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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Da hier immer wieder Worte aufkreuzen die ich nicht verstehe bitte ich einige typische Dialektausdrücke hier zu übersetzen. Tun wir was für die Völkerverständigung!!! Schreibt gegebenenfalls die Ecke dazu woher ihr seid.

Könnte ja als Kursunterlage für diverse Deutsch- Ösideutsch-Süddeutsch- ich weiß nicht was Deutsch-Kurse verwendet werden :-D

Norddeutsch, alles über Bayern der Einfachheit halber:

Brägenklötern: Kopfschmerzen

Moin: Gruß für Tag und Nacht, kommt vom Wort schön

Quiddje: Fremder

klei mi am mors: leck mich am Arsch

Leuwagen: Schrubber am Schiff

Feudel: Putzlappen

Handuhl/Mistschaufel: Kehrblech od. Handfeger

sudje: gemach, langsam

Bricken: Frühstücksbrett, nordd. für Bierdeckel

einen Dübel bauen (nordd.): in das Wohnzimmer scheißen

tüddern = Quatsch erzählen

Döösbaddl = Dummkopf

Heiermann: Fünfmarkstück

Butter bei die Fische: Klartext reden

Schäselong: Recamiere, Sofa auf Hamburgisch

Fiesematenten: "mach ma keine Fiesematenten" = "Mach mal keinen Sch...", gibt es auch in Berlin, kommt von den Franzosen

Pfund: Zwanzigmarkschein

tüdelich: durcheinander im Brägen

obstanaasch :aufsässig

Rucksackberliner = vgl. Quiddje/Zugroaster, gilt hier auch für Leute aus dem Umland, die mit Berliner Nummer rumfahren

vigelinsch: plattdeutsch für schwierig

fünsch: sauer, zornig, aufgeregt

Ji künnt mi all am Mors klein: Ihr könnt mich alle mal

Deerns = Mädchen (Plural, Singular: Deern)

snacken/schnacken/klönen = gemütlich ein wenig miteinander reden

Klogsnacker = Klugscheisser

lot mi an land (hochdeutsch: lass mich an Land) = lass mich in Ruhe

lot mi tofreden = lass mich zufrieden (lass mich in Ruhe)

mittenmang = mittendrin

beizu = nebenbei, dazu (beizu verdienen = Nebenverdienst haben)

bischa = du bist ja

Brechangel = Kotzbrocken (womit nicht der Auswurf beim Würfelhusten sondern ein unangenehmer Mensch gemeint ist)

es fieselt = feiner Regen (geht durch und durch)

da kömmt wer = da kommt jemand

zu sitzen kommen = (endlich) einen Sitzplatz finden / sich hinsetzen können

opsternatsch sein = sich auflehnen / gegen etwas sein

Zimperliese = empfindliches Frauenzimmer

Strippenstrecker = Elektriker

Bartputzer, Verschönerungsrat = Friseur

Muulklempner = Zahnarzt

Pillendreiher = Apotheker

Mudder Wischmann = Toilettenfrau

Djarses! = Scheiße!

bannig = gewaltig

blaffen = bellen (beim Hund) schnauzen (beim Menschen)

ein anblaffen = jemanden anschnauzen

quakscha ümmer noch = du hast ja immer noch etwas zu meckern

riescha nach Stinke = du stinkst ja

taugscha nix = (das) ist nichts wert

Hollschen = Holzschuhe

Tufeln = Pantoffeln

nienich = niemals

ich geh einholn = ich gehe einkaufen

sabbeln = dummes Zeug reden

zu Pott kommen = zur Sache kommen

Bricken: Frühstücksbrett, nordd. für Bierdeckel

Ick hau Dir ´n paar an de Rüstüten" = Du kriegst gleich eine Ohrfeige

dun: plattd. betrunken

Dunas:platt für Rausch

Mann heff ick 'n Dunas: Mann bin ich betrunken

Garie, Bebbo, Gome - Penis

Kladdetsch, Butsch (w) = Fotze

buije = ficken

Mottek: Hammer

Dubbel: Zwei Scheiben Brot mit war dazwischen

Halef: Wasserpfeiffe

Lunte, Sargnagel, Fluppe, Glimmstengel, Kippe ...: Zigarette

Maurergranate, Gallone: 0,5er Flaschenbier

Fichtenmoppd: Kettensäge

Fitz: Fahrrad

Saiche - urinieren

Saichmotze - Ameisen (weil die einen mit Säure anpissen)

Durmeliche Latzhond - Dummer Hund

Latziche Sauhond - saumäßig Dummer Hund

Buttche - Schlampe (wie "Bitch")

Schinnooß - dito (keinen Plan wo das her kommt)

Butscher - Metzger (auch wie im engl.)

Ösi-Deutsch, Bayrisch:

Rutsch ma in Buggl obe und brems mit da Zunga: siehe oben

sudern: motzen, meckern

sempern: dasselbe wie sudern

Zuag'roasta: bayr/österr. für Zugezogenen (siehe auch "Quiddje"

fuffeln (isaisch), budan, pempern, schnackseln (Ö), Rippal checken, Soachzeigzammastecka : ficken, Geschlechtsverkehr

Kiwara, Enzianbua: Polizist, Bulle

Kriagl: 0,5 Liter (normalerweise Bier)

Seidl: 0,3 Liter (")

Pfiff: 0,2 Liter (")

Ziaga: abendliche Lokaltour, endet meist im volltrunkenen Zustand

Hoaza: Heizer, Fahrer

Schasquast'n: unangenehmer, lästiger Mitmensch

Sacklpicka: Schimpfwort, abwertend Krimineller d.h. Tütenkleber

a Mas'n haum: Glück haben

Spazi:Abstand, Spiel, Luft zwischen zwei Teilen

Spoz, Zumpfal: kindliche Vulgärausdrücke für das männliche Geschlechtsteil

an Oasch voi:jede Menge davon

Bra'lfett'n:kaltes Bratenfett, wird gerne auf Brot verzehrt

a Reankn Brod:ein Laib Brot

Womp'n: Bauch

brunzen, schiffen, bisch'n, soacha: pinkeln

Reiben, Bock, Moped, Reuse, Dose, Raunl: VESPA

Koim: Kolben

bumzua, fett wie a Radierer, fett wi die russische Erde, voi zua: stockbetrunken

paniert sein: betrunken sein

a Hüs'n: 0,5l Flasche Bier (auch Dose)

hintabok: Hinterrad, Wheely machen

Gowi: Gabel

um'd Schreamsn: um die Kurve

büsln, wegtrickan: schlafen, dösen, rasten

heabrack'n, aufleg'n: umfallen, einen Unfall haben ggf. Betrunken umfallen

höu, hölig: glatt, eisig

konst da ehmagarian: das kannst Du vergesse, das kannst Du behalten

Beasch'n: Burschen

Dirndl, Mendsch, Madl : Mädchen

a Eitrige, an Bugl und a 16er Blech (wienerisch): eine Käsekrainer mit Brot und einem Dosenbier

Grantler - unverschämter Mensch, Idiot

Grantscherben: verstimmter Mensch, meistens eine Frau

grantig - verärgert

granteln - sich ärgern, gerne auch in den Maßkrug hinein; Grundtätigkeit des Bayern

Ja mei, jo mei - Gleichgültige Zustimmung -> Ja mei, so is hoid.

Servus, Servas: Begrüßung, Verabschiedung

Grüß Gott - Bayerische Ausgabe von "Guten Tag"

Pfiat Gott, Pfiat di - Auf Wiedersehen

Obacht :Achtung

speim - sich übergeben (Meist in Verbindung mit Obacht -> Obacht, I muass speim!)

Kiwe, Küwe: Kübel

Oarwaschln : Ohren

Zamperl:Hund, meist ein kleineres Exemplar -> Dackel

Ha? - Bayerisch für "Ich habe Sie leider akutsisch nicht verstanden. Würden Sie bitte nochmals wiederholen?"

Host mi?: Bayerisch für "You know what I am saying

bierfuitzerl = Bierdeckel

Gell = oder, im sinne von "das ist schön, gell?" = "das ist schön, oder?"

fei (keine bedeutung) "des ist fei schöö, gell?"

Schabrackn : hässliche oder ungepflegte Frau

krigst glei a drum watsch das de nixmehr wesst obt manderl oder weiberl bist : du bekommst aufs maul

Watschengsicht: jdm. dessen Gesicht zum reinschlagen einlädt

Schneebrunza = Wichtigtuer, Angeber

Gnackmatt'n = VoKuHiLa

Passt scho (passt schau): Ist in Ordnung (meist negativ behaftet)

oba: aber

vü: viel

spün: spielen

ghearn: gehören

Schaas: Scheiß, Darmwind

schaasaugert: schlecht sehen, halbblind sein

Nudelaug: Schimpfwort, heißt soviel wie Trottel

Schmäh: Humor, ein Witz

Hawara: Kumpel, Freund

Aranzini: getrocknete Schale von Zitrusfrüchten

Ogrosl: Stachelbeere

Beuschl: Lunge

Genierer: sich schämen

brända = jausenen, brotzeit machen

firka = waschbecken in der küche

aper = schnee weg ( nix koks )

kascht da hasa gia = kannst du in die tonne drücken

blärra, plärren = weinen

uf d`stubate goh, fensterln geh = zu seiner freundin gehen

Marille, Marün : Aprikose

Wachauer Kronkheit : einen Sprung in der Marille (Kopf) haben, nicht ganz dicht sein

Krapfen: Berliner, Hefegebäck (meist mit Marmelade gefüllt)

Schmattes: Trinkgeld

Pfrnak:große Nase

Tacheles: Jetzt red ma Tacheles = Wahrheit,..

Gspaßlabern: etwas klein geratene Brüste

hantig: bitter, sauer (im Zusammenhang mit Getränken u. Essen)

Habad ehre: guten tag zusammen

gans sche griabig do: was für eine nette veranstaltung

i kenn gar koin do: ich kenne hier keine seele

a floacha: ich werd mich mal etwas umsehen

sauloas dregada: was für ein unangenehmes frauenzimmer

hab i an dampf im gsicht: ich glaube ich habe ein Bier zuviel getrunken

fedlean ma mol an euro: kannst du mir bitte einen euro leihen

Bearbeitet von Katzerl48
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Top-Benutzer in diesem Thema

Geschrieben (bearbeitet)

google.....

-Bayernfraktion, LOL. Bei uns gibt es auch Hirnwurst, heißt hier Brägenwurst... und Kopfschmerzen heißt hier Brägenklötern, alles klar?? ...

-brägenklöterich – durcheinander sein, als Substantiv auch für Kopfschmerzen (Brägenklötern)

selber hätt ich es nicht gewusst :haeh:

Bearbeitet von The_Rat
Geschrieben

Für alle Quiddjes:

Moin - Gruß für Tag und Nacht

Richtige Hamburger grüßen mit einem "Moin! Moin", besonders Maulfaule begnügen sich vielleicht sogar mit einem gemurmelten einfachen "Moin!", wobei es sich um eine allgemeine Grußformel handelt, quasi um einen Gruß-Joker für - und das ist wichtig! - alle Tages- und Nachtzeiten.

Falls Sie als Nicht- oder Gerade-eben-Hamburger so einen Gruß einfangen sollten, antworten Sie knapp mit "Moin!", notfalls auch mit "Morg'n!", oder tippen Sie, falls Sie sich damit verkleidet haben, nur kurz mit Zeige- und Mittelfinger an Ihren Elbsegler (Hamburger Schirmmütze), beginnen Sie aber um Himmels willen keine Diskussion über mitteleuropäische Zeitzonen, Tageszeiten oder Ähnliches.

Das Adjektiv moi, etwa moi Weder (Wetter), bedeutet übrigens "angenehm, freundlich, gut, schön".

(andere Quelle)

"Moin" kommt nämlich nicht von Morgen, sondern von dem plattdeutschen (und im verwandten niederländischen vorhandenen) Wort "moi", was gut oder schön heißt. Man wünscht einander also einen "Moien Dag", einen "schönen Tag". Der "Tag" wurde im Laufe der Zeit verschluckt, und es blieb das "Moin". Und weil man sich nicht nur einen schönen Tag wünschte, sondern auch einen schönen Morgen und einen schönen Abend, gilt der Gruß der Einfachheit halber von früh bis spät. Also kann man zu eigentlich jeder Tageszeit "Moin, Moin" rufen, ohne sich die Frage gefallen lassen zu müssen, ob man gerade erst aufgestanden sei.

Das Moin von "schön" und nicht von "Morgen" kommt war mir bis gerade eben aber auch nicht bewusst.

Während meines zweigeteilten Praxissemesters auf einer Werft in Papenburg wurde mir beigebracht, dass man im Emsland auf keinen Fall "Moin, Moin" sagt. Das heißt da so viel wie "klei mi am mors" (leck mich am :-D ).

Quiddje - Eigentlich ein Fremder

Wer in Hamburg zugezogen ist, wer sich noch nicht als Hamburger fühlt oder sich als Hamburger fühlen möchte, aber von Hamburgern nicht als Hamburger anerkannt wird (was Generationen dauern kann), wer einen süddeutschen Akzent hat oder gar allzu deutlich betont, ursprünglich aus Lübeck oder - schlimmer noch! - Bremen zu stammen, wird an Elbe und Alster als Quiddje (auch: Quittje = Fremder, Hochdeutschsprechender) bezeichnet.

Geschrieben
Für alle Quiddjes:

Quiddje - Eigentlich ein Fremder

Wer in Hamburg zugezogen ist, wer sich noch nicht als Hamburger fühlt oder sich als Hamburger fühlen möchte, aber von Hamburgern nicht als Hamburger anerkannt wird (was Generationen dauern kann), wer einen süddeutschen Akzent hat oder gar allzu deutlich betont, ursprünglich aus Lübeck oder - schlimmer noch! - Bremen zu stammen, wird an Elbe und Alster als Quiddje (auch: Quittje = Fremder, Hochdeutschsprechender) bezeichnet.

Ab der süssten Generaschjon isser jümmers ok Hamborger (gilt auch für Holsteiner...)... :-D

Geschrieben
Für alle Quiddjes:

Moin - Gruß für Tag und Nacht

Richtige Hamburger grüßen mit einem "Moin! Moin", besonders Maulfaule begnügen sich vielleicht sogar mit einem gemurmelten einfachen "Moin!", wobei es sich um eine allgemeine Grußformel handelt, quasi um einen Gruß-Joker für - und das ist wichtig! - alle Tages- und Nachtzeiten.

Falls Sie als Nicht- oder Gerade-eben-Hamburger so einen Gruß einfangen sollten, antworten Sie knapp mit "Moin!", notfalls auch mit "Morg'n!", oder tippen Sie, falls Sie sich damit verkleidet haben, nur kurz mit Zeige- und Mittelfinger an Ihren Elbsegler (Hamburger Schirmmütze), beginnen Sie aber um Himmels willen keine Diskussion über mitteleuropäische Zeitzonen, Tageszeiten oder Ähnliches.

Das Adjektiv moi, etwa moi Weder (Wetter), bedeutet übrigens "angenehm, freundlich, gut, schön".

(andere Quelle)

"Moin" kommt nämlich nicht von Morgen, sondern von dem plattdeutschen (und im verwandten niederländischen vorhandenen) Wort "moi", was gut oder schön heißt. Man wünscht einander also einen "Moien Dag", einen "schönen Tag". Der "Tag" wurde im Laufe der Zeit verschluckt, und es blieb das "Moin". Und weil man sich nicht nur einen schönen Tag wünschte, sondern auch einen schönen Morgen und einen schönen Abend, gilt der Gruß der Einfachheit halber von früh bis spät. Also kann man zu eigentlich jeder Tageszeit "Moin, Moin" rufen, ohne sich die Frage gefallen lassen zu müssen, ob man gerade erst aufgestanden sei.

Das Moin von "schön" und nicht von "Morgen" kommt war mir bis gerade eben aber auch nicht bewusst.

Während meines zweigeteilten Praxissemesters auf einer Werft in Papenburg wurde mir beigebracht, dass man im Emsland auf keinen Fall "Moin, Moin" sagt. Das heißt da so viel wie "klei mi am mors" (leck mich am :-D ).

Quiddje - Eigentlich ein Fremder

Wer in Hamburg zugezogen ist, wer sich noch nicht als Hamburger fühlt oder sich als Hamburger fühlen möchte, aber von Hamburgern nicht als Hamburger anerkannt wird (was Generationen dauern kann), wer einen süddeutschen Akzent hat oder gar allzu deutlich betont, ursprünglich aus Lübeck oder - schlimmer noch! - Bremen zu stammen, wird an Elbe und Alster als Quiddje (auch: Quittje = Fremder, Hochdeutschsprechender) bezeichnet.

hummel,hummel.

Geschrieben (bearbeitet)

Leuwagen: urpsr. an Bord der Schrubber, der zum Reinschiff machen verwendet wird; im allgemeinen auch Bohnerbesen

Feudel: ein gängiges Synonym für einen "(Putz)lappen", "~lumpen", "~tuch", der zur Reinigung des Bodens verwendet wird. Das passende Verb dazu ist "feudeln". Viele Südländer verbinden damit irrtümlich einen Wischmob oder ähnliches, es ist aber nur ein grober Putzlappen gemeint, der meist um einen Schrubber geschlagen wird.

Edit sacht: Da wir schon mal beim Putzen sind:

Handeule/Handuhl: im Norddeutschen verwendet für Handfeger oder Kehrblech - --> "giv mi mol de Handuhl"

Bearbeitet von Joker
Geschrieben (bearbeitet)

Feidel: ist bei uns ein Taschenmesser, od. anderes Messer

Dirndl: Mädchen, Trachtenkleid, kleine rote Frucht (kirschähnlich, keine Weichsel) die säuerlich schmeckt

Bearbeitet von Katzerl48
Geschrieben
Richtige Hamburger grüßen mit einem "Moin! Moin", besonders Maulfaule begnügen sich vielleicht sogar mit einem gemurmelten einfachen "Moin!"

ich hab' mir das so erklären lassen, daß die standardform "moin" ist, und der gruß "moin moin" schwätzern vorbehalten ist... ??? :-D :-D

Quiddje - Eigentlich ein Fremder

Wer in Hamburg zugezogen ist, wer sich noch nicht als Hamburger fühlt oder sich als Hamburger fühlen möchte, aber von Hamburgern nicht als Hamburger anerkannt wird (was Generationen dauern kann), wer einen süddeutschen Akzent hat oder gar allzu deutlich betont, ursprünglich aus Lübeck oder - schlimmer noch! - Bremen zu stammen, wird an Elbe und Alster als Quiddje (auch: Quittje = Fremder, Hochdeutschsprechender) bezeichnet.

hier in bayern nennt man das "zuag'roasta", auf hochdeutsch "zugereister".

wichtig ist, daß es vor allem am geburtsort, und begrenzt noch an der herkunft liegt, ob jemand ein bayer ist oder ein "zuag'roasta".

beispiele:

- ein in bayern geborener mensch mit z.b. türkischen oder "preußischen" eltern ist ein "bayer", zumindest im weitesten sinn.

- ein in bayern geborener mensch, der außerhalb bayerns wohnt (geht manchmal nicht anders) ist ein "exil-bayer"

- ein nicht in bayern geborener mensch mit bayrischen eltern ist "bayrischer abstammung"

- ein nicht in bayern geborener, aber in bayern wohnender mensch, ist ein "zuag'roasta", selbst wenn er/sie seit 60 jahren in bayern wohnt

- ein nicht in bayern geborener mensch, der nicht in bayern wohnt, sondern sonst irgendwo in deutschland, und auch keine bayrischen eltern hat, ist "a preiß" ("ein preuße"). das hat mit dem alten preußen wenig zu tun, wir unterscheiden in dieser hinsicht nicht.

und wenn ich schonmal bei dem thema bin:

- nur wer in münchen geboren ist, hat das recht, sich "münchner" zu nennen. alle anderen "wohnen in münchen", sind aber "zuag'roaste", selbst wenn sie aus rest-bayern stammen.

- nicht-bayern sollten es tunlichst vermeiden, lederhosen bzw. trachten zu tragen, auch wenn es am oktoberfest so vorkommt, als "dürfte" JEDER sowas tragen. wir setzen uns schließlich auch keine narrenkappen auf, wenn wir mal köln besuchen... :-D

ein tip für bayern, die's nach schwaben verschlägt:

das, was wir als "helles" kennen, nennen die schwaben "halbe". wenn man in schwaben ein "helles" bestellt, dann bekommt man nämlich das, was der bayer als "weizen" bzw. als "weißbier" kennt. die volle bezeichnung der schwaben dafür lautet "helles hefe". nochmal zum mitschreiben:

bayer -> schwabe

"bier" -> "halbe"

"helles" -> "halbe"

"weizen" bzw. "weißbier" -> "helles" bzw. "helles hefe"

"pils" -> "pils"

hört sich vielleicht lustig an, aber ich hab' während meines studiums jahrelang nur pils getrunken, weil ich immer das falsche bekam, wenn ich "ein ganz normales bier" wollte... bis mir jemand erklärt hat, daß das "ne halbe" ist.

noch eine nord/süddeutsche eigenheit: wenn man einem norddeutschen erzählt, man möchte "einen dübel bauen", dann denkt der norddeutsche, du möchtest in sein wohnzimmer scheissen! norddeutsche sagen dazu "eine rolle drehen".

@rocket88: die textzeile des spider-murphy-lieds "schickeria" lautet "irgendwann geh i dann hi, bin schon g'spannt wen i dann triff", auf hochdeutsch "irgendwann gehee ich dann hin, ich bin schon gespannt, wen ich dann treffe".

r

Geschrieben

Ein interessantes Wörterbuch für unsere nördlichen Nachbarn dürfte das hier sein:

Mostviertler Dialekt

unter "Rote Liste" findet man jede Menge Dialektausdrücke samt hochdeutscher Übersetzung.

Weiteres aus dem Gedächtnis:

Guakn = Roller, Vespa

Krawäuschleidan = Roller, Vespa jedoch negativ behaftet

Raunl = Roller, Vespa

Häfm = Zylinder

Koim = Kolben

Kiazn = Zündkerze

Schasrodl = 400ccm Mopedauto (zumindest bei uns in der Gegend geläufig)

Governäu = Lenker, Lenkgestänge

Ziagl = Rausch, Betrunkenheit oder auch Ziegel

Kodara = Kotflügel

Hüs'n = 0,5l Bierflasche

Kriagl = Krügerl

Seidl = Seiterl

Pfiff = noch kleinere Bierabgabemenge, früher meist für Frauen, selten in Verwendung

Beidl = männliches Geschlechtsteil, meist als Schimpfwort in Verwendung (steht in NÖ und Wien auch als Alternativausdruck für Fans des FK Austria Wien)

hoabuachan = umgangssprachlich für sehr bodenständig und rau

Ziaga = abendliche Lokaltour die meist in vollständiger Betrunkenheit endet

Tschumsn, Bauerntschumsn = ländliche Diskotheken/Abendlokale die hauptsächlich vom ansässigen Furchenadel besucht werden

Beisl = kleines Lokal, Gasthaus, meist etwas heruntergekommen

mfg

ddog

Geschrieben (bearbeitet)

@ddog: teilweise wienerisch gefärbtes Mostviertlerisch, gibt übrigens a Buch mit Mostviertlerisch - teilweise mit Ortsangaben wo die Wörter verwendet werden. du bist ned zufällig aus'm Pielachtoi?

nu wos

Vespa: Dosen, Moped, Reiben, Bock

ogsoffn wie a Häusltschik: betrunken wie eine in der Toilette liegende Kippe

Kriagl/Krügel: Halbe Bier

Bearbeitet von Katzerl48
Geschrieben

@Katzerl 48: jop, I am from Pilachtoi, zumindest dem dort ansässigen Rollerklub zugehörig.

aus welcher Gegend bist Du denn?

mfg

ddog

Geschrieben
@Katzerl 48: jop, I am from Pilachtoi, zumindest dem dort ansässigen Rollerklub zugehörig.

aus welcher Gegend bist Du denn?

mfg

ddog

ddog=Fritz?

I hob vü mit de Purgstoller zum tuan, ghear oba ned zum Club sondern nur zum Fanclub :-D

Geschrieben

Mein Ösi-Lieblingswort KIWARA (klar, schreibt sich anders):

Ich stehe rauchenderweise an einer Ösi-Tanke (dt.: alpenländische Bezinzapfsäule), kommt eine freundliche Eingeborne rausgerannt und schimpft: "Schleich di mit doaner Fluppen, sonst hol i den Kiwarer!" Ich: "Hääää-hat der keine eigenen?" - Muttchen: "Ah, der Herr Piefke, dös hoast bei eich wohl >Boooh-Liiii-Zist<!"

:love:

Geschrieben
ddog=Fritz?

genau jener :-D

huch, klick, jetz is ma a kloa werst bist, jojo des anonüme intanet...

is näxtes joa wida run am see? desmoi bleima daun duatn am obn'd und kuman wida voiständi.

gibts eigentli scho a webseitn vo de puagstolla reibmhoaza?

ach übrigens zum eigentlichen Thema:

Hoaza = Heizer, Fahrer

Schasquast'n = unangenehmer, lästiger Mitmensch

Sacklpicka = abwertend Krimineller d.h. Tütenkleber

a Mas'n haum = Glück haben

Spazi = Abstand, Spiel, Luft zwischen zwei Teilen

Spoz, Zumpfal = kindliche Vulgärausdrücke für das männliche Geschlechtsteil

an Oasch voi = jede Menge davon

Bra'lfett'n = kaltes Bratenfett, wird gerne auf Brot verzehrt

a Reankn Brod = ein Laib Brot

mfg

ddog

Geschrieben

@ddog: nimm an, dass es wieder einen Run am See geben wird. Sobald ich was weiß schreib ich euch ins Gästebuch.

Wilderst du öfter auf der mostviertlersichsite, ich verwend die Ausdrücke alle nur adhoc fallen sie mir ned ein.

Geschrieben
ein tip für bayern, die's nach schwaben verschlägt:

das, was wir als "helles" kennen, nennen die schwaben "halbe". wenn man in schwaben ein "helles" bestellt, dann bekommt man nämlich das, was der bayer als "weizen" bzw. als "weißbier" kennt. die volle bezeichnung der schwaben dafür lautet "helles hefe". nochmal zum mitschreiben:

bayer -> schwabe

"bier" -> "halbe"

"helles" -> "halbe"

"weizen" bzw. "weißbier" -> "helles" bzw. "helles hefe"

"pils" -> "pils"

hört sich vielleicht lustig an, aber ich hab' während meines studiums jahrelang nur pils getrunken, weil ich immer das falsche bekam, wenn ich "ein ganz normales bier" wollte... bis mir jemand erklärt hat, daß das "ne halbe" ist.

r

Welches schwaben meinst du damit??? ich hoffe doch das in BW?

Geschrieben
ich hab' mir das so erklären lassen, daß die standardform "moin" ist, und der gruß "moin moin" schwätzern vorbehalten ist... ??? :-D:-D

noch eine nord/süddeutsche eigenheit: wenn man einem norddeutschen erzählt, man möchte "einen dübel bauen", dann denkt der norddeutsche, du möchtest in sein wohnzimmer scheissen! norddeutsche sagen dazu "eine rolle drehen".

Also das ist mir beides neu, ob Moin oder Moin Moin kommt eher auf Faulheit und regionale Gepflogenheiten an.

Dübel bauen oder dübeln ist mir auch als Kieler vollkommen vertraut, zum glück ist dabei auch noch keiner auf die Idee gekommen mir ins Zimmer zu scheißen ;-)

Ansonsten eher "einen rollen" "einen bauen" "Sportzigarette"

Gruß, aus Preussen im bayerischen Sinne :-D

Geschrieben

eigentlich hab ich die Seite erst vor kurzem entdeckt und ich bin im Übrigen eher gegen den Brutal-Dialekt den man bei uns am Land noch hie und da antrifft. Aber wenn man sich die Ausdrücke auf der Mostviertlerisch-Seite durchsieht findet man jede Menge des eigenen Sprachgebrauches wieder. Ich denke aber dass es bei Euch da in Richtung Gebälk wahrscheinlich noch etwas extremer ist mit den Dialektausdrücken als bei uns an der Donau?!?

weitere Ösi-Ausdrücke:

soachwoam = lauwarm, pisswarm

Bochrama = abgetakelter, ekelhafter Mitbürger

Biawomp'm = Bierbauch

bredle'm = bis zum Rand gefüllt

bumzua = Stockbetrunken

Schwadl = Schwarte

schwadl'n = onanieren

Boog = Schuhe

Fa'l = Ferkel

mfg

ddog

Geschrieben

@ddog: ich hab heiße 4 km bis zur Donau, 17 km noch Purgstoi oiso nix mit Gebälk. Und auch bei uns is der Dialekt nimma so verschärft. WErden ja viele Kinder zu Hause mit Hamma-deutsch erzogen und da geht schon viel verloren. WErd mir mal das Dialektbuch suchen.

Übrigens ein südwaldviertler Ausdruck:

sedern - es regnet stark

Geschrieben

@Katzerl48: :-D uuuups, wusst ich nischt. Mit 4km bist Du noch näher an der Donau als ich...

Dachte nur dass es sich mit der Nähe zum Gebälk (Purgstall, Scheibbs und weiter rein) doch eher gröber wird mit dem Hardcore-Dialekt.

Anyway, hab wieder etwas weiter nachgedacht:

hintabok = Hinterradl, Wheely machen

Gowi = Gabel

um'd Schreamsn = um die Kurve

büsln = schlafen, dösen

heabrack'n, aufleg'n = einen Unfall haben ggf. Betrunken umfallen

höu, hölig = glatt, eisig

konst da ehmagarian = das kannst Du vergesse, das kannst Du behalten

Beasch'n = Burschen

bisch'n, soacha = pissen, pinkeln

mfg

ddog

Geschrieben

blöd, dass man bei uns das reinste hochdeutsch spricht :uargh: :uargh: :uargh:

würd doch so gern mitreden können... :-D(

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