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Geschrieben

Hallo zusammen,

folgende Frage stelle ich mir:

Man nehme einen Zyli und vergrößere die reine Vorauslaßfläche. Nicht nach oben ziehen, sondern nur in die Breite. Was passiert dann ???

Es ist bei unseren Zylindern nicht möglich, aber in der Theorie interessiert es mich.

Beispiel:

Zyli A mit 175° Auslaßzeit hat ca. 7 cm² Vorauslaßfläche (breit und flach)

Zyli B mit 190° Auslaßzeit hat auch ca. 7 cm² Vorauslaßfläche. (hoch und schmal)

Die Unterschiede sind, dass Zyli A mehr Nutzhub, weniger Vorauslaßzeit/Gesamtauslaßzeit hat als Zyli B.

Beide Zylinder haben die gleiche Fläche, jedoch unterschiedliche Zeiten.

Die Ü-Strömzeit sei gleich!

Das Beispiel soll nur dafür stehen, dass man mit einem Zylinder mit kleinerer Auslaßsteuerzeit, gleiche Flächen bekommen kann.

Meine Frage stellt sich nun, welche Veränderung sich auf einem Leistungsdiagramm darstellt.

was passieren könnte:

1. das overrerv wird größer, die Kurve breiter

2. eventueller Drehmomentverlust im unteren Drehzahlbereich

3. mehr Spitzenleistung

In modernen Zylindern werden meist geteilte Ausläße mit Auslaßsteuerungen verwendet. Was die Steuerung macht, ist klar. Daher auch nicht die Frage, was passiert im Gegensatz zu Zyli B, sondern was bewirkt ein rein verbreiterter Auslaß im Gegensatz zum schmal belassenen?

Ich denke, dass durch die größere Fläche die Abgase schneller in den Auspuff entweichen können. Die Druckwelle wird stärker und erzeugt einen heftigeren Unterdruck im RAP usw. --> die Resonanzaufladung erfolgt kräftiger!

Für mich bedeutet das natürlich auch gleichzeitig mehr Leistung.

Was meint ihr dazu? Wer hat Wissen von modernen Motoren?

Viel Spaß beim Grübeln, Ben :grins:

Geschrieben

guckst du nach Bönsch, Bell,... :-D

Grundsatz: immer zuerst verbreitern vor Verlängerung der Steuerzeiten!

Mehr Auslaßbreite bedeutet auch mehr Spülverlust -> meehr Spritverbrauch!

Längere Steuerzeiten verlagern die Leistung in höhere rpm-Bereiche, verbreitern zwar das Band nominell, real ist dem jedoch nicht so, weil die Mechanik schon vorher der Bandbreite ein Limit setzt!

Ach ja, bedenke auch, in die Zeitquerschnitte geht auch die Drehzahl ein :-D

Geschrieben

jedoch kann man glaube ich schon sagen, dass bei unseren kisten auch eine gewisse Steuerzeit am Auslass gebraucht wird um ordentlich Leistung zu geben, da die breite relativ beschränkt ist, aber wie Lucifer schon richtig gedsagt hat . Breite vor Höhe!!!

Geschrieben
guckst du nach Bönsch, Bell,... :-D

Mehr Auslaßbreite bedeutet auch mehr Spülverlust -> meehr Spritverbrauch!

<{POST_SNAPBACK}>

..u.meist verlierts du da etwas über das gesammte band.. :-D

gruß

tom

Geschrieben

Servus,

ok,...dann bin ich ja nicht auf dem falschen Gedankengang gewesen.

Höherer Spirtverbrauch ist annähernd egal, wenns nur um Leistungszuwachs geht.

@Polo:

mir ist wichtig warum etwas eine höhere Leistung bringt, bzw. wodurch. Nicht nur einfach machen und vielleicht nicht wissen wie mans überhaupt macht.

Mein Gedanke war eben auch, dass ein gewisser Mindestquerschnitt vorhanden sein sollte, um auch den Effekt mit der Resoaufladung optimal nutzen zu können.

Grüße Ben

Geschrieben

Deine Überlegung geht auf jeden Fall in die richtige Richtung - aber sie geht in Bezug auf den Zeitquerschnitt noch nicht weit genug.

Das Problem ist, dass der Vorauslasszeitquerschnitt nicht nur vom absoluten Vorauslassquerschnitt abhängt, sondern auch noch von der Zeit des Vorauslasses. Um mit weniger Steuerzeit am Auslass den gleichen Vorauslasszeitquerschnitt hinzukriegen, müsste die Vorauslassfläche also sogar wachsen. Mal mit ganz grob an nem 210er Malossi orientierten Beispielzahlen:

Daten: Steuerzeit Auslass / Steuerzeit ÜS / Fläche Auslass / Fläche VA / Zeitquerschnitt Auslass / Zeitquerschnitt VA

(1) 190° / 129,4° / 9,8cm² / 5,5cm² / 27,2 / 1,82

(2) 180° / 129,4° / 9,8cm² / 5,5cm² / 26,6 / 1,55

(3) 180° / 129,4° / 10,7cm² / 6,4cm² / 29,5 / 1,82

(1) Ausgangsbasis (2) Steuerzeit verkürzt, Vorauslassfläche gleich (3) Steuerzeit verkürzt, Vorauslasszeitquerschnitt gleich, Vorauslassfläche größer

Um bei der Steuerzeitenverkürzung den gleichen Vorauslass hinzukriegen, müsste also, trotz niedrigerem Kanal, die Vorauslassfläche um 16% wachsen! Dabei steigt gleichzeitig, zwangsläufig, der Zeitquerschnitt des Auslasses deutlich an. Die Fläche gleich zu lassen, hieße 15% Vorauslasszeitquerschnitt zu verlieren!

Das bedeutet, dass man hohe Vorauslasszeitquerschnitte praktisch nur mit hohen Vorauslasszeiten hinkriegen kann! Bei weniger Auslasszeit / weniger Vorauslasszeit müsste der Kanal extrem in die Breite wachsen... im Beispiel müsste die Sehnenbreite im Bereich des Vorauslasses um 48% wachsen! Das ist einfach nicht praktisch unterbringbar.

Zu den Auswirkungen:

Aus der Theorie heraus würde ich sagen, dass der niedrigere Kanal mit angepasstem Vorauslasszeitquerschnitt eine sehr ähnliche Leistungskurve produzieren sollte. Allerdings durch die kürzere Steuerzeit in niedrigere Drehzahlen verschoben und durch den größeren Nutzhub überall etwas mehr Drehmoment. Über den gestiegenen Zeitquerschnitt wäre auch eine leichte Leistungssteigerung möglich. Je weiter man mit einem solchen Schritt die Steuerzeit senken will, umso unsicherer dürfte aber das Ergebnis werden: die Kanalform wird ja immer unmöglicher...

Und anders herum: Ein Verbreitern des Auslasses gibt etwas Verlust untenrum, die Reso sollte bei ziemlich genau der gleichen Drehzahl einsetzen und obenrum gibts etwas mehr Dampf.

Aber leider kann man aus diesen Überlegungen nicht allzu viel Nutzen ziehen: eine wirkliche Drehzahl-/Steuerzeitabsenkung geht kaum, weil man den Auslass nicht wesentlich verbreitern kann. Stege einzusetzen ist auch eher sinnfrei, aufgrund handwerklicher Probleme und ungeklärter Haltbarkeit... und sowieso eigentlich nur auf der SF gangbar, wobei der Steg auch wieder einiges an Fläche wegnimmt, so dass der mögliche Gewinn schwer zu beziffern ist. Wieviel Abstand haben eigentlich die Stehbolzen bei 125er PX auslassseitig? T5? Smallframe? Je breiter der Abstand, umso wahrscheinlicher kann man durch einen geteilten Auslass was verbessern. Einteilige Auslässe werden bei Hochleistungsmotoren eh schon meistens bis an die Grenze des machbaren verbreitert, unabhängig von der Steuerzeit.

Mit vorher/nachher-Kurven kann ich das zwar nicht untermauern - aber wenn man manche Leistungsdiagramme hier vergleicht, passt das ganz gut ins Bild, finde ich!

Geschrieben

Most interesting, though, is what the difference would be on the dyno.

The loss of more fresh gas through the exhaust is always positive. More gas to combust in the pipe resonance area = wider powerband. And better coolig to the piston.

Geschrieben

Loss of charge in this context means, as I see it, charge that doesn't take part in the scavenging process, but will take the direct way out of the transfers into the exhaust. These gasses are really lost, as they will find themselves too far down the exhaust pipe, when the charging pulse returns, for being pushed back into the cylinder. The gasses that "supercharge" the cylinder are those which get into the exhaust after having taken the whole loop of loop scavenging, thus after having scavenged the cylinder.

I think by broadening the exhaust the power band (or at least its usable part) will be enlarged in many cases, but it is no effect on which you could rely - there's many more factors involved there... :-D

Sadly comparing a high exhaust port to a wide one isn't something you could thourougly test on the dyno in a rush... you would need at least two barrels and a lot of calculation and grinding work while dynoing... I doubt that anyone here would do such a test in the near future. :-D

Geschrieben

danke Christian, für deine Ausführungen! darauf habe ich oben bereits in Kürze verwiesen!

Wenn ihr euch etwa Crosser Zylinder anseht, dann erkennt ihr die Konsequenz: ein (bisweilen geteilter) Hauptauslaß plus Nebenausläße, oft mit unabhängigen Steuerungen versehen....! Damit wird versucht, max. Zeitquerschnitte bei minimalen Steuerzeiten zu realisieren, um einen satten Drehmomentpeak über ein breites Band zu ermöglichen! Grundvoraussetzung für solche Vorhaben sind allerdings auch große Kanalquerschnitte und große Einläße/Vergaser! Auch klar: es muß ja nun in kürzerer Zeit zumindestens die gleiche Spritmenge durch den Motor gepumpt werden. Daß da auch der wirkliche Hund - unseren Kugelmopedmotor betreffend - begraben ist, ist hoffentlich allen jenen auch klar, die schon wieder mal zwei Stufen auf einmal nehmen wollen und das nächste Projekt schon starten... :-D:-D

Geschrieben (bearbeitet)

Servus Chris,

das mit dem Zeitquerschnitt ging mir auch durch den Kopf, nur konnte ich das bisher noch nicht so wirklich interpretieren, wieviel darauf einzugehen ist.

Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass ein verbreiterter Auslaß nur dann Sinn macht wenn diesem auch eine gewisse VA-Zeit gegönnt wird. Sonst, so denke ich, wird sich der breitere Auslaß wohl gar nicht bezahlt machen.

@Lucifer:

an größeren Einlaß und Vergaser,..da hab ich natürlich schon längst drüber nachgedacht :grins:

Bearbeitet von Melkfett

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