher Höhe und mit welchen sozialen Kautelen Karlsruhe Studiengebühren wird man endgültig erstnoch in der Verhandlung der Folgefälle sehen. Man muss allerdings befürchten, daß die Einführung von Gebühren, nicht ohne rechtspolitische Auswirkungen bleiben wird und die veränderte Verfassungswirklichkeit dann auf die bisherige Verfassungsinterpretation zurückwirkt. Das Grundrecht hätte dann eben seinen Preis. Es wäre allerdings ein radikaler Bruch der kulturellen und rechtspolitischen Tradition, wenn es sich in Deutschland ähnlich wie in der angelsächsischen Kultur einbürgern würde, daß zwar alle Bürger das Recht haben, ihren Beruf und die dafür erforderliche wissenschaftliche Bildung frei zu wählen, allerdings unter der Bedingung, daß sie es sich denn leisten können. Wer sich allerdings erhofft, mittels Studiengebühr und Auswahlrecht die Zahl der Studienplätze verknappen zu können, der wird sich wohl täuschen. So lange die Hochschulen überwiegend aus staatlichen (steuerlichen) Mitteln finanziert werden, wird auch künftig die Rechtsprechung von den Hochschulen abverlangen, daß sie ihre Ausbildungskapazitäten voll ausschöpfen. (Mit den neuen Auslastungskoeffizienten ist das sogar noch einfacher "einklagbar" geworden.) Man kann also jedem, der von den Hochschulen nicht ausgewählt wurde und den Verdacht hat, daß die Kapazität nicht ausgelastet werden soll, nur raten, sich einzuklagen.

(Quelle: http://www.nachdenkseiten.de/cms/upload/pd...engebuehren.pdf )

Bearbeitet von Lacknase
Geschrieben (bearbeitet)

also ich kann mich vielleicht nicht wirklich hierzu äußern, vom gymnasium geflogen.....usw., aber ich will hier auch mal meinen senf dazugeben

70% der leute die auf dem gymnasium in meinem jahrgang waren(ich war auf nem privatgymnasium) studieren so vor sich hin ohne ein echtes ziel

es sind leider nur der rest der leute die es vernünftig durchziehen, wer abi macht der sollte meiner meinung nach auch studieren, und zwar vernünftig und nicht a´la ich hab kein bock auf arbeit da studier ich erstma sport englisch und holländisch :plemplem:

ich bhab nachdem ich vom gym geflogen bin erstma zivi gemacht (komme leider nicht mit befehlen klar, hehe) und dann bin ich auf die einjährige handelsschule

super abschluß gemacht

dann n jahr lkw fahrer

danach ne verkürzte lehre als groß und außenhandelskaufmann, auch wieder mit super abschluß

und nun bin ich mit einer kleinen spedition selbstständig, incl zugang zum speditionsgewerbe etc, verdiene zwar nicht wie krösus aber ich komme damit klar

ich bin dafür studiengebühren zu erheben für leute die länger als die regelstudienzeit rumstudieren usw.

ansonsten schließ ich mich an bildung soll für alle sein und zwar umsonst

naja ignoriert mich einfach, ich bin froh meinen weg gegangen zu sein und der rest ist mir wurst

mfg Frank

Bearbeitet von steak
Geschrieben

zu "recht auf bildung" sag ich nur: im GG steht auch jeder hat das recht auf arbeit! und?? arbeitslose gibt es trotzdem

Du glaubst doch hoffentlich nicht, daß man das nicht besser leistungsbezogen regeln könnte, daß sich da Hinz und Kunz für BWL einschreiben, oder?

wenn sich in einem jahr wenige für einen studiengang anmelden dann gibt es keinen oder nur einen niedrigen NC! wenn sich jetzt viele im nächsten semester dafür bewerben, dann kommen natürlich auch mehr leute rein weil ja logischerweise wieder mehr dabei sind, die schlechte noten haben.

außerdem hab ich ja nur gesagt, das ich nicht grundsätzlich dagegen bin, weil man erst abwarten muss, wie es umgesetzt wird!

Geschrieben (bearbeitet)

Einen Mißstand kann man nicht mit einem anderen rechtfertigen. Wenn Du das dennoch ernsthaft möchtest, werfe ich Dir mal gleich als erstes vor, daß Du noch frei rumläufst ( :-D:-D )

Zum Auswahlverfahren: Leistungstests müßten doch gar nicht pauschal greifen. (Als numeri clausi etwa.) Man könnte schlicht ab der Auslastungsgrenze (und die wird im Zuge des Bologna-Prozesses deutlich erfaßt) nur noch die "Begabten" vorlassen. Im laufenden Studium werden Prüfungen geschrieben/abgenommen. Wer fortgesetzt keine Leistungsnachweise liefert, wird exmatrikuliert. Wozu da Geldmeierei? Verstehe ich immernoch nicht, was dafür spricht, das so zu regeln.

Bearbeitet von Lacknase
Geschrieben (bearbeitet)
Bin mal gespannt wie die Studiengebühr für das Erststudium umgesetzt wird. Habe grad' erst mein Studium begonnen und werde die "Reformen" wohl im vollen Umfang miterleben dürfen.

Grundsätzlich bin ich nicht gegen eine Studiengebühr (habe auf Grund der "digital"-Wahlweise auch für JA gestimmt):

- Langzeitstudenten zahlen schon in vielen Bundesländern (hier in Niedersachsen z.B. ab dem 4. Übersemester)

- künftige Gebühren für ein Erststudium (in welcher Höhe auch immer) kann ich mir nur mit einer Anpassung staatlicher Finanzhilfen für "sozial Benachteiligte" vorstellen.

Wüsste derzeit nicht wie ich von dem "schmalen" Bafög und dem Nebenjob, der leider auch Zeit raubt, auch noch Studiengebühren zahlen sollte. Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel rät "Studenten zur Sparsamkeit" - oha, danke für den Hinweis. Bin jedoch grundsätzlich dazu bereit - die Höhe der Gebühren ist dabei jedoch maßgeblich.

<{POST_SNAPBACK}>

na so wenig geld kannst du ja nicht haben, hast nen pc, internetzugenag etc ....

immer dieses rumgejammere ..... :-D

784 Euro lebenshaltungskosten pro monat?!

wer solchen zahlen glauben schenkt, ist völlig weltfremd.

(vielleicht jeden abend lachs?!)

soviel verdient ein maurer oder lkw fahrer netto! der muss aber ne familie davon ernähren. ts!

(Ps 1600DM netto!)

Bearbeitet von px_power
Geschrieben (bearbeitet)

So richtig der Hinweis ist, der wohnt nicht zwingend in der Universitätsstadt. Zudem sind hier vollständige Kalkulationen nach "Umfrage" zugrundegelegt (incl. Reise-/Fahrtkosten, Arbeitsmittel, Exkursionen, außerordentliche Anschaffungen, Neueinrichtung nach Umzug/Studienplatzwechsel, BliBlaBlubb - ergo: es wurde nach dem IST-Stand gefragt, also auch derer, die von Mutti zum Abitur die Eigentumswohnung in Berlin "für's Studieren" geschenkt bekamen - da mag Lachs dabeigewesen sein). Es wurde also nicht ermittelt, was man "braucht", sondern was man "verbraucht".

Ich habe das als Student auch bei weitem nicht ausgegeben. Aber auf knapp 900 DM kam ich in "teuersten Zeiten" auch. (Allein die Miete betrug an meinem teuersten Studienort incl. Nebenkosten knapp über 500 DM. Dieser Studienort bot aber auch die besten Job-Möglichkeiten.)

Bearbeitet von Lacknase
Geschrieben
Im laufenden Studium werden Prüfungen geschrieben/abgenommen. Wer fortgesetzt keine Leistungsnachweise liefert, wird exmatrikuliert.

<{POST_SNAPBACK}>

das Fachhochschulsystem ( zumindest bei uns ) läuft aber eh so ab..

( das is für faule säcke wie ich einer bin aber ein wunderbarer ansporn :-D )

Geschrieben

Um mal bei den beliebten Stammtisch-Parolen zu bleiben , aber diese neu zu füllen...Wenn es um das" Survival of the fittest " geht - warum kommen dann die Zahlungsfähigen und nicht die Inteligentesten weiter - könnte vielleicht damit zusammenhängen, daß nicht die Intelligentesten an der Macht sind und diese selbige weiterreichen wollen ?

Die Kluft zwischen Arbeiter/Angestelter><Student aufzumachen ist die überholteste,konservativste Lüge, die man langsam mal verstauben lassen könnte !!! Da über 75 % der Studiker nämlich nebenher Arbeitnehmer sind ( natürlich ohne die rechtliche Absicherungen/Vorteile , sprich sie unterminieren damit noch die Lohn-Basis der Arbeitnehmer )

Der "Feind" steht auf einer ganz anderen Seite.....

Schön wie auch die Lüge kolportiert wird, das Geld käme den Unis zu Gute. Mit Nichten , damit werden, Umzüge von Milchfabriken-Großunternehmern und Steuerrückzahlungen an Ex-Bergheimer Go-Kartfahrer ausgelegt bzw. bemitleidenswerten Unternehmen wie Daimler Chrysler, Siemens und der Telekom unter die Arme gegriefen.....

Man ist was man liest , so gesehen sollte man sich keine Meinung per Bild bilden !!!!

Geschrieben
Um mal bei den beliebten Stammtisch-Parolen zu bleiben , aber diese neu zu füllen...Wenn es um das" Survival of the fittest " geht - warum kommen dann die Zahlungsfähigen und nicht die Inteligentesten weiter - könnte vielleicht damit zusammenhängen, daß nicht die Intelligentesten an der Macht sind und diese selbige weiterreichen wollen ?

[...]

<{POST_SNAPBACK}>

Eine Frage von großem Gaywicht. Ich möchte darauf ebenfalls mit einer Stammtischparole antworten:

"Wer glaubt, Bildung sei teuer, soll es mal mit Ignoranz versuchen."

Und wer kann sich letztere "leisten"? (Sorry für den Zynismus :-D )

Geschrieben
zu "recht auf bildung" sag ich nur: im GG steht auch jeder hat das recht auf arbeit! und?? arbeitslose gibt es trotzdem

aber die werden fürs "arbeitslosen" dann auch noch bezahlt!

Geschrieben

Also ich weiss gar nicht wieso sich alle aufregen. Das Studium, ich verkürze die Aussage von Lacknase mal a bisserl, kostet mit an die 40 tsd ? aufwärts soundso wirklich viel Geld. Nicht berücksichtigt sind hierbei entgangenes Einkommen im Vergleich zur vollen Arbeitstätigkeit/ Karriereentwicklung usw. usw.

Ich denke, wer studieren will, wird dies auch mit den Studiengebühren hinbekommen. Vielleicht helfen sie ja durch ihren "Preis" dem/ der ein oder anderen vor Beginn eines Studiums zu überlegen, was, wo und welches Fachgebiet es denn sein soll.

Das einzige, was ich wirklich schade finde, ist eine Zweckentfremdung der Gebühren. Der Vorschlag eines pro Kopf Zuschlages pro immatrik. Student für die jew. Uni wäre hier angebracht.

Und, eine gute Ausbildung hat schließlich noch nie geschadet. :-D

Und die ist nebenbei die einzige Kernkompetenz unseres schönen Landes...

Geschrieben
Im laufenden Studium werden Prüfungen geschrieben/abgenommen. Wer fortgesetzt keine Leistungsnachweise liefert, wird exmatrikuliert. Wozu da Geldmeierei? Verstehe ich immernoch nicht, was dafür spricht, das so zu regeln.

... damit auch denjenigen, die nicht ganz so helle sind und für Leistungsnachweise etwas länger brauchen, die Möglichkeit erhalten bleibt ´n bische reinzuhauen und das Studium doch noch zu packen. Die Gebühr als Strafe und als Chance zugleich, ohne dass die "normalen" Studenten durch die "Lahmen" beeinträchtigt werden. Ich finds OK - aber definitiv nicht für Studenten in der Regel- oder 1 1/2 fachen Studienzeit!

Was spricht denn eigentlich dagegen Langzeitstudenten und Schmarotzer auf diese Weise zu "bestrafen"? - dagegen werden sich doch nur Leute aussprechen, die direkt selber betroffen sind - verständlicherweise :-D

Geschrieben (bearbeitet)

Es trifft halt so "undifferenziert" nur auf die Studiendauer ausgerichtet auch Leute, die etwa arbeiten müssen (mit Studiengebühren dann noch mehr), um studieren zu können, derweil noch Kinder erziehen etc. Das sehe ich als Hauptproblem. Gegen Langzeitstudenten als solche wäre in diesem Sinne nichts einzuwenden, solange sie irgendwelche Leistungsnachweise erbringen.

Ich arbeite inzwischen auf der "anderen Seite". Und mit Verlaub: mich nerven Leute, die da ihre Zeit im Cafe absitzen, aber bei mir zum zigten Mal nen Schein machen wollen/müssen, aber immernoch nix auf die Reihe kriegen (wie auch, wenn man nie da ist oder nie die "Hausaufgaben" macht), derweil aber die "engagierten Mitstudierenden" ausbremsen und dennoch nicht wirklich "durchfallen können". Daran wird sich mit "Gebühr" auch nix ändern. Es heißt nur (noch mehr als jetzt ohnedies schon), daß sich die betuchteren KandidatInen auch noch den x-ten Anlauf mit Freischuß in der Klausur leisten können. (Zumindest eine gewisse Zeit ...) Ob's das so braucht? :grr:

Bearbeitet von Lacknase
Geschrieben (bearbeitet)

( offtobbic:congratulation zum klasse avatar:

eduard zimmermann (xy-'ungelöst'): reaktionäres arschloch, welches dem aufrechten "sicherheitsbewusstsein" der anständigen adenauergeneration klarmachen wollte, dass keine sicherheit ohne terror in uniform in diesem land möglich ist.

überflüssige sendezeitverplemperung, übler moderator, schlimme form und

widerliche zuschauer. vor diesen pflichtbewussten deutschen habe ich immer noch angst. im westen: 110-standleitung / und im osten 'blockwärte aller länder vereinigt euch'.)

Bearbeitet von tv200
Geschrieben (bearbeitet)

Hab auch für nein gestimmt, weil ich zwar nicht direkt betroffen bin (bald bin ich mit dem Studium durch), ich aber nachvollziehen kann wie hart es viele treffen wird. Leider entwickelt sich keine Form von Solidarität unter den Studenten, der Sozialneid ist halt in "good old germany"so groß wie nie zu vor.

Aber es ist schon merkwürdig, dass sich manche, die sich vermeintlich benachteiligt fühlen, denen nichts gönnen, die witschaftlich eh schon am Arsch sind.

Hab vorhin in den Nachrichten gehört das GM den Standort Bochum bis 2008/9 sichern will, wenn die Belegschaft auf 20% des Lohnes verzichtet und somit auf Ostniveau (Eisenach) sinkt.

Der Kommentar von "Arbeitern" im Osten war zustimmende Zufriedenheit darüber, und sowas Hirnverbranntes wie, "ein Land, ein Lohn!" Das topt sogar das hier teilweise erschienene Hohlgesabbel.

Unberücksichtigt das die Lebenshaltungskosten im Westen deutlich höher liegen als im Osten.

Vielleicht kommen die Stammtischgänger ja mal auf den Trichter den wirtschaftlich besser gestellten an die "Patte" zu gehen.

Bei diesen ganzen "Reformen" ändert sich sehr viel in diesem Land, nur nicht für die "Reichen und Gestopften".

Bin sehr froh, dass ich mein Studium selber finanziert habe und diesem Lande nichts schuldig bin. Im Gegenteil, es werden einem Steine in den Weg gelegt und Knüppel vor die Beine geworfen. Professoren sind nie da, Kurse fallen aus....vergeudete Energie, es gibt da "Kandidaten" unter den Profs, da läufst Du zwei Semester später noch hinter einem alten Schein her, aber immer schön höflich der Student, sonst wird das nie was. Da geht einem das Messer in der Tasche auf, die Faust ist geballt in der Tasche. Wenn es so wie dort, in der Wirtschaft laufen würde, dann würde das Land aber schlecht aussehen. Es gibt wenige gute Profs, die ihren Job auch ernst nehmen, aber im großen und ganzen habe ich eher den Eindruck wie ich ihn auch vom "öffentlichen Dienst" kenne, komm ich heut nicht, komm ich morgen.

Unfreundlichkeit, Unzuverlässigkeit, Unflexibilität, Unzufriedenheit.

Ich seh in diesem Land keine Möglichkeit mich beruflich einzuordnen, im Ausland dagegen sehr wohl.

Schlimm empfinde ich dieses untereinander angezicke. Guckt nicht so viel Springersender und lest nicht deren Schmierblätter, versucht mal andere Infos zu holen. Vor allem plappert nicht dieses unqualifizierte Geschwätz aus den Kneipen weiter.

Ansonsten habe ich hier noch einige fundierte Beiträge gelesen, die mir meine Wut über andere Beiträge lindern, sehr cool von euch (die, die ich meine wissen schon)

:-D

Bearbeitet von miura
Geschrieben (bearbeitet)

wenn viele studis studiengebühren befürworten-bitteschön, nur zu.

ich sehe es auch nicht mehr ein meine zeit zu verplempern für hartzIV-opfer und

studis, die sich nicht dagegen wehren möchten als betroffene. :-D

:-D

Bearbeitet von tv200
Geschrieben

glaubst du ernsthaft das politiker sich von demonstrationen und unterschriftenaktionen beeindrucken lassen??

am ehesten entsetzt wären die glaub ich nur, wenn sich ein semester mal überhauptkeiner einschreibt.... egal an welche uni oder fh oder sonstiges.... dann haben ein haufen leute mal nix zu tun... das kannst du aber sowieso vergessen...

ich kann nur nochmal sagen erstmal abwarten... weis keiner wie es umgesetzt wird!!!

das problem dabei ist leider nur, die studiengebühren sind ländersache und bafög usw sind bundessachen! das bringen die sowieso nicht unter einen hut!

bei uns an der hochschule gibt es auch noch 3 stiftungen und 2 stipendienprogramme! die tusse in der vergabestelle des einen programms ist meine englisch lehrbeauftragte und hat mich letzte woche angesprochen ob ich mich nicht mal bewerben will. letztes jahr hatten sie das gesammte budget an 2 studenten vergeben weil sich nicht mehr beworben hatten!

sowas gibts bestimmt überall!

Geschrieben

Also ich möchte meine Meinung etwas relativieren. Ich hatte eigentlich nichts gegen a bisserl Studiengebühren, da über diese fiktive Preis-Koppelung eine beitragsneutrale Studienweise vielleicht geändert werden könte. Dann würde sich meiner Meinung nach die Überlegung, was man studieren soll, bei vielen zeitlich vor das Studium verlegen.

Aber wenn die Gebühren über 500? pro Semester steigen sollten (ich hatte da was von 2.500? gehört), so bin ich entschieden dagegen.

Ein Blick über den großen Teich verdeutlicht diese Misere. Bei den Amis ist der Unterschied der Universitäten eklatant und Bildung nur über mehrere Zenhtausende an US $ zu finanzieren. Und dann brauchen wir gar nicht mehr darüber zu diskuterien, ob wohl Bildung von der sozialen Herkunft abhängig ist.

Nebenbei: Soviele Stipendien gibst da auch nicht.

Also, Bildung sollte nicht hinterhergeworfen werden, sollte aber auch für jedermann machbar bleiben.

Geschrieben

Aus einem anderen Forum der SZ.

Ich habe eine kleine Email an den Herrn Wissenschaftsminister geschrieben, vielelicht haben ja noch mehr Leute Lust dazu? Ändert wahrscheinlich nix, aber wird wenigstens klar machen, dass nicht alle die exklusiven Studi-Weltvorstellungen der Bayerischen Landesregierung teilen.

Staatsminister Dr. Thomas Goppel

Salvatorstraße 2, 80333 München

Tel.: 089/2186-0 Fax: 21862800

[email protected]

Sehr geehrter Herr Dr. Thomas Goppel:

Ich studiere hier in Bayern, bin also von Ihren Plänen hnisichtlich der Studiengebühren betroffen.

Ihre Äußerungen zur geplanten Einführung der Studiengebühren rufen bei mir Enttäuschung und Fassungslosigkeit hervor.

Dass es kaum Studenten gibt, die Ihre Pläne gutheißen, liegt natürlich auch daran, dass Sie zwar versprechen, alle eingenommenen Gelder den Hochschulen zuzuführen, aber alle wissen, dass im Gegenzug die staatlichen Zuschüsse gekappt werden und den Unis im Endeffekt nicht mehr Mittel als jetzt zur Verfügung stehen werden - dass das Studieren also Geld kosten wird, ohne dass sich die Lehre verbssert (erinnert mich ein wenig an die Taktik der deutschen Bahn: Das System wir dimmer schlechter, aber die Preise steigen).

Wie glauben Sie, dass Sie es einschätzen können, wie schwer oder leicht es für den Großteil der Studenten ist, 100 Euro zusätzlich zu verdienen? Ich kann mir vorstellen, dass es in den Kreisen, wo Sie verkehren, für die Studenten unüblich ist, nebenher zu arbeiten.

Aber haben Sie sich schon mal ernsthaft mit Statistiken beschäftigt, wie viele Studenten nebenher jobben MÜSSEN? Das heißt, wie viele wirklich auf das Geld angewiesen sind, um über die Runden zu kommen, und nicht etwa arbeiten gehen, um den Extra-Urlaub oder den nadelstreifenanzug finanzieren zu können?

Können Sie sich vorstellen, was es für ein Gefühl ist, wenn man 4 Monate auf Bafög warten muss, obwohl man den Antrag fünf Monate vor Auszahlungstermin eingereicht hat, und wenn man seine Freunde anbetteln muss, damit man ihren horrenden Verwaltungskostenbeitrag von 85 Euro an die Uni leisten kann?

Wissen Sie, wie viele Studenten es gibt, die keinen Euro Zuschuss von ihren Eltern bekommen, obwohl sie Anspruch darauf haben, die also ohne oder mit wenig Bafög auskommen müssen? Wollen sie es diesen Studenten vorwerfen, dass sie davor zurückzuschrecken, die eigenen Eltern auf Unterhalt zu verklagen?

Haben Sie sich mal gefragt, wie das ist, wenn man nur studieren kann, weil man Bafög kriegt, und alles gibt, um in der Regelstudienzeit zu bleiben, und dann steht da jeden Monat am Ende eine null auf dem Konto - und es wäre sogar ein Minusbetrag, wenn die Bank einem den Dispo gegeben hätte?

Glauben Sie wirklich, dass diese Studenten, die nebenher arbeiten MÜSSEN, um sich über Wasser halten zu können, nicht schon die Möglichkeit genutzt hätten, mit ein paar Nachhiflestunden ganz locker 100 Euro zusätzlich im Monat dazu zuverdienen - wenn es diese Möglichkeit denn gäbe?

Wie Sie sicherlich wissen, soll man während des Studiums Praktika machen, sonst hat man keine Chancen auf einen Job in der freien Wirtschaft, wie es so schön heißt. Haben Sie schon mal davon gehört, dass viele Studenten sich das Geld verdienen müssen, um sich in den Smeesterferien ein solches oft unbezahltes Praktikum überhaupt leisten zu können? Und dass es viele gibt, die nie ein Praktikum machen, und zwar nicht, weil sie nicht das Zeug oder die Lust dazu haben, aber viele es sich es nicht leisten können, einen Sommer lang einer Tätigkeit nachzugehen, bei der sie "nur" 300 Euro im Monat verdienen können, weil sie mit dem Sommerverdienst das restliche Studienjahr finanzieren müssen?

Haben Sie als Staatsminister nicht das Taktgefühl, zu ermessen, dass es für solche Studenten wie blanker Hohn klingt, wenn Sie sagen, dass eine anfängliche Gebühr von 100 Euro pro Semester ja auch für ärmere Studenten problemlos aufzutreiben und daher "nicht sozial abgefedert" werden müsse?

Ich würde mir wirklich wünschen, dass Sie sich die Zeit nehmen, sich mit solchen Fragen ernsthaft auseinanderzusetzen. Aber wahrscheinlich ist es Ihnen in Ihrer schönen, heilen Beamtenwelt und Ihren Bezügen ziemlich egal, wie es wirklich an den Unis aussieht, wie schwer es sein kan, in einer kleinen Unistadt einen Nebenjob zu finden und wie viele Studenten eben kein faules Pack sind, das sich nur auf den Schultern Ihres großzügigen Freistaats ausruht.

Wahrscheinlich werden Sie sich nicht einmal die Mühe machen, diese Email zu beantworten, was wiederum meine zugegeben bestehenden Vorurteile gegenüber Ihnen festigen wird.

MfG

Geschrieben

Ich gehe zwar nicht davon aus, dass er das liest, aber bombardieren kann man ihn trotzdem mal damit. Ich studiere allerdings in Hamburg. Deshalb sollte ich vielleicht lieber - nach entsprechender Anpassung an die lokalen Gegebenheiten - an Herrn Dräger schreiben!

Wers mir nach machen möchte schreibt also bitte an:

Jörg Dräger

Behörde für Wissenschaft und Gesundheit der Freien und Hansestadt Hamburg

Hamburger Str. 37

22083 Hamburg

Oder Faxt:

040/4 28 63-37 22

Oder mailt:

[email protected]

Seine persönliche Adresse mag er wohl aus guten Gründen nicht angeben. Ich weiss nur, dass da offensichtlich die mail-Adressen mit [email protected] aufgebaut sind. You do the maths.

Geschrieben

...beide Beträge sind übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen, es sind lediglich Zitate aus dem SZ Forum, bezüglich des Themas und wurden von "curry" und "augen 23" verfasst. Entsprechen aber meiner Überzeugung.

Ist auf jeden Fall besser als abwarten und nichts tun.

:-D

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