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Geschrieben

...du meinst eine auslaßzeit von über 190 ° (!) ?

ist halbwegs normal, daß dein motor in jetzigem zustand den 4. nicht mehr bei gegenwind packt. ab einer gewissen auslaßzeit wächst zwar die spitzenleistung noch an, jedoch das band wird wieder schmaler. bei dir bandbreite von etwa 2500 U/min über 20 PS am hirad. das ist meines erachtens schon die untergrenze in deiner PS-region. hattest vorher mit weniger auslaß evtl. ein leicht breiteres band mit eben weniger spitze.

M.

Geschrieben

... ups, natürlich meinte ich die Auslasszeit! :-D

Mein VA lag glaube ich bei knapp über 30 Grad. Dus hast Recht das Band ist kleiner geworden, dafür aber mehr Drehzahl.

Könnte natürlich durch Erhöhung der Verdichtung versuchen mehr Bumsn die karre zu bringen, damit ich auch bergauf fahren kann.

Wollte aber erstmal versuchen über die Kupplung glücklich zu werden. Die Verdichtung ist mir ein wenig zu heikel.

Geschrieben (bearbeitet)

über 13:1

verdichtung macht schon einen kleinen unterschied.

kurve von vespaflow.

leider fehlt noch ein vergleich mit weniger quetschfläche.

kurve-verdichtung.jpg

Bearbeitet von gravedigger
Geschrieben
Die Karre geht zornig voran, aber beschleunige ich aus dem mittleren Drehzahlbereich heraus fahr ich bei ca. 100 km/h gegen eine Wand. Mache ich mich klein und habe vielleicht auch Rückenwind geht das wieder. Aber bei 31.5PS ??????? :-D(

<{POST_SNAPBACK}>

Sieht man schön auf dem Leistungsdiagramm: deine Leistung kommt erst spät und vorher hast du nen gewaltigen Drehmomenteinbruch. Der Einbruch ist der Preis der Leistung... was heftig in Resonanz gehen kann, kommt andererseits in ungünstigen Drehzahlbereichen völlig aus dem Tritt. Und kurz vorm Leistungsband ist eben so ein Bereich. Völlig normales 2T-Verhalten.

Weitere Probleme ergeben sich durch den Drehzahlverlust beim Schalten... Wenn du z.B. bei 8500 schalten willst (eine Drehzahl, bei der der Motor richtig Dampf hat und die er ohne gequält zu werden erreichen sollte) landest du zwar rechnerisch bei ~6500rpm mit kurzem Vierten. Aber der Schaltvorgang braucht auch etwas Zeit in der die Drehzahl weiter absinkt, außerdem hast du nicht sofort die volle Leistung, die Gemischbildung kommt beim schlagartigen Aufreißen nach so nem Drehzahl- und Lastsprung nicht sofort hinterher. Das kann, wenn's blöd läuft, direkt ins Loch führen, auch wenn's auf dem Diagramm nach genügend Leistung beim gewählten Schaltpunkt aussieht.

Ich würde eher versuchen, dem Motor im Bereich vor 6000rpm mehr Dampf einzuhauchen als die Übersetzung zu verkürzen.

<{POST_SNAPBACK}>

Das würde ich auch sagen! Es gibt zwar die Möglichkeit, dein Band hintenraus zu verlängern, aber diese ist nicht unbedingt die angenehmste. Du kriegst zwar (unter Umständen wesentlich!) leichter den Ganganschluss, wenn dein Motor williger rausdreht, aber du zwingst dich dadurch, den Motor immer zu drehen. Außerdem schaffst du's dann immer noch nicht ohne Zurückschalten über dein Loch bei 100km/h.

Mögliche Lösungsansätze wurden schon einige genannt... Am Kopf würde ich anfangen, aber hast du schon mit Zündungs- und Vergasereinstellung gespielt? Wenn es dein Motor verträgt könntest du mit mehr Vorzündung wahrscheinlich direkt mehr Dampf im Resoloch kriegen. Weitere Verbesserungsmöglichkeiten liegen z.B. in Feinabstimmung des Ansaugtrakts, Stuffer und Membranplättchen testen, aber die Auswirkungen sind nicht so gravierend wie Kopf und Einstellung.

Den Auspuff zu verlängern kann (!) ein zweischneidiges Schwert sein: Das Band dadurch in tiefere Drehzahlen zu verlagern kann es unter Umständen tatsächlich effektiv verkleinern! Es ist aber auch möglich, dass sich der Ganganschluss dadurch verbessert...

Mein voriges setup ergab ca. 26PS und fuhr eigentlich nicht schlechter, komischer Weise zog der auch den 4.Gang!!!!! Ich denke das liegt nur an dem Auslass.

<{POST_SNAPBACK}>

Wie schon oben geschrieben sind solche Resonanzlächer leider fast immer der Preis, wenn man einen bereits hoch stehenden Motor noch weiter tunen will. Und deswegen mach ich auch leistungsmäßig schon seit einiger Zeit nix mehr an meinem 210er-Motor: die Leistungsentfaltung ist angenehm beim Touren (schaltfaules Fahren möglich), er hat Kraft, dreht ganz ordentlich und ist dabei thermisch gesund. Mit weiteren Tuningmaßnahmen könnte ich Leistung und Drehmoment zwar sicher weiter steigern, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Leistungsentfaltung oder die Haltbarkeit leiden, ist mir einfach zu groß. Weniger ist manchmal eben doch mehr, auch wenn's manchmal einen Rückschlag braucht, um das einzusehen.

Theoretisch wäre der Schritt, den Auslass hochzuziehen, auch wieder rückgängig zu machen. Der Aufwand ist aber in jedem Fall hoch und es gibt bei jeder Methode eigene Risiken, die bis zur Motorzerstörung gehen können, wenn's wirklich blöd kommt! 1. Möglichkeit: Zylinder 0,5mm tiefer setzen, Kolbendach an den ÜS feilen, um gleiche ÜS-Zeit wiederherzustellen. 2. Möglichkeit: Blech in den Auslass schrauben, das nahe an der Laufbahn steht und damit effektiv die Auslasssteuerzeit senkt. 3. Möglichkeit: Die Überströmer im Zylinder hochziehen.

Achja: Glückwunsch zur Leistung! Das ist schon außergewöhnlich viel für die Komponenten! Die 31,5PS sind aber, wenn du's mit anderen vergleichen willst, leider übertrieben, da die Klimakorrektur des Prüfstands abgeschaltet war (wurde weiter oben schonmal erwähnt). Korrigiert nach DIN 70020 wären es aber immer noch 30,2PS und 26,8Nm, korrigiert nach ECE-R 85 29,1PS und 25,8Nm. Auf Diagrammen von Amerschläger-Prüfständen wird in der Regel nach DIN 70020 korrigiert, steht ja auch immer dabei. Aus Vergleichbarkeitsgründen sollte deswegen auch IMMER auf den Diagrammen vermerkt werden, nach welcher Norm und mit welchen Klimamesswerten die Leistung korrigiert wurde... Das ist beim P4 ja vorbildlich gelöst, vor allem auch die Angabe, ob Hinterradleistung oder Motorleistung auf dem Diagramm angegeben ist :-D

Geschrieben

Renn-2-Takter hin oder her ... insgesamt bereue ich die letzte Motorüberarbeitung nicht. Es ist ja nicht mein eigentlicher Tourer und ist hierfür auch nicht gebaut. Er wurde wirklich ausschließlich auf Spitzenleistung ausgelegt, um meinen schweren Körper auch auf der Quartermile zu ziehen.

@karoo: Vielen Dank für dein Kompliment, bezüglich der Leistung! Den Vergaser hatte ich extra nicht größer gewählt, hatte mal beim Kumpel einen 35er probiert und dem fehlte untenrum noch mehr. Der Einlass ist z.B. gar nicht mal riesig aufgemacht, weil es noch der alte MRB-Stutzen mit der kleineren Dichtfläche ist, sondern einfach nur sinnig und sauber gefräst. Das gleiche mit den Überströmern. Simple and Stupid eben!

Wieviel Verdichtung verträgt der Motor denn unbeschadet? Ich drehe ziemlich gerne am Gas und wechsle auch öfter mal die KULUbeläge. :-D

Geschrieben
Und deswegen mach ich auch leistungsmäßig schon seit einiger Zeit nix mehr an meinem 210er-Motor: die Leistungsentfaltung ist angenehm beim Touren (schaltfaules Fahren möglich), er hat Kraft, dreht ganz ordentlich und ist dabei thermisch gesund.

@karoo: dein setup wäre interessant :love:

Geschrieben

Für nen QM-Motor ist das mit dem Leistungsloch aber bedenklich: Wenn der Motor ne Gedenksekunde braucht, bevor er wieder richtig zieht oder erst stark überdreht werden muss, um überhaupt den Anschluss zu finden, verlierst du Zeit!

Das Problem mit dem Ganganschluss hast du außerdem nicht nur vom dritten in den vierten Gang: der Sprung vom zweiten in den dritten Gang ist ja noch größer. Aber auch da verlierst du mit dem Leistungsloch erstmal Zeit auf nen Motor, der sofort weiterziehen würde.

Das heißt nicht, dass man keine Leistung auf der QM bräuchte: Leistung ist alles! Sie muss aber richtig verteilt sein im Sinne von maximaler Fläche unter dem Leistungsdiagramm in den relevanten Bereichen. Ein 30PS-Motor mit wenig Fläche unterm Band wird z.B. abstinken gegen einen anderen Motor, der vielleicht "nur" 28PS hat, diese aber gleichbleibend während des gesamten Beschleunigungsvorgangs. Wenn du den Schaltvorgang bewerten willst (um rauszufinden, welchen Drehzahlbereich du in der QM brauchst) musst du außerdem daran denken, dass die Drehzahl weiter in den Keller geht, als allein nur durch den Übersetzungsunterschied (Schaltvorgang braucht Zeit, Roller wird dabei langsamer!) und dass der Motor kurz braucht, bis er nach dem Gasaufreißen wieder volle Leistung bereitstellt. Außerdem könnte man noch den Schlupf berücksichtigen, den du im Moment des Schaltens hattest: dadurch sinkt die erreichte Drehzahl wieder etwas und der Gangwechsel wird noch schwerer...

Also: Eine gute, QM-taugliche Leistungssteigerung ist eine, die die Fläche unterm Leistungsdiagramm in dem Drehzahlbereich erhöht, den du beim QM-Fahren brauchst und die gewährleistet, dass du beim Schalten halbwegs sofort Ganganschluss hast. Danach musste nur noch die Übersetzung austüfteln und ab dafür.

Aus diesen Gründen ist auch klar, warum die Automatikroller mit ihrer Leistung so perfekt umgehen: Da liegt, wenn perfekt abgestimmt, immer die volle Leistung an, es gibt keine Schaltpausen und keine sich nach Drehzahl verändernde Leistung...

Ich will dir jetzt mit dem allem nicht deinen Motor schlecht reden, der wird sicher sehr gut gehen auf der QM! Nur halt mal als grundsätzliche Betrachtung, wie die Leistungsentfaltung für einen guten QM-Motor sein sollte... und wie man zwei Motoren zumindest grob anhand des Leistungsdiagramms vergleichen kann.

Und wie du schon geschrieben hast: Es ist wirklich erstaunlich, wieviel Potential eigentlich in den Teilen steckt und wie wenig Arbeit es oft braucht, um es zu wecken! Man muss nur an den richtigen Stellen ansetzen und Fehler vermeiden :-D

Wieviel Verdichtung genau dein Motor verträgt, ist schwer vorherzusagen. Es könnte z.B. schon bei 13:1 Schluß sein, aber es gab schon ähnliche Motoren, die 15:1 wegstecken konnten! Du musst halt irgendwo anfangen und dann durchtesten...

Geschrieben (bearbeitet)

@polinist: Die Komponenten allein machen halt noch nicht die Musik :-D Außerdem empfindet jeder eine andere Leistungsentfaltung als angenehm... ich will z.B. nen Motor, den ich auch ohne ihn auszuquetschten oder zu quälen über 8500 drehen kann und mir reicht's, wenn der vierte an hier üblichen normalen Steigungen ohne Zurückschalten gut zieht und ich auf Autobahnen hier in der Gegend auch ohne zu schalten durchkomm (wir haben hier immerhin ordentliche Hügel, wenn auch keine richtigen Berge wie bei euch :-D ). Andere Leute wollen ihre max. Leistung bei 6000, die fänden meinen Motor wahrscheinlich scheiße ;-) Es muss eben jeder seinen eigenen Weg finden... leider erkennt man manchmal erst hinterher, was eigentlich gut war ;-)

Mal grob: Malle, Langhub, SchaLi kräftig geflext, 1mm FuDi, Auslass bissl breiter und bissl höher, Ansauger MRB-ähnlich nur mehr Innenvolumen und 60mm breite V-Force, TM34SS, RZ Evo lefthand gekürzt, Primär 23/64 gerade, T5-Getriebe, 11,5:1 verdichtet.

Mit anderen Steuerzeiten und anderem Auspuff könnte man aber mit ansonsten gleichen Komponenten auch ein Ich-will-die-längste-Übersetzung-ziehen-drehnix-Teil oder einen respektablen QM-Brenner machen...

Bearbeitet von karoo

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