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Und gute Dienstleistung etwa, insbesondere kleinerer Betriebe, ist bei uns nix wert. So wie die Schwester, die Omma den Hintern wischt. Das ist m.E. auch eine Gerechtigkeitsfrage, wenn man da zu "sparen" beginnt bzw. der Mehrheit der Leute irgendwann die Mittel fehlen, auf diesem "Markt" auch nur den "Schnuppertarif" zu zahlen.

Damit hast du recht. Und die Amerikaner auch. Denn dort ist der Dienstleistungsgedanke weiter verbreitet als hier. Das einzig gute, was mir einfällt zum Thema USA. Obleich (engl. albeit) man auch hier nicht ewig mit hochgezogener Augenbrauhe sagen kann "Die armen Schweine in den USA! Scheiß USA!". Denn diese Zustände kommen - das ist doch wohl klar wie Kloßbrühe! "Scheiß Deutschland - genau wie die USA!" muss es dann richtig heißen. Naja, ein paar Jahre noch, und dann es gibt kaum noch Unterschiede, außer in der Außenpolitik. Aber welcher Türke greift schon seine Glaubensgenossen an?

Bearbeitet von Morddeich Mole
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Top-Benutzer in diesem Thema

[...]

Aber ich würde gerne für relativ normale Kunden (Mittelstand) viel ansprechendere Arbeit für realistisches Geld machen können. Und zwar im Detail - nicht im Konzept (was ja - that's my job - immer "besonders" ist *hust*). Aber das ist nicht gefragt, und - oh Gott! - nicht mal mehr bei den größeren Kunden. Eindeutig ein Problem auf der Kundenseite. Und die Industrie bedient die Kunden. Das scheint noch so zu sein. :heul:

Würde ich rundum bestätigen. Nur bleibt für mich die Frage, ob der allgemeine Spar- und Konsolidierungswahn (bevorzugt von Staatsvertretern propagiert), der meinem Eindruck nach an vielen Stellen pauschal mit "Effizienzsteigerung"

\ironiemode{on} so wie bei der einen oder anderen Bundesanstalt \ironiemode{off}

oder "Privatisierung" oder sonstiger "Mittelkürzung" umgesetzt wird, nicht letztlich eine Volksenteignung zu Gunsten derer, die die individuelle Minusbilanz aus der Portokasse "umgelenkter" Gewinne aus solchen Maßnahmen ausgleichen, betrieben wird, tatsächlich ausschließlich auf einer mangelnden Qualitätseinschätzung beruht. Es kommt mir übrigens zugleich so vor, als seien diese letztgenannten Portokassenverwalter, die zumindest ohne signifikante Belastung aus dem Deal rausgehen, nicht mehr als 50% der Bevölkerung. Ich würde nun den Spieß sicher auch nicht umdrehen und Vollkasko für die unteren 10.000 beschließen lassen wollen, aber wenn irgendwann die "Mehrheit" sich z.B. nichtmehr gegenseitig im Dienstleistungstausch auch nur ansatzweise entlohnen kann, weil einfach ein Maurer, der einen Zimmerer zu sich nach Hause bestellen mag, für die halbe Stunde Anfahrt des Kollegen schon 3 Stunden arbeiten muß, dann frage ich mich, ob das alles noch ganz "sauber" und bloß eine Frage der "Einstellung" ist. Über die nächste Zahnarztrechnung, den eventuell nötigen Klinikbesuch der Kinder oder gar den Altenheimaufenthalt möchte ich so gesehen gar nicht mehr nachdenken. Dann kann man sich irgendwann sicher die bereits erwähnten unteren 10.000 nichtmal in der Suppenküche der Heilsarmee nach Feierabend leisten. Just in diesem Sinne - und nur in dem - würde ich wie manni oben für eine Verhältnismäßigkeit der Bezahlung bzw. der Ausstattung und gegen irgendwelche angeblich sozial orientierten Sparmaßnahmen - sei es die angeblich voraussagbare Demographie, die sie diktiert, sei es der "Weltmarkt" - plädieren. Bevorzugt so, daß es auch nicht weh tut, wenn man dem Oppa vor dem Männerheim mal noch 'nen Euro zusteckt. (Zumindest, solange man "private Vorsorge" ebenfalls propagiert.) Dabei schließt eine solche Ausstattung m.E. keineswegs zwingend mit ein, daß jeder auch noch die bereits erwähnten Tage in der DomRep als Kur auf Kassenrezept verschrieben bekommen muß.

Bearbeitet von Lacknase
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Na, die Einkommensschere wollen wir jetzt aber in der Schublade lassen! Hör ich da linke Propaganda durch?

Aber das Problem bleibt dennoch real: Was exakt ist denn der Grund, dass der Maurer 3 h für 1 h Zimmerer arbeiten muss?

Überhaupt: Das eigentliche Problem ist doch auch, dass der Maurer normalerweise nur 1 h für 1 h Zimmerer arbeiten müsste, wenn seine Kunden, respektive seine Chefs ihn entsprechend bezahlen würden! Also ist nicht der teuere Zimmerer an der Misere schuld, geschweige denn der Steuerabzug usw. - sondern die Kunden. Oder reden wir aneinander vorbei? Versteh mich bitte nicht falsch, meine Meinung ist bei diesem Thema halt, dass das Problem bei der letzlich abgerufenen Menge abrechenbarer Zeiteinheiten liegt, nicht nur beim Preis dieser.

Bearbeitet von Morddeich Mole
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Vorneweg: Ich halte nix von "Plastikwörtern" wie "links", "grün" oder irgendwelchen Dreibuchstabenkennungen. Solche Begriff sind an sich mindestens so propagandistisch wie die Clubzeitung der Ex-SED-Funktionäre oder die Satzung des Kegelvereins der USPDler.

Und ein beliebiger Einkommensunterschied wäre mir gänzlich latte, wenn er "nur" leistungsbezogen oder sonstwie ausschließlich am Rahmen "freier Entscheidung" festzumachen wäre.

Ich habe ja auch extra zwei Beispiele gewählt, die etwa von der Investition in Ausbildungszeit bzw. dem Anteil der Berufsrisiken halbwegs vergleichbar sind. (Der Vergleich ist dennoch nicht ganz sauber bzw. ein wenig schlicht. Gebe ich gerne zu. Man müßte Anstellungsformen, Privatvermögen etc. miteinschließen.) Wo die Differenz versackt, ist dabei sicher in dem von Dir beschriebenen Sinne immernoch greifbar. Da sieht man doch zunächst, daß hier eine "Abwärtsspirale" entsteht, die - um beim Beispiel zu bleiben - den erwähnten Maurer einem "Preisdruck" (egal ob er jetzt am Preis an sich oder an der "Leistungsmenge bzw. -güte" spart) auch im Sinne der Nachfrage externer Dienstleistungen aussetzt. Er spart sich, - selbst wenn er es freiwillig tut - letztlich kaputt, denn so wie er den Zimmerer (erzwungen oder nicht) "runterdrückt", drückt er (auf mittlere Frist) die eigene Dienstleistung.

Der Punkt ist jetzt nur - und da mag es durchaus sein, daß ich Dich nicht recht verstanden hatte -, daß ich nicht sehen kann, warum das von vornherein allein mit mangelndem "Investitionswillen" bzw. ignoranter "Leistungsmißachtung" bzw. "zu hohen Ansprüchen" von Sofahockern verbunden sein soll. (Das gibt es sicher auch. Und sicher öfter, als man gemeinhin zuzugeben bereit ist.) Aber ist man denn "links", wenn man es z.B. problematisch findet, daß etwa die Entscheidung "das billigste Angebot zu suchen", nicht frei verantwortet, sondern dem Umstand, daß man die chronisch kranke Frau dank HartzIV jetzt "privat" versorgen muß, geschuldet ist? Ist man "links", wenn man der Meinung ist, daß es problematisch ist, wenn der eine drei Kinder hat, und deswegen weniger finanziellen Handlungsspielraum hat und also trotz höheren "Sozialkapitals" der Verlierer sein soll, weil er - während er die Sozialkassen mit Privatinvestitionen(!) langfristig stützt - beim Einkauf deutlich "günstiger" und beim Verkauf deutlich "teurer" verhandeln muß und damit vom Markt fliegt? Führt das nicht mittel- oder langfristig in die Volkspleite? Nur diesen Punkt wollte ich (zusätzlich) herausstellen, ohne deswegen irgendwelchen "Parteiungen" pauschal die Lanze zu brechen. Wie gesagt: Parteien, Richtungen oder Farben sind mir an sich lülli.

Bearbeitet von Lacknase
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Ruhe bewahren, diese Einstellung gefällt mir. Bin selber auch mal "krawallig" wie der Kanzler und vertrete anderswo gerne die Rolle des Unternehmers, ja des Herrn Generaldirektors mit Siegelring, Glatze, Pyknikerröte und Zigarre, aber das sind ja doch nur die Dinge, die man von mir erwartet! Wer selbstständig ist, bzw. Arbeitgeber ist, ist ja einer "von denen"! :-D Dabei sehe ich das alles eher ganz locker. Bin noch nicht mal irgendwo Parteimitglied...

Der Handwerker-Vergleich hinkt wohl doch etwas. Mich würden einmal Zahlen interessieren, und zwar wieviel ausschlaggebend für Private und wieviel für Unternehmen gearbeitet wird. Keine Ahnung wie es im Süden ist, aber hier in NRW wird das meiste im Privatbau selbst oder schwarz gemacht. Klar, die haarigen Dinge macht der Meister-Handwerker - zum Normalpreis über den dann gejammert wird - nur wird dann die billige Heizung bestellt und nicht die preiswerte (vernünftige). Ja, 10% Gewinnspanne von X ist anders als von Y! Das meinte ich, und genau das zieht sich leider im gewerblichen Bau durch. Da sollte man lieber über die Architekten jammern, die vor dem Bau schon viel Geld abrufen, aber nichts wertiges hervorbringen. GROSSES PROBLEM! Seht die Häuser längs der Straße! Überall Bullshit. Als wenn gute Architektur besonders teuer sein müsste... Quatsch! Nur der Aufwand sollte den Preis rechtfertigen!

Bearbeitet von Morddeich Mole
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OK. Du hattest das auf die klassische "Baubranchenkrankheit" bezogen. (Da fürchte ich übrigens, daß hier mindestens so viel "inoffiziell" und "billig" gemacht wird wie an anderen Orten auch.) So war der Vergleich nicht gemeint, und dann wohl in der Tat irreführend. Da liegt gewiß zu nicht geringen Teilen ein Nachfrageproblem vor.

Ich versuche aber nochmal "abstrakt" das hervorzuheben, worum es mir ging. Es gibt m.E. schlicht Dinge, die der Markt (der im von Dir beschriebenen Sinne eh in Frage steht bzw. kaputt gemacht wird - da stimme ich Dir ja voll zu) nicht regelt - weder per se verursachend, noch verhindernd: Lebensrisiken wie Krankheit z.B. oder Alter. Es kommen Sanktionen bzw. mangelnder "Ausgleich" für soziale Leistungen wie Kindererziehung oder die private Pflege der alten Mutti hinzu. Das wird man mit einer Reform der Marktprinzipien oder einer veränderten "Einstellung zur Leistung", die nicht zugleich auf die Gestaltung des "Marktrahmens" zurückwirkt, allein wohl nicht in den Griff kriegen. (Was nicht heißt, daß es da nichts zu tun gäbe.) Zumindest hat mir noch niemand erklärt, wie das gehen sollte.

Man könnte es sogar bezogen auf den abstrakt geschilderten Problempunkt so sehen, daß unter den Maßgaben der bisherigen "Reformen" oder "Korrekturen" nicht nur diejenigen, die überhaupt erst in diesen Markt wieder hinein sollten (Das war ja mal das Ziel!), sondern noch dazu manche derer, die noch darinnen sind, letztlich ganz rausgeschmissen werden könnten: ein "kapitalstarker" Mensch, der übrigens bezogen auf viele Marktangebote eher als gesättigt gelten kann, dürfte sich noch manche Panne im Leben leisten, derweil andere Personen im Falle (auch nur zeitlich befristeter) Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit etwa mit den Blagen auf der Straße säßen oder die Kindertagesstätte nicht mehr zahlen könnten, worunter wieder - selbst im glücklichen Fall der Genesung - die Erwerbsfähigkeit leiden würde. Von der weiteren Investitionsfähigkeit, die an sich durch eine signifikant geringere Sättigung gestützt wäre, nicht zu reden. Erwerbstätigkeit dann "über die Maßen" aufrecht erhalten werden muß, um existenzbedrohende Rückstände aufzuholen, schonen sich erfahrungsgemäß die wenigsten im Sinne ihrer Gesundheit. Wieder krank, noch fertiger, Kinder schlecht betreut etc. etc. Abwärtsspirale.

Deswegen muß man nicht Mindestlöhne oder sonstige Pauschalausstattungen fordern. Aber für eine im Sinne gemeinsam "erwirtschafteten" Nutzens wie "zufällig kassierten" Schadens halbwegs vernünftige "Ausgleichsleistung" oder "Minimalsicherung" des Einzelnen, die vielleicht nicht jeder Eventualität vorbeugt, aber es immerhin erlaubt, die "Existenzgrundlage" der gesamten Gesellschaft auch unter bisweilen erschwerteren Bedingungen zu erhalten - dafür könnte man m.E. schon plädieren.

Bearbeitet von Lacknase
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das problem was ich sehe ist dann halt nur das geisteshaltungen (wie etwa wertschätzung von waren und dienstleistungen) eben nicht im vierjahresturnus and der urne gewählt werden. will sagen: die einschätzung man selbst oder andere habe(n) sich bei der letzten wahl falsch oder richtig entschieden ist an sich eine unsinnige, zumindest sind die genannten kategorien nur bedingt anwendbar. die richtige entscheidung wäre die gegen die allzumenschlich bequeme "alles billiger und wenn dann auf keinen fall von meinem geld" mentalität aus der dann (kostengünstigst) produziertes BSE fleisch, rollerteile-, und leider auch gesellschaftsmodelle minderer qualität entstehen. in deutschland ist der gesellschaftsvertrag im sinne eines sozialen miteinanders doch schon längst aufgekündigt. uns geht's doch schon lange nicht mehr darum als gesellschaft zu bestehen sondern primär darum die "schnorrer und auf-der-tasche-lieger" raus zu schmeißen, mit einem wort: noch amerikanischer zu werden.

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Mir kommen die Tränen. Unter Hungerlohn verstehe ich eigentlich etwas anderes, als dieses ewige Gejammer der Deutschen, daß sie ja jetzt weniger mit Ihren >100 PS Autos rumfahren können, um sich noch ihren All-Inclusiv Urlaub in der Dom-Rep leisten zu können.

Solche Äußerung finde ich in Anbetracht des dekandenten Lebensstandards in Deutschland einfach nur peinlich und eine Schlag ins Gesicht von 99 % der Weltbevölkerung!

Wohl war. Und alle anderen Theorie-Schleimer wie "Mr. Kanone" oder "Mr. Haaransatz oben" können endlich mal aufhören mit ihrem Geseire und mal lieber nach oben auf die URL in der Adresszeile ihres Browsers schauen, wo steht: www.schaltroller.com aka germanscooterforum. Kurz gesagt, wer sich einen antiken Roller leisten kann (und dazu einen Käfer zum Spaß, gell BFCDynamo?) sollte hier nicht derart daherreden, von den Jungs mit den 200-EUR-Steuer-Kampfhunden mal ganz zu schweigen...

Tut mir leid, aber so ist es doch! :-D

Hast den Topictitel gelesen?!? :plemplem: Soll ich das jetzt als persönliche Anmache verstehen, Typ?!? Must den Krempel ja nicht lesen, wenn es Dir nicht paßt!

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Und: nein, ich pflege weder einen dekadenten Lebensstil, noch habe ich zwei Autos oder lebe sonst wie im Luxus, ich sehe es nur nicht ein, wie im Nachbarland unsere Arbeitsplätze geschaffen werden, während in unserer Region jeder dritte keine, bzw. jeder zweite keine ordentlich bezahlte Arbeit hat, während sich andere (Politiker, Manager, etc.) die Taschen vollstopfen und sich über den "kleinen Mann" auch noch lustig machen...

Entspann dich, das bezog sich halt auf obige Bemerkung, André.

Für mich ist das schon Luxus... ist ja auch nur meine doofe Meinung, die ich hier frei äußere.

Keine Anmache...

:-D

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Ich stehe dazu, dass es nicht angehen kann, dass im Ausland unsere Arbeitsplätze geschaffen werden und diese sauberen Konzernlenker auch noch dafür Steuergeschenke von der jeweilig sich an der Macht befindlichen Regierung bekommen...

Es ist mir auch ehrlich gesagt :-D -egal, ob Menschen in der Slovakei oder Ungarn oder wo auch immer einen Job haben oder nicht, denn ich lebe in Deutschland und wir brauchen hier Jobs! Was im Ausland ist, kann mir eigentlich egal sein, aber es kann nicht angehen, dass die sauberen Herrn im Regierungsviertel ihr eigenes Volk im Regen stehen lassen...

Ich kriege jedesmal ´nen dicken Hals, wenn ich mitbekomme, dass z.B. die Dt. Bank einen Rekordgewinn meldet und im gleichen Atemzug mitteilt, dass wieder 2000 Leute gehen müssen... Siemens ist genau das gleiche in grün... Und was passiert, wer schützt die Bürger vor solchen Leuten?!?

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[...]

Es ist mir auch ehrlich gesagt :-D -egal, ob Menschen in der Slovakei oder Ungarn oder wo auch immer einen Job haben oder nicht, denn ich lebe in Deutschland und wir brauchen hier Jobs! Was im Ausland ist, kann mir eigentlich egal sein

[...]

Das glaube ich nicht. Denn genau das ist die argumentative Grundlage auf der "Gesellschaften" gegeneinander ausgespielt werden. Und nachdem wir einen Teil der Finanzhoheit an "Europa" abgegeben haben, muß es uns noch dreimal mehr interessieren. Frankreich macht es im Streit mit HP gerade vor, wie das gehen kann.

Edith fügt gerade noch einen Artikel zur Lage in Ungarn hinzu: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20969/1.html

Zu den Konzernen: die sind und waren schon immer mobil. Da wächst der Markt eh kaum mehr, außer in so spezialisierten Bereichen, daß der durchschnittliche ALG2-Empfänger eh nicht qualifiziert ist. Die sollen deswegen auch gehen, wohin sie wollen. So zynisch das jetzt klingt, aber auf 10.000 Siemensianer in Deutschland käme es nicht mehr an. Zudem: ich kann einem beliebigen Betrieb das Handeln nach Wirtschaftsprinzipien an sich nicht vorwerfen. Wenn Gewinnmaximierung das Unternehmensziel ist, dann tun die auch nur ihren Job. Meist sogar sehr gut. Daß man allerdings überhaupt fast nur noch auf die Konzerne guckt, ist doch Ausdruck genau des Wahnsinns, den Du letztlich beschreibst. Es ist doch viel beachtenswerter, daß kleine und mittlere Unternehmen unter dem "herrschenden" Performance-Druck derzeit immer schwerer Kredite bekommen, weil sich das deutsche (und europäische) Finanzsystem stark am angelsächsischen Vorbild, das auf Wertpapiergeschäften basiert und die Interessen der Aktionäre in den Mittelpunkt stellt, orientiert. Hingegen reale Investitionen in Güter, Projekte und Unternehmen sollten eine höhere Rendite erzielen als kurzfristige Finanzinvestitionen, auch wenn sie zunächst kostenintensiver und damit zunächst weniger gewinnträchtig sind. Gemäß dieser "goldenen Regel" entstünden gewiß mehr Arbeitsplätze als durch versteckte oder offene Sozialkürzungen (wie von fast allen "Lagern" versprochen).

Bearbeitet von Lacknase
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bei den Krediten geb ich Dir recht! Es ist heute einfacher 1 Mio. Euro als Kredit zu bekommen, als einen uber 10.000 Euro, um vielleicht ein kleines Geschäft auf zu machen!

Auch der ganze Behördenkram, den Du ausfüllen musst ist der reinste Horror für so nen Existenzgründer!

Da werden guten Ideen so viel Steine in den Weg gelegt, dass man die Lust verliert, die Idee überhaupt weiter zu spinnen!

lso wenn sich was ändern soll im Staat, dann sollte mann doch Innovativ sein und auch mal den kleinen Dienstweg gehen, als immer nur auf Paragraphen schielen!!! Meine Meinung!

Und wenn ich das jetzt in der Presse verfolge, wie die Koalitionen gebildet werden, dann kann ich nur sagen, so ein :-D ! Da geht es wirklich nur noch um Macht und persönliche Eitelkeiten und nicht mehr um die Sache!!!

:uargh:

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Das glaube ich nicht. Denn genau das ist die argumentative Grundlage auf der "Gesellschaften" gegeneinander ausgespielt werden. Und nachdem wir einen Teil der Finanzhoheit an "Europa" abgegeben haben, muß es uns noch dreimal mehr interessieren. Frankreich macht es im Streit mit HP gerade vor, wie das gehen kann.

Zu den Konzernen: die sind und waren schon immer mobil. Da wächst der Markt eh kaum mehr, außer in so spezialisierten Bereichen, daß der durchschnittliche ALG2-Empfänger eh nicht qualifiziert ist. Die sollen deswegen auch gehen, wohin sie wollen. So zynisch das jetzt klingt, aber auf 10.000 Siemensianer in Deutschland käme es nicht mehr an. Zudem: ich kann einem beliebigen Betrieb das Handeln nach Wirtschaftsprinzipien an sich nicht vorwerfen. Wenn Gewinnmaximierung das Unternehmensziel ist, dann tun die auch nur ihren Job. Meist sogar sehr gut. Daß man allerdings überhaupt fast nur noch auf die Konzerne guckt, ist doch Ausdruck genau des Wahnsinns, den Du letztlich beschreibst. Es ist doch viel beachtenswerter, daß kleine und mittlere Unternehmen unter dem "herrschenden" Performance-Druck derzeit immer schwerer Kredite bekommen, weil sich das deutsche (und europäische) Finanzsystem stark am angelsächsischen Vorbild, das auf Wertpapiergeschäften basiert und die Interessen der Aktionäre in den Mittelpunkt stellt, orientiert. Hingegen reale Investitionen in Güter, Projekte und Unternehmen sollten eine höhere Rendite erzielen als kurzfristige Finanzinvestitionen, auch wenn sie zunächst kostenintensiver und damit zunächst weniger gewinnträchtig sind. Gemäß dieser "goldenen Regel" entstünden gewiß mehr Arbeitsplätze als durch versteckte oder offene Sozialkürzungen (wie von fast allen "Lagern" versprochen).

Da gebe ich Dir absolut recht!

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@Rude Man

04054.gif

Quelle: http://www.jjahnke.net/armut.html

Ich würde Vermögenseinkommen nicht als "Arbeit gegen Geld"-Modell einstufen.

"Glaube keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast!"

Was soll diese "Statistik" bitteschön aussagen?

- Unternehmens- und Vermögenseinkünfte zu einer Position zusammen zu fassen ist völliger Blödsinn, da es sich um ganz unterschiedlich Dinge handelt. Letztendlich gehören die Zinsen, die der kleine Mann für sein Sparbuch bekommt da genauso dazu, wie die Vorsteuergewinner der DAX-Unternehmen.

- auch was der babyblaue und der rote Strich zu bedeuten hat geht aus diesem bildchen nicht wirklich eindeutig hervor

- wie sieht die "Preisbereinigung" aus?

- Wie sieht die "Saisonbereinigung" aus?

- Wie sieht die Entwicklung der durchschnittlichen Arbeitszeit aus, ist die auch bereinigt?

- Welcher Warenkorb liegt dem verwendeten Verbraucherpreisindex zugrunde?

Tut mir leid, aber so eine Grafik sagt wirklich absolut gar nichts aus. Mit den selben Zahlen könntest Du auch eine andere Statistik erstellen, die genau das Gegenteil aussagt. Das ist ja das schöne an Statistiken, man überlegt, sich was für ein Ergebnis man gerne hätte, dann dreht man das ganze so lange, bis das gewünschte Ergebnis vorliegt.

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http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2004/p2840041.htm

http://www.destatis.de/themen/d/thm_preise...rbraucherpreise

Relativ interessant dazu die folgende "Interpretation" des Gesamtsachverhalts:

http://www.fes.de/fulltext/fo-wirtschaft/00352004.htm

Bearbeitet von Lacknase
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Früher hieß es "Kauft nicht bei ...". Entschuldige, aber das Assoziationsranking bei amazon sagt über die Validität wie Falsifizierbarkeit einer Argumentation in einem Buch vergleichsweise wenig aus. Hingegen die Verknüpfung des angeblich "Richtigen" oder "Falschen" mit Namen, das nenne ich mal Propaganda in Reinform. Wollen wir Norbert Blüm in die Liste mit aufnehmen? Oder Erhardt? Oder Adenauer? Oder Solon?

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Interessant dass die meisten Beiträge unter dem Oberthema

"Armut in der 1. Welt",

"Der Untergang des real existierendem Kapitalismus",

"Was der Franz-Josef Wagner sonst noch wusste"

oder wie ich es nenne: Jammern auf Spitzenniveau"

zur Kernarbeitszeit (9.00Uhr - 18.00Uhr) verfasst werden.

Das kann ja nur heißen:

1. Wahnsinnig flexible Arbeitszeiten.

2. Eine wahnsinnig degenerierte Arbeitseinstellung

3. Alles Studenten hier

4. Alles Arbeitslose hier

An dem Tag an dem in der BRD nicht mehr gejammert wird und sich Rolls-Royce-Besitzer auf die Straße trauen können ohne dass ihnen eine fahle Fahne von Neid und Missgunst entgegenweht, haben wir den deutschen Super-GAU erreicht.

Bearbeitet von Steppenrolf
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6. Selbständig, da kann man sich aussuchen, wann man arbeitet.

Da stimme ich Dir zu!

Der deutsche Super-Gau trifft dann zu, wenn der Rolls-Roys-Besitzer nicht mehr rumjammert, daß sich der Arme unverschämterweise noch einen DVD-Player leisten kann. Auch ne Neiddiskussion.

Da kann ich leider nicht mitreden. Ich kenne keine Rolls-Roys-Besitzer, daher weiß ich natürlich auch nicht, über was diese so jammern. Wenn Du in diesen Kreisen verkehrst scheint es Dir allerdings ganz gut zu gehen, oder?

...daß sich der Arme unverschämterweise noch einen DVD-Player leisten kann.

Andererseitz bietet dieser Satz für sich genommen schon genügend Potential diese Diskussion fortzusetzen. Ist der Arme überhaupt arm, wenn er sich denn einen DVD-Player leisten kann?

Ich persönlich vertrete die Auffassung, daß jemand, der sich solche Luxusgüter leisten kann,

- eigentlich keinen Grund zum Jammern haben sollte

- nicht als arm bezeichnet werden kann

- genügend finanziellen Spielraum haben sollte, um sein Leben eigenverantwortlich in den Griff zu bekommen

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Da stimme ich zu. TV, Radio, Internet - okay, offenbar sind das Dinge des täglichen Lebens. Stimmt auch, denn ohne Internet kann man die Jobsuche z.B. heutzutage gleich aufgeben.

Lustig finde ich, dass das GSF mehrheitlich links wählt, sich also offensichtlich sozial ungerecht behandelt fühlt und man "trotzdem" solche Armutsthread besuchen darf:

Verkehrte Welt - Platz 1: http://www.schaltroller.com/index.php?showtopic=68534

Ich wiederhol's gerne: Jammern auf höchstem Niveau!

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