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Geschrieben

Hallo Experten,

nach langem Suchen in den Tiefen des GSF habe ich einiges zum Thema Kurbelwelle wuchten erfahren. Zusammengefasst: Wuchtfaktor ca. 45%; Auswuchten nach folgender Methode: Autoschrauber; Hubzapfen nach dem Wuchten auf 5 vor oder nach zwölf...

Soweit so gut; Verzweifle aber gerade beim Versuch, das Auswuchtgegengewicht (also die Muttern am Pleuel) zu ermitteln. Irgendwie bewegt sich die Dreckswelle immer :-D(

Kann das damit zusammenhängen, dass der Hubzapfen nach Umarbeitung auf Rennwelle schon gar nicht auf zwölf Uhr auspendelt? Wenn sich Gewicht und Gegengewicht nicht 100% gegenüberstehen, kann das doch gar nicht ruhig stehen bleiben, oder habe ich da einen Denkfehler drinnen?

Soll ich jetzt mal die Fräse schwingen, bis der Hubzapfen auf 12.00 Uhr auspendelt und dann erst versuchen das Gegengewicht zu ermitteln?

Helft bitte mal einem Physik-Noob :-D

Grüße,

Flameboy

Geschrieben

So, es geht voran. Nur leider in die falsche Richtung. Habe nun, nach etwas Fräserei (und kaum Veränderung an der "Uhrstellung" des Hubzapfens), mal interessehalber eine große M8-Schraube auf den erhöhten Teil des Gegengewichts gestellt... und siehe da: fast 12.00 Uhr.

Es kann doch nicht sein, dass ich auf der anderen Seite das Gewicht eines durchschnittlichen Felgenstehbolzens wegnehmen muss, nur um 12.00 Uhr zu erreichen?!? :-D

Bitte helft mir, wollte doch die Woche den Motor zusammenbauen :-D

Bin für jede Antwort, Link, ... dankbar!

Grüße,

Flameboy

Geschrieben

Das Pleuelanhängeausgleichgewicht kann nur dann in allen Positionen die Welle gleich auspendeln, wenn Du das untere Pleuelauge vorher auf 12 Uhr (!) trimmst. Je größer die Abweichungen von 12 Uhr desto ungenauer wird es, und desto mehr Oberschwingungen produziert der Motor.

Ich schätze, das fünf vor oder fünf nach 12 kommt daher, weil es mit viel mehr Arbeit verbunden ist, 12:00 direkt zu erreichen.

Im Übrigen ist der originale Wuchtfaktor 40%; kleiner ist nicht ok. (das hatte ich schon mal probiert)

Geschrieben

Danke für Deine Antwort. Dann heize ich schon mal die Schlagbohrmaschine vor (Verdammt, ich dachte, wenigstens darum komme ich rum :-D )

Habe in einigen Topics von 45% gelesen (habe den Link leider nicht mehr), jedenfalls ging es darum, dass die meisten User mit diesem Faktor gute Erfahrungen gemacht haben; und da ich noch gar keine Erfahrungen diesbezüglich habe :-D , dachte ich mir, das ist die Zahl, mit der ich es mal probiere...

Das fünf vor zwölf kommt übrigens aus dem gleichen Topic (ich glaube, Lucifer hat das geschrieben).

Aber zum Wuchtfaktor bestimmen, muss ich die Welle jetzt eh erstmal auf zwölf Uhr trimmen. Danach kann ich immer noch ein bisschen in Richtung eins oder elf gehen.

Viele Grüße,

Flameboy

Geschrieben

@flameboy: wenn Du schon ein wenig gestöbert hast wirst eh gemerkt haben, daß die Wuchtfaktoren zwischen 40 und 55% liegen. :-D

Original 200er Piaggio ist 40%, wie Jayar und auch Andre schon gepostet haben.

Wenn Du es "wirklich richtig" machen willst, mußt Du wohl die KW teilen (siehe Anleitung "Ludwig Apfelbeck"), speziell wenn die Wangen so unterschiedlich sind wie bei unseren Motoren, da bin ich mir 100%tig sicher. Minikin und auch der PMS haben das schon gemacht und gepostet.

Alles in Allem ein Megaaufwand, zwar sehr interessant, aber was letztendlich dabei rauskommt ist ungewiß, leider :-D(

Glück auf!

Geschrieben

@ Auweia: Danke, das ist genau die Methode, die ich im Auge hatte (vgl. Link); wusste aber nicht, dass man um den Wuchtfaktor zu ermitteln erstmal auf 12 Uhr gehen muss (Drecks-Physik :-D ).

@ Polinist: Habe recht viel gestöbert und von vielen Wuchtfaktoren gehört. Nach meinem Eindruck, waren diejenigen mit 45% insgesamt sehr zufrieden (wobei das natürlich auch nur ein Näherungswert sein kann).

Die Kurbelwelle auseinanderzupressen, ist mir, ehrlich gesagt, zuviel Aufwand für mein 139ccm-Motörchen. Ich wollte eigentlich nur die bei mittleren/hohen Drehzahlen auftretenden nervenden Vibrationen einbremsen. Habe mir das Wuchten aber auch nicht so schwer vorgestellt :-D

Naja, werde jetzt mal ein Loch direkt gegenüber dem abgetragenen Material bohren und mal schauen, ob ich 12.00 Uhr näherungsweise erreiche. Wenn alles daneben geht, trete ich den ganzen Mist in die Tonne und kaufe mir eine 125er-Rennwelle und einen 166er Malossi ;-);-):-D

Flameboy

Geschrieben
@ Polinist: Habe recht viel gestöbert und von vielen Wuchtfaktoren gehört. Nach meinem Eindruck, waren diejenigen mit 45% insgesamt sehr zufrieden (wobei das natürlich auch nur ein Näherungswert sein kann).

Die Kurbelwelle auseinanderzupressen, ist mir, ehrlich gesagt, zuviel Aufwand für mein 139ccm-Motörchen. Ich wollte eigentlich nur die bei mittleren/hohen Drehzahlen auftretenden nervenden Vibrationen einbremsen. Habe mir das Wuchten aber auch nicht so schwer vorgestellt  :-D

Naja, werde jetzt mal ein Loch direkt gegenüber dem abgetragenen Material bohren und mal schauen, ob ich 12.00 Uhr näherungsweise erreiche. Wenn alles daneben geht, trete ich den ganzen Mist in die Tonne und kaufe mir eine 125er-Rennwelle und einen 166er Malossi  :-D   ;-)   ;-)

also wegen der beschriebenen Unwucht würde ich zuerst mal

- das Lüra statisch wuchten lassen und

- prüfen (lassen), ob die Kurbelwellenende auch wirklich rund laufen

Ist weniger Aufwand und hat bessere Erfolgsaussichten...

Erst wenn sich dadurch nix ändert und dir der Aufwand wert ist würde ich mir die Gaudi mit dem Wuchtfaktor vornehmen.

  • 1 Monat später...
Geschrieben
Pleuel im eingebauten zustand auf waage legen(welle daneben mit der hand halten oder auflegen), dann kolben incl. ringe bolzen und lager abwiegen.

pleuel+kolben+lager+bolzen/2-pleuel an das pleuel hängen, dann muss die welle an jeder stelle stehen bleiben. Durch 2 deshalb weil 50 prozent optimal wären. Funzt aber bei mazuschali nicht.

habe 40% der summe aus...... angehängt und habe es ohne zugeben von blei oder hartmetall geschaft. :-D

Hm, also mathematisch korrekt dann:

(pleuel+kolben+lager+bolzen)/2-pleuel

?

Davon ca 40% ans pleuelauge dranhängen -> soll aufm Rollenbock immer stabil stehen bleiben?

Geschrieben (bearbeitet)

Wuchtfaktor = (angehängtes Gewicht + Gewicht Pleuelauge) / (Gewicht Pleuelauge + Kolben + Ringe + Bolzen + Clipse + Kobolager)

Das Pleuelaugengewicht misst du auf einer Briefwaage (am besten aber eine genaue Briefwaage :-D ). Dazu musst du Welle und Waage so positionieren, dass das Pleuel exakt waagerecht liegt.

Das Pleuelaugengewicht ist also nur ein Teil des gesamten Pleuelgewichts. Dadurch soll unterschieden werden zwischen rotierenden Massen (Kurbelwelle + unteres Pleuelende) und linear bewegten Massen (oberes Pleuelende, Kolben usw.). Und die linear bewegten Massen sind die, die man zum Teil auszugleichen versucht.

Ich kann nur nochmal den Link von flameboy empfehlen, da wird's ausführlich erklärt: Auwuchten bei den Autoschraubern. Ich würde nur nicht direkt auf 75% gehen, das kommt mir doch arg viel vor... und die Welle muss, bevor man den Wuchtfaktor messen kann, sauber auf 12 Uhr auspendeln, sonst bleibt sie nie richtig stehen.

Bearbeitet von karoo
Geschrieben
Original 200er Piaggio ist 40%, wie Jayar und auch Andre schon gepostet haben.

Wenn Du es "wirklich richtig" machen willst, mußt Du wohl die KW teilen (siehe Anleitung "Ludwig Apfelbeck"), speziell wenn die Wangen so unterschiedlich sind wie bei unseren Motoren, da bin ich mir 100%tig sicher. Minikin und auch der PMS haben das schon gemacht und gepostet.

Alles in Allem ein Megaaufwand, zwar sehr interessant, aber was letztendlich dabei rauskommt ist ungewiß, leider  ;-)(

Glück auf!

<{POST_SNAPBACK}>

ist echt nicht so auf die schnelle genacht..auseinanderpressen ist ja kein thema,aber dann wieder sauber zusammen u. ausrichten kommt dann auch noch zum "massenausgleich "dazu. :-D

ich habe meinen welle mit 50% gewuchtet..war eher ein schuß ins blaue.

sicher kann man viel nachlesen..einbaulage des zyl..etc..

aber wer von den vespa-anwender kann schon genau sagen welcher faktor bei welcher drehzahl am besten für unseren vespa-motor ist?? :-D

mein motor wird zw. 6500-7500 U/min. betrieben u. ich bin eigentlich ganz zufrieden mit den 50%,aber ein vergleich mit 40 od. 45% fehlt mir leider ;-)

es kommt darauf an in welchen drehzahlbereich du deinen motor am meisten bewegst..

bist du eher ein stadtfahrer...autobahn..od. bei ner QM unterwegs??

was mich verwundert:

bei der org. 200er DS welle sind die beiden wangen unterschiedlich schwer.

hat das ein grund?

od.fertigungstolleranz?

gruß

Tom

Geschrieben

Hab grad entdeckt, dass sich in der Wuchtfaktorformel noch ein Fehler versteckt hatte - hab's gleich korrigiert :wasntme:

  • 1 Jahr später...
Geschrieben
@ Auweia: Danke, das ist genau die Methode, die ich im Auge hatte (vgl. Link); wusste aber nicht, dass man um den Wuchtfaktor zu ermitteln erstmal auf 12 Uhr gehen muss (Drecks-Physik :-D ).

ist ja auch nicht richtig. den angestrebten wuchtfaktor weiss man und dann stellt man die welle darauf ein. man kann zwar einen wuchtfaktor aus einer welle ermitteln aber das 12,13,11 uhr zeug kannst du getrost vergessen

Geschrieben

Habe gestern meine Wrobel-LHW bekommen. Mit Hilfe von Bergstrassen-Stefan (Danke nochmal!!) festgestellt, dass diese ausgesprochen gerade ist (ca. 1/100 auf beiden Seiten) und auf exakt 12 Uhr auspendelt.

Als Gewicht, das die Geschichte genau in die Waage bringt habe ich 78,5g ermittelt.

Dann den Rest gewogen:

pleulauge: 61,0g

kolben (pinasco): 233,0g

lager: 10,5g

kolbenbolzen: 42,0g

ringe: 10,5g

clips: 2,0g

Damit komme ich auf einen Wuchtfaktor von 0,389.

Sollte ich da nochmal bei? Oder Versuchskaninchen spielen und das Ding so einbauen?

Gruß

Keith

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