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Deine Firma ist in China aktiv?


freerider13

Empfohlene Beiträge

Hallo alle zusammen!

Hier mal etwas, das mit Vespa (leider) gar nix zu tun hat:

Ich werkel gerade an meiner Diplomarbeit rum, und suche DRINGEND Interviewpartner; diese oder nächste Woche.

Es handelt sich um telefonische Interviews; ca. 15 min. Dauer.

Dazu brauche ich Leute aus deutschen Unternehmen, welche im chinesischen Markt aktiv geworden sind (egal, ob sie dort etwas verkaufen oder einkaufen oder produzieren), oder Unternehmen die sich mit dem Thema zwar befasst haben, dann aber nicht in den Markt eingestiegen sind (aus welchen Gründen auch immer).

Die Unternehmen sollten von der Größe her zu den kleinen und mittleren Unternehmen zählen; sprich: Maximal ca. 500 Mitarbeiter

Die Leute sollten auf der Managementebene arbeiten, sich also mit den Verhandlungen mit den Chinesen, Verträgen, der Informationsbeschaffung über den chinesischen Markt, etc. auskennen.

Frage nun: Ist hier jemand, auf den die oben genannten Punkte zutreffen?

Oder vielleicht: Arbeitet jemand von euch in einem Untenehmen, und Ihr kennt dort jemanden der sich zur Verfügung stellen würde (vielleicht der Chef oder so)?

Oder vielleicht im Verwandten-/Bekanntenkreis jemanden?

Für entsprechende Hilfe von Euch wäre ich wiklich dankbar, schreibt am besten PM oder hier ins Topic.

Aber lieber keine Telefonnummern oder Adressen hier ins Topic, (das fänden die betreffenden Leute evtl. nicht so lustig), so etwas lieber per PM!

Sorry, dass ich so was im GSF bringe, obwohls nix damit zu tun hat; aber es ist gar nicht so leicht da entsprechende "Opfer" zu finden, und inzwischen muss ich echt jede Möglichkeit nutzen...

Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus,

Jan

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Trifft fast zu, bin aber leider aus Ösiland.

Trotzdem ein paar Stichwörter:

Unsere Firma hat ca. 30 + 16 Mitarbeiter, Importeur - Großhandel

Importware: Sport-u. Freizeitartikel (Skibrillen, Nordic Walking Stöcke, Inliner, TT-Tische u. Schläger, teilweise Unterhaltungselektronik, etc.) sowie Sanitärmaterial (Duschköpfe, Kugelhähne, etc.)

Also ein paar meiner (persönlichen) Erfahrungen:

Geht man als Erzeuger nach China u. möchte ein Werk aufbauen, wird vom Staat ziemlich viel vorgeschrieben, man kommt sich vor, wie ein Angestellter in der eigenen Firma: Es gibt Kontrolleure (haben bei großen Konzeren manchmal sogar ein Büro in deiner Firma), es wird dir vorgeschrieben bei welchen (meist staatlichen) Rohstofferzeugern du deine Werkstoffe einkaufen musst, jeder ausländische Firmensitz muss einen chinesischen Partner (Partnerfirma) haben. Ohne diverse, ich sag mal "Sonderzahlungen" geht sowieso nix.

Alles unter Containermenge zahlt sich nicht aus zu importieren, zu hohe Frachtkosten, es gibt eigene Handelsargenturen, die man anheuern kann: Wenn man bei mehreren Herstellern einkauft, schauen die, das ein Container voll wird u. auch alles koordiniert mit einer Lieferung rüberkommt.

Die Chinesen kopieren wie die Weltmeister (allerdings entsprechen die meisten Kopien nur auf den 1. Blick optisch, bei technischen Geräten haperts oft an der Funktion, was aber nicht ganz unwesentlich wäre), halten sich an prinzipiell keine Abmachungen und wenn man sie darauf anspricht gibt´s auf einmal Verständigungsprobleme (wir arbeiten mit ca. 15 Firmen zusammen, bei allen das Gleiche) - wir haben seit 1 Jahr eine chinesische BWL Studentin, das erleichtert vieles!

Regress-bzw. Garantieansprüche gibt es prinzipiell keine. Bei uns gibt es eine "Ausfallbestellquote" von 15-25% der Verkaufsmenge - soll heißen für 100Stk. einer verkauften Ware legen wir uns 15-25Stk. als Ersatzteil/Austauschware auf Lager. Habe mit österr. u. deutschen Firmen Kontakt, bei denen liegt der Prozentsatz bei 35-50%, je nach Produkt. Aufgrund der niedrigen Preise rechnet es sich aber immer noch bestens. Man muss halt alles entsprechend gut kalkulieren.

Wenn man auf Geschäftsreise in China ist, dann sind die Bemühungen schon fast peinlich. Der ranghöchste für dich zuständige Manager (nicht irgendein Angestellter) der Firma spielt absolut den Diener für dich. Egal wie tief du dich bückst, er bückt sich tiefer. Massage mit Geschäftspartnern ist fast Pflicht, du wirst von den Massagedamen (nix falsch denken) nach der Dusche sogar abgetrocknet, ob du willst oder nicht. Meinem Kollegen haben sie sogar Hemd u. Hose angezogen - er hat fast durchgedreht, hihi. Der Manager geht erst nach Hause, wenn du am Hotelzimmer bist, u. er sicher weiß, das du im Bett liegst. Mein Angebot er möge doch um 22.00 Uhr nach Hause zu Frau u. Kind gehen, beleidigte ihn auf´s Tiefste! Übrigens: Er begleitet dich durch´s Firmengelände, durch Stadt u. Land, zeigt dir alles was du sehen willst, es finden Geschäftsgespräche statt, es werden Verträge verhandelt: Die Tage, die der Manager dich betreut, werden als seine privaten Urlaubstage gerechnet!!!!!

Was man meist nicht zu sehen bekommt: Viele Firmen bieten bei Werksbesuchen nicht überall Einsicht, da die Arbeitsbedingungen teilweise sogar weit unter chinesischen, ganz zu schweigen von europäischen Gesetzgebungen liegen. Arbeitszeit ist einfach so billig, das es für jeden Handgriff einen Mitarbeiter gibt. Sachen die bei uns in der kleinsten Fabrikshalle automatisiert hergestellt werden u. man es sich gar nicht vorstellen kann (auch aufgrund der hohen Stückzahl), werden dort absolut in Handarbeit hergestellt.

Kinderarbeit ist angeblich keine Seltenheit. Die Arbeiterwohnheime liegen direkt auf den Fabriksgeländen, mehr als ein Bett hat keiner Platz u. das wird noch im Schichtbetrieb auf 2 Personen aufgeteilt. Also absolut keine Privatsphäre. Gut über das Thema Arbeiter-u. Menschenrechte könnte man nochmals ein paar Seiten schreiben.

Ich weiß, sind alles eher allgemeine Info´s, vielleicht kannst was brauchen. Wenn du spezielle Fragen hast, gerne per PM od. E-Mail. Detaillierte Geschäftsdaten dürfte ich aber eh sowieso nicht preisgeben.

Wichtig: Sind persönliche Erfahrungen u. Beobachtungen von mir u. aus dem Erfahrungsaustausch mit befreundeten Firmen und Personen aus Ö, die ebenfalls Geschäftsbedingungen nach China unterhalten. Ohne Gewähr für Richtigkeit, will hier niemand verteufeln od. anschwärzen, kann auch sein, das andere Firmen ganz andere Erfahrungen gemacht haben.

Greetz, STANI :-D

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Servus!

Hast recht, hätt ich auch mal erwähnen können... :-D

Also: Bin an der LMU München, BWL, Diplomarbeit schreibe ich bei Prof. Haas, Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie.

Thema der Arbeit ist: Kleine und mittlere Unternehmen im Internationalisierungsprozess, dargestellt am Beispiel China.

Genauer geht es um die Art der Informationsbeschaffung, die Qualität dieser Infos und die daraus resultierenden Erfolgsaussichten für die Unternehmen beim Markteintritt und der Marktbearbeitung des chinesischen Marktes.

Hoffe mal, ich habe jetzt nix vergessen...

greets,

Jan

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